Treppenwitz der Evolution


Heute Morgen im Halbschlaf dachte ich, was für eine wunderliche Sache die Evolution doch ist, da sie den Menschen hervorbrachte, der nun über seine Existenz und die Evolution sinniert. Ist das nicht irre? Im TV liefen Dokus über die Dinosaurier und urzeitliche Monster-Wildscheine. Was wäre eigentlich, wenn wir keine Worte hätten, dies alles festzuhalten? Was ist ein Bewusstsein ohne Worte? Kann man sich an die Welt derart gewöhnen, dass man sich nicht mehr wundert – über gar nichts? Ich komme in meinem Leben gar nicht aus dem Wundern heraus. Nur zu funktionieren, ist mir viel zu profan. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, ich wäre ganz dicht dran und es würde mir wie Schuppen von den Augen fallen. Wie heute Morgen im Halbschlaf – und nun hat der Tag das Gefühl weggespült, wie der Sog des Meeres Strandgut wieder verschluckt. Nur ein wager Abdruck bleibt. Wo kommen wir Menschen her? Was treibt uns hier um? All die Anstrengungen … im Getriebe von Politik, Gesellschaft und Industrie, das ganze Hin und Her um einen Platz an der Sonne … unsere Freizeitaktivitäten, unsere Bedürfnisbefriedigungen … und dazu Mord und Totschlag, Irrsinn in Religionen und Ideologien … auf der einen Seite Hilfe und Menschenliebe und auf der anderen Demütigung und zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit …
Ich sehe Dokus über Alexander den Großen, über Napoleon, über Hitler, Stalin, Mao, Dschingis Khan oder darüber, wie das Sonnensystem entstand, über Schwarze Löcher, Asteroiden und Kometen und wie das Leben auf die Erde kam. Ich zappe von einem Programm zum nächsten. Umso mehr ich schaue und höre, desto rätselhafter erscheint mir die Welt. Was für eine wunderliche Sache ist doch die Evolution, dass sie dies alles hervorbrachte. Wie ist das möglich? Wozu?
Voller Inbrunst erklären wir die Welt – aber nichts ist in Wirklichkeit erklärt. Unsere Worte verschleiern. Wir lieben den Pesthauch unserer Worte. Wir konstruieren Welten. Wir ertrinken in der Süße unserer Falschheit. Welchen Sinn macht das alles? Ist es ein Segen oder Fluch, Mensch zu sein? Jedenfalls absurd.
Wer weiß, was die Evolution noch auf Lager hat. Als Geist, der über allem schwebt, würde ich alles ziemlich witzig finden.

iGing (Gast) - 12. Sep. 14, 16:51

Ohne Verständnis von Frieden fehlt einem der Schlüssel zum Verständnis des Menschen.

http://www.huffingtonpost.com/mitch-ditkoff/jeremy-gilley-and-prem-ra_b_4001826.html

Am Samstag, 20.9.2014, 12:30 Uhr, im Gloriette-Kino, Heidelberg, Hauptstr. 146:

Filmvorführung zum Weltfriedenstag:
Jeremy Gilley interviewt Prem Rawat
(Dauer 66 Min., englisch mit deutschen Untertiteln)

bonanzaMARGOT - 12. Sep. 14, 17:15

frieden unter den menschen wäre sehr wünschenswert - denn dann hätte die menschheit mehr energie, sich den entscheidenden problemen zu widmen, die da wären: grundversorgung aller menschen, schonung der umwelt, bekämpfung von krankheiten, abwehr von bedrohungen aus dem weltall, eindämmung der überbevölkerung, strategien hin zu einer weniger materialistischen welt, herstellung von gerechtigkeit und gleichheit aller menschen unabhängig von hautfarbe, herkunft und religion.
ich glaube allerdings, dass kriege und verbrechen mit dem wesen des menschen unauflösbar verknüpft sind.
frieden ist ein ideal, welches lediglich örtlich und zeitlich begrenzt umzusetzen ist. (immerhin.)

warum soll das verständnis für frieden der schlüssel zum verständnis des menschen sein? das verstehe ich nicht.
das verständnis von bewusstsein und sprache erscheint mir wesentlicher. frieden und liebe sind wunderbare geschichten, wenn man sie erlangt - aber sie erzählen uns nur einen teil des menschseins.

wärest du bereit für den frieden zu sterben?
ich nicht.

danke - sicher ein interessanter termin morgen. gehst du hin?
iGing (Gast) - 12. Sep. 14, 18:25

Nicht morgen, erst in einer Woche!
Ich habe vor hinzugehen.
bonanzaMARGOT - 12. Sep. 14, 18:38

mist - habe ich überlesen.
der nächste samstag fällt in meinen nachtdienst.
iGing (Gast) - 12. Sep. 14, 19:08

Nachtdienst davor, danach oder beides?
Die Veranstaltung ist mittags um halb eins.
bonanzaMARGOT - 12. Sep. 14, 19:15

beides.
da schlafe ich hoffentlich noch zu dieser uhrzeit.
es ist mein vorletzter nachtwachen-block, 5 nächte.
bonanzaMARGOT - 12. Sep. 14, 19:25

... du hast meine frage noch nicht beantwortet, warum du das verständnis für frieden als grundlegende bedingung für das verständnis des menschseins ansiehst.
iGing (Gast) - 12. Sep. 14, 22:27

Im Innersten des Menschen ist Frieden. Solange der Mensch den Frieden nicht in sich gefunden hat, ist er auf der Suche nach sich selbst. Wenn er den Frieden in sich kennengelernt hat, hört er auf, nach sich selbst zu suchen, denn er hat in dem Frieden sich selbst gefunden. Frieden ist sein wahres Wesen.

So würde ich es beschreiben, und keiner muss es glauben, sondern jeder kann es selbst herausfinden.
bonanzaMARGOT - 13. Sep. 14, 11:20

für manche menschen mag das zutreffen aber sicher nicht für alle.
was ist das innerste eines menschen? die seele? was ist die seele? wir meinen damit unsere psyche bzw. unser gefühlsleben. dieses ist bestimmt beeinflussbar. es wäre schön, wenn das streben nach frieden bei allen menschen darin fest verankert wäre. vielleicht lässt sich dieser zustand des "inneren friedens" per gehirnwäsche wie z.b. bei den sannyasins herstellen. ich halte solcherlei spirituellen manipulationen allerdings für ungut - jedenfalls für mich persönlich. ebenso kann man menschen leider auch zu gewalt und fanatismus anstiften. wie du schon sagst - es ist reine glaubenssache und damit ziemlich willkürlich.
iGing (Gast) - 13. Sep. 14, 14:33

Es ist KEINE Glaubenssache.
bonanzaMARGOT - 13. Sep. 14, 20:23

Das Problem von Krieg und Frieden hat meiner Meinung nach sehr viel mit "Glauben" zu tun - religiös, nationalistisch und ideologisch.
Frieden bedarf einer Harmonie zwischen den Beteiligten, welche meistens nur aufgrund einer Zweckmäßigkeit zeitlich begrenzt zustande kommt. Frieden aufgrund eines echten Friedenswillens aller Beteiligten gibt es so gut wie nie.

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