Sonntag, 16. Oktober 2011

Prag (1)


Die Ankunft



Da bin ich wieder. Zurück von Prag. Noch ganz erschlagen von den vielen Eindrücken der Reise und dieser Großstadt. Ich kann euch sagen: Prag war der Hammer! Ungelogen - trotz der Touristenmassen und dem tosenden Verkehr. Oder auch deswegen. Wenn man von Paris, Florenz, Wien und Heidelberg ein paar Ecken abschnitte, in einen Sudtopf täte und das Ganze herumrührte, dann käme vielleicht sowas wie Prag heraus. Diese Stadt ist eine echte Schönheit. Aber wie das z.B. auch bei schönen Frauen ist: sie tragen zu dick auf, werden arrogant und schnippisch. Na ja, ich schaue ihnen trotzdem auf den Arsch. Und Prag hat einen klasse Arsch - wenn ich das mal so sagen darf. Ich wurde gar nicht fertig mit Schauen, und ich machte auch eine Menge Fotos, falls Euch das interessiert. Ein paar werde ich ins Blog stellen. Ich weiß bloß verflucht nicht, welche. Na, Ihr werdet`s sehen.
Jeden Tag schlappte ich gefühlte tausend Kilometer. Ich irrte wie berauscht von dem Vielen durch die Straßen, und manchmal war ich auch echt berauscht. Ich sag`s lieber gleich: das Bier war spektakulär billig. Genau, wie ich`s mir vorher gedacht hatte. Für einen Halben bezahlte ich gut 30 bis 40 Kronen. Scheiß Umrechnerei. Jedenfalls ist`s ziemlich billig! Weniger als 2 Euro pro Bier.
Das Hotel, in dem ich abstieg, war auch günstig. Sehr günstig. Ich zahlte nur knapp 20 Euro pro Übernachtung. Prag kam mir also in finanzieller Hinsicht entgegen, weil, wie Ihr wisst, habe ich`s nicht gerade dicke. Trotzdem gab ich noch genug aus. Also, mehr will ich zum Thema Geld gar nicht sagen. Es gibt viele Menschen, für die bin ich echt sagenhaft reich.

Als der Expressbus Prag erreichte, war es schon dunkel. Er brauchte endlos lange, bis er sich durch den Verkehr der Innenstadt bis zum Bahnhof geschoben hatte. Das erste, was ich also sah, als ich ausstieg, waren etwa eine Million Autos und das vergammelte Bahnhofsgebäude, vor dem der Bus hielt. Ich war müde von der Reise, weil das Umsteigen durch die Verspätungen ziemlich stressig war. Ich konnte gar nicht richtig entspannen. Ständig mußte ich darum bangen, dass ich meinen Anschluß kriege. Aber schließlich klappte doch alles. Ich hatte meine Nerven völlig umsonst verschlissen - wie so oft in meinem beschissenen Leben. Entschuligt, ich schweife ab. Natürlich ist mein Leben ganz und gar nicht beschissen. Aber wenn ich mich ärgere, dann kommt es mir so vor.
Vor dem Bahnhof stand ich eine Weile rum. Ich dachte, ich nehme mir ein Taxi zum Hotel, weil es war dunkel, und ich kannte von Prag so viel wie von einer Frau kurz vor dem ersten Date oder so. Ich war ziemlich gespannt. Aber da war kein Taxi. (Ich wußte da noch nicht, dass der eigentliche Bahnhof unter der Straße liegt. Woher sollte ich das auch wissen?)
Schließlich sprach mich ein Typ an. Schon etwas älter und ziemlich nervös: "Taxi????" Ich dachte, er sei Taxifahrer und wolle mich zu seinem Taxi führen. Ich verstand herzlich wenig von dem, was er mir aufgeregt erzählte. Aber ich folgte ihm halt die paar Meter zu einem Platz, einem Taxistand, wo allerdings auch kein Taxi stand. Mir wurde klar, dass er mir bloß ein Taxi vermitteln wollte. Er sagte, dass die anderen Banditen seien und all so was, aber die Taxis hier seien anständig! So viel glaubte ich zu verstehen. Er lief immer wieder vor zur Straße und schaute nervös auf den vorbeiflutenden Verkehr und rauchte dabei eine Zigarette nach der anderen. Irgendwie stand ich da eine Weile ziemlich trottelig herum und dachte schon daran, das Weite zu suchen. Doch dann bog tatsächlich ein Taxi ein. Und der Typ sagte was in tschechisch zum Fahrer. Und dann meinte er zu mir in bittender Haltung, dass er obdachlos sei und so. Hach, ich hatte gerade einen guten Moment, drückte ihm einen Fünfeuro Schein in die Hand, bedankte mich und stieg ins Taxi.
So kam ich zum Hotel. Und ich wurde tatsächlich nicht beschissen.
Das war also meine Ankunft in Prag.
Wenn`s Euch interessiert, erzähle ich in den nächsten Tagen noch mehr davon, von meinem Aufenthalt und so, und warum ich "Den Fänger im Roggen" vorerst für das beste Buch des Universums halte.
Ahoi!





im Hotelrestaurant nahm ich erstmal einen Drink

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