Warten auf den Gammablitz
Mein Herz singt mit dem Tag, es singt mit den Farben, es singt mit der Musik.
Mein Herz hat viele Saiten. Heute klingt ein lila Blues. Abwechselnd umarme ich die Verrücktheit und fliehe vor ihr. Sie ist unbestimmt wie Schrödingers Katze. Das Licht regnet sich ab. In meine Augenseen. Und fließt wie Magma durch die Gedankengewölbe. Ich streichle das Fell meiner Sehnsucht.
Sie bellt mich an. Ich reiche ihr den Knochen, auf dem "Seele" steht.
Die Zeit tropft durch die Wände in mein Zimmer. Die Eltern warten auf einen Anruf von mir. Ich warte auf den Gammablitz und frage mich: Wenn das Universum stirbt - wie ist das dann mit der Wiedergeburt? Geht es noch toter als tot? Wäre ich als Vogel glücklicher?
Die Einsamkeit ist lila. Sie pinselt mal wieder gründlich mein Innenleben aus. Ich überlege mir einen Geruch für sie. Vielleicht riecht sie nach nichts.
Ich weiß nicht, wohin mit mir. Die Jahre hängen an mir wie Ketten. Manchmal wünsche ich mir eine Amnesie - ein Grabtuch für mein Gedächtnis. Ich wäre frei von den Ketten: meinen Eltern, den Erinnerungen an meine Liebe, den Erinnerungen an Schule und Beruf ...
Das Glück ist ebenso unbestimmt wie die Verrücktheit. Es lässt sich nicht festhalten. Ich hatte eine Menge Glück. So viel verteufeltes Glück.
bonanzaMARGOT
- 23. Aug. 10, 14:06
- Die Arschwischmaschine hat frei