Lange-Weile - 14. Aug. 09, 19:41

Stunde der Wahrheit

Kaum zu Glauben, das es zwischen diesen unterschiedlichen geistigen Strömungen Gemeinsamkeiten gab. Aber wenn man sich den Satz auf der Zunge zergehen und vom Hirn verarbeiten läßt, dabei alle Glaubensbekenntnisse bei Seite schiebt und die Botschaft neutral betrachtet, dann ist diese Botschaft - die erst mal wie eine Rechnung mit zahlrteichen Unbekannten aussieht - fast mathemtisch richtig.

Ich stimme dem mit meinen Insiderwissen zu, dass ich mir in Laufe meines Lebens und auch als Mitglied einer der Gruppen erworben habe.

Nach einer gewissen Desilluion, die mich in die absolute Nüchternheit führte, sah ich ein, dass es nichts Absolutes gibt und die Wahrheit niemand gepachtet hat.

Gruß LaWe

bonanzaMARGOT - 15. Aug. 09, 14:21

wie fauser es sagt: sie denken alle von sich, sie hätten die wahrheit gepachtet. sie biedern sich den menschen an und bringen sie in eine abhängigkeit. alle fordern sie eine identifizierung mit dem jeweiligen system und wenden mitunter rabiate mittel an, um an ihr erklärtes ziel zu gelangen. von freiheit keine spur - nicht mal im geiste.

darf ich fragen, welchem verein du einmal angehörtest, lawe?
Lange-Weile - 15. Aug. 09, 23:47

Janne dÁrc

Hallo Bo,.

ich gehörten zu den roten Socken und schaffte es sogar bis auf die politische Stadtebene. Die ersten Monate im Haus der Stadtleitung durchlebte ich den schmerzvollen Prozeß der Desillusion und Ernüchterung. Da wirkten auch nur Menschen, wie du und ich, aber ihre Intrigen untereinander waren nicht von schlechten Eltern. Nur die wirklichen Könner ließen sich durch den unsichtbaren Sog des Mobbings nicht in die Tiefe ihrer untersten Schublade ziehen.

Aber es gab damals Vordenker und mit ihren Erdachten liefen wir dann los und trugen ihre Gedanken freisprechend weiter - wir nannten das Agitation und Propaganda. Dafür gab es auch eine extra Abteilung. Ich fühlte mich damals wie Jeanne dÁrc - ich wollte den allen den Frieden bringen.

Die zweite schmerzvolle Desillusions- und Ernüchterungsphase erlebte ich zur Wende. Da merkte ich erst, wie übermontiviert und kritikunfähig ich dem System gegen über geworden war.

Kurz nach der Wende kamen dann die Finanzer mit ihren Finanzgeschäften. Wir sollten Sparanlagen für der Würzburger AG verkaufen. Einmal in der Woche ein Meeting und vorgedachten Gedanken, die uns schriftlich überreicht wurden. Wieder lief ich los und wollte die Menschen aufklären, was sie mit ihrem Geld machen sollten. Die vorgedachten Gedanken sollte ich auf jeden Fall vorlesen - sonst funktioniert der Absatz nicht, so sagte man uns. Nach der 3 Türklinke bekam ich Bauchschmerzen und vor der 4 Türklinke war der Brechreiz nicht mehr aufzuhalten. Hätte ich die 4. Tür geöffnet - hätte ich mich übergeben müssen.

Vorbei war die Zeit, in der man mich besoffen reden konnte - die letzte Ernüchterung hat ihre Spuren hinterlassen und ihr aktuelles Programm in mein Hirn eingebrannt. "Trage nur Gedanken weiter, die durch dein eigenes Hirn gelaufen und verarbeitet sind und das ohne Worte"

OK - ich habs geschnallt und damit wurde die kleine Jeanne dÁrc in mir zu den Akten legt.

Gruß LaWe
bonanzaMARGOT - 17. Aug. 09, 11:35

da hast du ja eine richtig kleine politkarriere hinter dir, lawe. ich finde es fatal, dass idealismus eigentlich kaum noch gefragt ist, bzw. er wird schnell von der realität eingeholt und abgewürgt oder enttäuscht. kann sein, dass politik auch der falsche ort für idealistische vorstellungen ist. allgemein gibt`s in solchen vereinen, parteien und sippschaften zu viel klüngel, zu viel gerangel um pöstchen, zu viel hohles geschwätz, zu viel getue ...; aber eine bestimmte sorte menschen fühlt sich dort sichtbar gut aufgehoben.
nun habe ich nicht wirklich einblick in diese strukturen - wenn ich mal von altenheim, universität und schule absehe. zu diesen orten gibt`s auch viele parallelen. es sind alles tretmühlen, hierarchisch und oft spießig. die angepassten und öligen kommen am weitesten. die kritischen haben einen sehr schweren stand.
heule mit den wölfen, und du bist gut aufgehoben ...

im herzen darf die jeanne d`arc weiterleben. hoffentlich. je nachdem, was wir in einem solchen ideal sehen: mut, hoffnung, wunder, glaube, aufgehobenheit, revoluzzergeist ...
Lange-Weile - 19. Aug. 09, 21:09

die Unverbesserliche

Hallo Bo,.

das war wirklich nur eine kleine Karriere, nicht größer als mein kleine Zehnagel ;-).

Die Visionen sind geblieben und was das betrifft, gehöre ich zu den Unverbesserlichen, denn da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Dieses Gesellschaftssystem kann sich nicht wirklich weiter entwickeln, denn sie stützt das egoistische Handeln im hohen Maße.

Der Finanzcrash hat es gezeigt, wie wacklig es im Grunde ist und die weltweite Armut erfordert auch ein umdenken. Dann wird der Klimaschutz das gesellschaftliche Handeln wieder zusammenbringen müssen. Das Klima ist sensibel geworden zeigt kein Erbarmen mit uns Menschen und wenn es ins Wanken kommt. macht es keinen Unterschied zwischen arm und reich.

Momentan lügen sich alles noch selbst in die Tasche.

Gruß LaWe
bonanzaMARGOT - 20. Aug. 09, 12:00

gut gut gut.
leider werden wir eine besere gesellschaft nicht mehr erleben. wenn die kohle knapp wird, wird`s eher noch unfreundlicher. da wird munter von oben nach unten getreten - wie ich`s zur zeit im altenheim miterlebe. man muss sehen, wo man bleibt.
und all das wegen der paar kröten, die man aber so notwendig braucht.

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