Leicht ist es aber nicht


Die Realität ist ein Traum, und wir nennen es Leben. Die Realität wiegt unendlich schwer. Man muss sich die Summe aller Scheiße vorstellen, die je geschissen wurde, dann kommt man auf das Gewicht der Realität.
„Packe den Stier bei seinen Eiern!“ sagt eine nackte Schöne, welche mir der Wind zuwehte.
„Aber ich finde sie nicht!“ rufe ich verzweifelt.

Der Tag liegt in meinem Bett und schnarcht. Er lässt mir keinen Platz. Ich schaue ihn mit gläsernen Augen an. Die Zimmerdecke verwandelt sich in den Himmel. Die Sonne versteckt sich im Obergeschoss.
Meine inneren Organe singen im Chor: „Kein schöner Land in dieser Zeit“. Es klingt noch ganz gut, nur die Leber sorgt für ein paar Misstöne.
Eigentlich hasse ich Volkslieder.

Ein paar wenige Sonnenstrahlen dringen durch die Decke, auch auf mein Bett mit dem schnarchenden Tag. Es ist mal wieder Sonntag. Wen wundert`s?
Ich erhebe mich und gehe ein paar Schritte. Ich gehe ein paar Schritte irgendwohin.
Zu einem Paar Augen irgendwo, zu einem schlagenden Herzen, zu den Sternen im schwerelosen Raum.
Ich male mir einen Stier und packe ihn bei seinen Eiern …
„Wer sagt`s denn – geht doch.“
„Jep. Leicht ist es aber nicht.“

Lange-Weile - 14. Sep. 14, 16:44

eins werden ...

Hallo Bo.,

dein Beitrag zeigt auf, wie gespalten man sich als fühlen kann, wenn der Tag erwacht aber man selber noch gar nicht so weit ist.

Dieses Phänomen kenne ich aus Zeiten, als ich noch gaaaanz ganz früh aufstehen musste, der Abend vorher aber über die Gebühr lang und belustigt war.
Mein Wecker klingelte in der früh, mein Geist stand auf, ging durch die Dusche in die Küche, kochte Kaffee und machte schon das herzhafte Frühstück, das nötig war um den Start in den Tag hinzubekommmen. Während dessen klebte mein Körper noch auf der Matraze und sah zu, wie mein Geist alles brav abarbeitete. Als mir klar war, dass ich nicht auch noch meinen Geist zur Arbeit schicken konnte, musste mein noch müder Körper sich selbst beseelen und ohne Frühstück und Kaffee schnellstens auf den Weg zur Arbeit peitschen.
Ich war in dem Moment mit mir wieder eins, aber ich fühlte mich entsätzlich, träge und schwer. ;-(

Leicht war es nicht, der Luftsprung aus der Matraze um doch noch in die Püschen und pünklich zur Arbeit zukommen, aber es hat doch noch geklappt ;-)

LG La We


bonanzaMARGOT - 14. Sep. 14, 17:02

ich werde nie eins werden mit der welt, obwohl ich bereits eins mit ihr bin. die herauslösung des bewusstseins über dem sein lässt mich solche widersprüchlichen erfahrungen machen.
es geht um die zerrissenheit des menschen an sich. wir befinden uns in einer art halbschlaf. wir sind nie ganz wach aber auch nie ganz schlafend.
dieser traum ist unser leben. wie das meer am strand ausläuft und sich wieder zurückzieht.
und der tod ... und der tod ... das ist die tiefe bis zum grund.
Lange-Weile - 14. Sep. 14, 17:28

polare Welt

Hallo Bo.,

ich denke wie die Erde 2 Pole hat, so dass ich ein Magnetfeld bilden kann, das uns schützt, so hat auch der Mensch 2 Pole in sich, wenn ich diese Tatsache einfach auf den Menschen übertrage.
So wie der Strom nur fließen kann, wenn es gegensätzliche Pole an den Endpunkten gibt, so wird der Mensch auch zahlreiche Gegensätze in sich tragen, die ihn helfen sollen, die Welt zu erkennen. Woher soll der Mensch wissen, was gut ist, wenn er nicht weiß, was böse ist. Wie würden wir das Licht ertragen, wenn die Dunkelheit nicht gäbe.
Stellt die Zerrissenheit von der du schreibst, nicht auch die Unfähigkeit oder geringe Fähigkeit dar, beide Seiten der Gegensätzlichkeiten zu akzeptieren? Logischer Weise muss er sich zerreißen, wenn er nur einen "Pol" erkennt und akzeptiert, der den andere Pol aber benötigt um die Welt zu erkennen.
Man kann die Polarität dieser Welt nicht aufheben, das würde sie zum Stillstand bringen. Man kann es auch in der Welt sehen..wie sich zahlreiche Gegensätze sich gegenseitig bedingen und verstärken.

Was den Wachzustand - d.h. das Bewußtsein von uns Menschen - von uns Menschen darstellt, das sehe ich uns auch noch ganz unter auf der Leiter. Wir rauben grade mal den Boden aus, der uns das Leben täglich möglich macht, an die Konsequenzen denken wir noch nicht. was die Konsequenzen betrifft, befinden wir und noch im Tiefschlaf, was den Raubbau auf der Erde betrifft, sind wir bereits überaktiv. Da sind sie wieder, die Gegensätze.. ;-)

LG La We

bonanzaMARGOT - 14. Sep. 14, 17:41

die dynamik macht alles aus. und wir müssen uns in diesem bestehenden chaos irgendwie zurechtfinden. wir können niemals etwas finden, was über allem steht. gott ist eine schimäre, die wir uns wünschen, weil wir ruhe wollen. dummerweise kriegen wir aber alles nicht auf einen gemeinsamen nenner. wir sterben in kriegen, weil wir die gleichung des lebens unterschiedlich lösen.
auch ich suche nach einer lösung ..., aber ich sage mir, dass keine lösung besser als eine falsche ist.
bonanzaMARGOT - 14. Sep. 14, 17:57

zur polarität

sie müsste sich aufheben, aber sie tut es nicht. darum gibt es das universum als das, wie wir es sehen und erfahren.
die polarität befindet sich in einer eindeutigen schieflage. und nur durch diese schieflage können wir ... sind wir ... sehen wir ... forschen wir ... suchen wir ...

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