alteFrau - 21. Jun. 09, 07:53

Der Blick auf die Welt verändert sich ... Jaaa, genau das ist es!

Du schriebst:
Zitat "der blick auf die welt verändert sich, wenn man sich vom alltag löst. man sieht mehr das natur-gegebene als die tragende kraft und nicht die menschlichen spinnereien.
und man sieht diesen wahnsinnigen kontrast zwischen der kunstwelt des menschen und dem, was sowieso da ist, schon immer da war ..."

Hallo boma,
das hast Du sowas von gut erfühlt, erkannt und beschrieben!
Genau diese Erkenntnis fehlt uns Menschen allzu oft, wenn wir uns mal wieder in Klein-Kleinkriege miteinander begeben, um etwas Gewesenes trauern, uns in Wut oder Rachsucht üben, und/oder nichts anderes mehr im Kopf haben, als uns zwischen den alltäglichen Reibereien, Kämpfen und Frusterlebnissen exessiven "Konsumfreuden" hinzugeben.
Ich stimme - als stetige Wald- und Wiesenläuferin hundertprozentig mit Dir überein - drei Ausrufezeichen ...
Herzlichen Dank für Deine schöne Karte - ausführliche Mail folgt, versprochen!
Lieben Gruß ((-;
Elke

PS:
Eine meiner Lieblingslyriken - kaum bekannt - aus dem "Steppenwolf" von Hermann Hesse begleitet mich seit Jahrzehnten, und drückt, zwar in ganz anderer Weise, aber doch ähnlich das aus, was Du in Deinem zitierten Kommentar beschrieben hast.
Ich kopiere es mal hier herein (hoffentlich ist das OK?!)


"Die Unsterblichen"

Immer wieder aus der Erde Tälern
Dampft zu uns empor des Lebens Drang:
Wilde Not, berauschter Überschwang,
Blutiger Rauch von tausend Henkersmählern,
Krampf der Lust, Begierde ohne Ende,
Mörderhände, Wuchererhände, Beterhände.
Angst- und lustgepeitschter Menschenschwarm
Dunstet schwül und faulig, roh und warm,
Atmet Seligkeit und wilde Brünste,
Frisst sich selbst und speit sich wieder aus,
Brütet Kriege aus und holde Künste,
Schmückt mit Wahn das brennende Freudenhaus,
Schlingt und zehrt und hurt sich durch die grellen
Jahrmarktsfreuden seiner Kinderwelt,
Hebt für jeden neu sich aus den Wellen,
Wie sie jedem einst zu Kot zerfällt.

Wir dagegen haben uns gefunden
In des Äthers sterndurchglänztem Eis,
Kennen keine Tage, keine Stunden,
Sind nicht Mann noch Weib, nicht jung noch Greis.
Eure Sünden sind und eure Ängste,
Euer Mord und eure geilen Wonnen
Schauspiel uns gleich wie die kreisenden Sonnen,
Jeder Tag ist uns der längste.
Still zu eurem zuckenden Leben nickend,
Still in die sich drehenden Sterne blickend,
Atmen wir des Weltraums Winter ein,
Sind befreundet mit dem Himmelsdrachen;
Kühl und wandellos ist unser ewiges Sein,
Kühl und sternhell unser ewiges Lachen.

(Hermann Hesse)

bonanzaMARGOT - 21. Jun. 09, 11:52

hallo!

schön, von dir zu hören.

der "steppenwolf" von hesse - in diesem buch finde ich viele meiner gedanken und gefühlslagen wieder.

...

solch eine fahrradreise ist in vielfacher hinsicht eine analogie auf das leben: in der auseinandersetzung mit unseren ängsten, wünschen ..., in unserer getriebenheit und rastlosigkeit ..., was ankunft und aufbruch angeht ..., oder irrfahrt und umkehr ..., in schmerz und kampf, zweifel und verzweiflung ..., in unserer einsamkeit und suche ...; mal schauen wir klar und weit - mal sehen wir nur nebel und enge ...; es heißt immer: aufstehen! weitermachen! in sich die kraft finden!
dann kommen auch die glücklichen momente, die zufriedenheit und die innere ruhe, das lächeln, das einem von irgendwoher ins gesicht gezaubert wird ...


liebe grüße in deinen sonntag
boma

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