Man sieht ihn erst bei näherem Hinschauen: der Staub in den Ecken und Fugen, unter Regal und Couch… Wenn man erstmal anfängt zu putzen, gibt es fast kein Ende mehr. Ich bin beileibe kein Putzteufel, aber heute Morgen erschrak ich regelrecht, als ich da und dort die Wollmäuse entdeckte. Mamma Mia, es musste was getan werden! Gut, dass ich noch drei Tage frei habe. Heute habe ich keine Lust, den Boden zu schrubben, ich wischte nur dort, wo mir der Schmutz förmlich ins Auge sprang.
Ein schöner Herbsttag schaut von draußen rein und leuchtet die Wohnung aus. Braune Blätter bedecken zunehmend die Gehwege, dazwischen helle Fetzen von Müll. Die Passanten tragen dicke Jacken und lange Hosen – es scheint nun endgültig vorbei zu sein mit dem sommerlichen Flair.
Gestern kehrte ich aus Rostock zurück. Noch einmal hatte die Sonne zwei Tage lang aufgedreht und bescherte mir einen wunderbaren Kurzurlaub. Ich hatte das Faltrad dabei und war damit in Rostock und Warnemünde gut unterwegs. Die Bloggerin „flotterblogger“ gewährte mir malwieder freundschaftlich Asyl. Von ihrem Domizil aus startete ich meine Ausflüge.
(Bilder zur Reise unter
https://abendglueck.wordpress.com/)
Keine Ahnung, wie ich dazu kam. Jedenfalls habe ich ihn in der Playlist von Spotify.
„Das Spiel der Fliegen“ von Engerling. Gefällt mir gut der Song.
Am Tag der Deutschen Einheit verbringe ich den Vormittag mit Musikhören und Trinken. Mehr war noch nicht. Ich drehte zum ersten Mal die Heizung auf. Mir ist trotzdem kalt. Das Licht des Tages flunkert zu mir ins Zimmer. Eine Fliege, die mich seit Tagen nervte, erwischte ich endlich auf dem Bildschirm meines Laptops. Die Fliegenklatsche ließ ihr keine Chance. Ich schnippe ihren Kadaver in den Papierkorb.
Feiertage interessieren mich so wenig wie Denkmäler, aber natürlich finde ich`s gut, dass man als Arbeitnehmer frei hat. Ich brauche keine extra Gedenktage. Ich brauche auch keine Gräber. Alles ist in mir, als ob es da schon immer gewesen wäre. Wie alt bin ich eigentlich?
Gestern Nachmittag erfuhr ich im Pub vom Tod Graciano Rocchigianis. Ich nahm die Nachricht beiläufig wahr. Ein Stammgast thematisierte es. Er war echt betroffen. „Rocky“ starb im Alter von 54 auf einer Schnellstraße in Sizilien. Er war zu Fuß unterwegs und wurde von einem Auto erfasst. Das Ende einer deutschen Boxerlegende. Sein Leben war schillernd. Er hatte eine Fresse zum Reinhauen, aber sympathisch. Ich mag Typen wie ihn. Man verzeiht ihnen die Scheiße, die sie mitunter bauen. Weil man spürt, dass sie im Herzen gut sind. Also, „Rocky“…, steige ein letztes Mal in den Ring und zeige es den Fuzzys da oben im Himmel!
„Das Spiel der Fliegen wird nie enden“ heißt es im Song von Engerling, und ich stimme ein.
Ich habe mir nicht nur die Frauen schön gesoffen, sondern die ganze Welt. Es war mein Spiel. Manchmal klappte es, aber meistens nicht.
bonanzaMARGOT
- 03. Okt. 18, 11:54
"Zeit ist Geld" Doku, 21 Uhr 45, Arte
bonanzaMARGOT
- 02. Okt. 18, 16:42
"M.A.S.H", 20 Uhr 15, Arte
bonanzaMARGOT
- 01. Okt. 18, 05:40
Die Sonne will es nochmal wissen, aber natürlich hat sie verloren wie ich. Man kann halt nicht einfach aus seiner Haut. Ich mixe mir einen Drink nach dem anderen und registriere, dass der Vorrat im Kühlschrank schmilzt. Im Großen und Ganzen habe ich alles Notwendige für heute erledigt: Wäsche gewaschen, Kartoffeln gekocht und mir einen runtergeholt. Alles geklappt. Nur ein paar Worte zu schreiben, schaffte ich noch nicht. Ich überlegte hin und her, wartete auf Inspiration, las die Nachrichten und einige Beiträge von Bloggern, surfte im Internet: Trump hat sich in Kim Jong Un verliebt erfuhr ich u.a. … Sowas aber auch. Eine Arschlochliebe, - soll`s geben. Lindner appelliert, die AFD-Wähler nicht schlechter zu machen, als sie sind. Oder so ähnlich. Logo Pogo. Schließlich ist die AFD inzwischen zweitstärkste politische Kraft im Lande. Lindner ist ein echt heller Kopf. Er kann Eins und Eins zusammenzählen. Aber ich mag ihn nicht. Ich mag ihn noch weniger als Westerwelle, falls sich noch jemand an den Schwuli erinnert. Nein, ich habe absolut nichts gegen Homosexuelle. Ich habe gegen gar keine Minderheit nichts, und auch nichts gegen Juden, solange sie sich nicht wie Arschlöcher aufführen. Ich bin da ganz ehrlich und schere mich einen Dreck drum, ob meine Aussagen politisch korrekt sind. Ich verabscheue die heutige Politikerklasse, die nur noch konfus im Sinne ihres jeweiligen politischen Machtstrebens zwischen unterschiedlichen Haltungen herumeiert und keinerlei Rückgrat mehr zeigt. Trotzdem würde ich niemals die AFD wählen. Eine echte Arschloch-Partei das. Offenbar haben Arschlöcher gute Chancen, gewählt zu werden. Auch nichts Neues. Kacke aber auch. Was mache ich eigentlich noch auf der Welt, wenn ich alles so zum Kotzen finde? Nicht nur die Politik. Fast dasselbe gilt für die Liebe. Man verliebt sich meist in die größten Arschlöcher… Ist es nicht so?
Man kann halt nicht aus seiner Haut. Die Sonne schreit mich von der Seite an. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich weiß nicht, was ich von dem Leben halten soll, von alldem, was mir jeden Tag wie eine Welle „Irgendwas“ entgegenschwappt.
Im nächsten Leben werde ich katholischer Geistlicher und vögele Novizen. Damit komme ich besser weg.
bonanzaMARGOT
- 26. Sep. 18, 05:43
"Am Sonntag bist du tot", 20 Uhr 15, Servus TV
bonanzaMARGOT
- 25. Sep. 18, 09:48
"Alexis Sorbas", 20 Uhr 15, Arte
bonanzaMARGOT
- 24. Sep. 18, 08:42