Schuhkolade
„Mit den Frauen ist es wie mit Schuhen – auf die Gefahr hin, dass ich gelyncht werde ...“, hatte ich gestern Abend notiert. Vergleiche hinken natürlich alle irgendwie, aber in gewisser Hinsicht können sie auch zutreffen. Jedenfalls sollten sie eine Sache neu oder auf ungewohnte Weise beleuchten. Wie kam ich gestern nur darauf, Frauen mit Schuhen zu vergleichen? Es war ziemlich warm, sommerlich heiß, könnte man sagen. Vorm Nachtdienst saß ich noch vorm Kaffeehaus, und Klaus laberte mir die Birne weg. Es ist nicht selten, dass ich mir nebenher was notiere, und später kriege ich die damit einhergehenden Gedanken nicht mehr zusammen. Wenn ich im Nachtwachenblock bin, habe ich sowieso Konzentrationsschwächen. Es macht mir dann sogar Mühe zuzuhören. Dazu dieses momentane Hin und Her beim Wetter. Einen Tag friert man, und den anderen schwitzt man in der Sonne ...
In einer Hinsicht kann man Frauen jedenfalls nicht mit Schuhen vergleichen: Schuhe reden nicht. Und Schuhe haben keine Orgasmen. Außerdem würde man von seinen Schuhen nicht gelyncht werden. Ich kann nur mehr vermuten, was ich mir bei dieser Allegorie dachte ... Der Schuh sollte passen, sagt man landläufig, oder: dann wird daraus ein Schuh … (Grübel.)
Kriterien bei Schuhen sind: Bequemlichkeit, Haltbarkeit, Aussehen. Manche meinen sogar, Schuhe seien sexy. Vor allem Frauen haben eine seltsame Beziehung zum Schuhwerk. Zeige mir deinen Schuhschrank, und ich sage dir, wer du bist. Ich stehe hingegen mehr auf Qualität statt auf Quantität. Ich neige zur Monoschuhgamie. Habe ich einen Lieblingsschuh, trage ich diesen, bis er auseinanderfällt. Nein, nicht wirklich. Vergleiche hinken eben. Frauen kann man nicht neu besohlen lassen. Aber sie gehen zum Schönheitschirurgen …
Ich liebe meine neuen Schuhe. Es macht richtig Spaß, sie zu tragen. Wie kam ich eigentlich zu ihnen? Ich meine, ich hatte nur eine diffuse Vorstellung: ich wollte Halbschuhe. Und irgendwie war es dann Liebe auf den ersten Blick. Wichtig ist für mich, dass ich die Schuhe zu möglichst vielen Kleidungsstücken tragen kann, sie aber trotzdem Individualität und Stil besitzen. Mit den Frauen ist es natürlich nicht wie mit Schuhen. (Quark.) Wenn ich übermüdet bin, ist mein Kopf wie ein Puzzlespiel. Ich kriege die Gedanken nicht sinnig zusammen. Es ist zum Schuheschmeissen!
bonanzaMARGOT
- 11. Mai. 12, 16:36
- Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache
In seltenen Fällen verliebt man(n) sich in sie auf den ersten Blick und in ganz seltenen Fällen bleibt man(n) monogam bei dieser Frau, bis man(n) mit ihr auseinanderfällt...