Letzte Reisen
boMA träumt in einem Gedicht von einem kreuzfahrenden Altenheim. Das wäre dann die MS Abendglueck. Nicht schlecht die Vorstellung, in meiner Freizeit aufs Meer zu blicken - die Welt bereisen und mit den Alten, die noch transportfähig sind, Landausflüge machen.
Eine hochbetagte Dame (über 90), die erst seit wenigen Monaten bei uns Bewohnerin ist, erzählte eines Abends meiner Kollegin und mir, dass sie mit ihrem Lebensgefährten zusammen die letzten 20 Jahre auf Kreuzfahrtschiffen über alle Weltmeere schipperte, bis aufgrund ihrer Gesundheit ein Krankenhausaufenthalt in der Heimat nicht mehr aufschiebbar war . Obwohl sie schon das ein und andere durcheinander bringt, schwelgte ich schnell mit ihr in ihren Erinnerungen und abenteuerlichen Erzählungen. Ein ganzes Jahrhundert sprudelte aus der alten Frau! Meine Kollegin und ich hörten gebannt zu, bis uns die Pflicht in Form einiger Klingeln wieder auf den Plan rief.
Manchmal erinnert mich mein Arbeitsplatz Altenheim an ein Schiff, eine Arche, die gestrandet am Berghang liegt. Die Bewohner sind verdammt, bis an ihr Lebensende an Bord zu bleiben. Das Altenheim ist zu einer ganz eigenen Welt geworden, und das Personal fährt mit auf den vielen letzten Reisen - begleitend, helfend aber auch oft ohnmächtig und beinahe verzweifelt. Der Tod ist das Meer um uns herum ... dieses Jahr holte er sehr viele unserer Bewohner und Bewohnerinnen zu sich.
"Es geht immer weiter", sagte ich zu meiner Kollegin.
"Und wir sind dabei."
"Ja, auf alle Fälle ..."
Eine hochbetagte Dame (über 90), die erst seit wenigen Monaten bei uns Bewohnerin ist, erzählte eines Abends meiner Kollegin und mir, dass sie mit ihrem Lebensgefährten zusammen die letzten 20 Jahre auf Kreuzfahrtschiffen über alle Weltmeere schipperte, bis aufgrund ihrer Gesundheit ein Krankenhausaufenthalt in der Heimat nicht mehr aufschiebbar war . Obwohl sie schon das ein und andere durcheinander bringt, schwelgte ich schnell mit ihr in ihren Erinnerungen und abenteuerlichen Erzählungen. Ein ganzes Jahrhundert sprudelte aus der alten Frau! Meine Kollegin und ich hörten gebannt zu, bis uns die Pflicht in Form einiger Klingeln wieder auf den Plan rief.
Manchmal erinnert mich mein Arbeitsplatz Altenheim an ein Schiff, eine Arche, die gestrandet am Berghang liegt. Die Bewohner sind verdammt, bis an ihr Lebensende an Bord zu bleiben. Das Altenheim ist zu einer ganz eigenen Welt geworden, und das Personal fährt mit auf den vielen letzten Reisen - begleitend, helfend aber auch oft ohnmächtig und beinahe verzweifelt. Der Tod ist das Meer um uns herum ... dieses Jahr holte er sehr viele unserer Bewohner und Bewohnerinnen zu sich.
"Es geht immer weiter", sagte ich zu meiner Kollegin.
"Und wir sind dabei."
"Ja, auf alle Fälle ..."
bonanzaMARGOT
- 13. Okt. 07, 18:13
- Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache