hat der Sokrates gesagt.
Ich stimme Dir zu, wachsendes Wissen führt nicht unbedingt zu einer Verbesserung der Qualität. Das liegt aber meiner Meinung nach nicht an einer Verdünnung sondern an der kontinuierlichen Änderung von Werten. Früher nannte man das Generationenkonflikt.
Individuelles Wissen ist immer mit einem Inhalt verbunden, also mit einem „was“ und setzt einen Lernprozess voraus. Die „Qualität“ eines angebotenen Inhalts wird jedenfalls subjektiv bewertet, gelernt und entsprechend wird das dann Gewusste auch erinnert. (Ich kann mir z.B. Namen von unsympathischen Menschen partout nicht merken.)
Die neurophysiologischen Vorgänge um das Wissen und das Lernen sind noch weitgehend ungeklärt – es ist aber unbestreitbar, dass es eine strukturelle Basis in Form von Nervenbahnen und ihren Vernetzungen gibt. Stirbt ein Mensch, löst sich sein Wissen mit seinem Körper, genauer, mit seinem Gehirn auf. Es sei denn, es ist niedergeschrieben, erzählt oder sonstwie vermittelt bzw. festgehalten. Da das nur mit einem Bruchteil des Gewussten geschieht, geht ständig auch ganz viel Wissen verloren.
So bleibt die Summe wahrscheinlich letztlich dann auch wieder gleich. Wer weiß?!
mit Ausdünnung meine ich Verflachung und Qualitätsverlust. Ich stimme dir zu, dass Wissen erst durch die subjektive Wertung signifikant und erinnerbar wird. Wie das neurophysiologisch funktioniert, kann ich mir nicht vorstellen, aber sicher funktioniert es irgendwie biochemisch.
Durch die Medienmasse/-vielfalt wird der heutige Mensch ständig mit Informationen bombardiert. Er muss mehr denn je aussondieren, welche Infos für ihn wissenswert sind und welche nicht. Ich bezweifle, dass ihm dies zu seinem Besten gelingt. Meine Beobachtung sagt mir, dass er immer mehr Halbwissen (auch ausgedünntes Wissen) ansammelt.
Aber das hängt nicht nur mit der überbordenden Medienwelt zusammen sondern auch mit einer Verflachung im täglichen Leben. Maschinen nehmen uns Arbeiten ab, mit denen wir uns vor ein paar Jahren noch auseinandersetzen mußten. Im Supermarkt kaufen wir fertige Produkte, ohne zu wissen, woher sie kommen, wie sie hergestellt wurden. Ist etwas defekt geben wir es zur Reparatur oder schmeissen es weg. In allen Lebensbereichen erfahren wir eine Distanzierung und Verflachung zu dem, was eigentlich Leben ausmacht. Für alles gibt es Ratgeber, selbst für Sex und Liebe. Der heutige Mensch verlernt Eigeninitiative, er läßt sich das Wissen vorsetzen und erarbeitet es sich kaum noch selbst. In den Schulen wird oft nur auf die Klausuren Wissen gebüffelt, das sich danach schnell wieder aus dem Gedächtnis verflüchtigt. Es fehlt, wie du es sagst, Graugans, die subjektive Auseinandersetzung, um das Wissen dauerhaft zu binden, es fehlt das Verstehen, weil wir dafür (angeblich) keine Zeit mehr haben. Man hat immer mehr zu lernen, und versteht immer weniger von dem, was man lernt.
Wenn ein Mensch stirbt, so geht alles Wissen, das er auf Erfahrungsbasis sich in seinem Leben aneignete mit ihm zugrunde. Oft verliert er es schon vor seinem Ableben durch Demenz. Wenn wir Wissen erst im Menschen als reifes, lebendiges Wissen ansehen, so ist jeder Tod auch ein Verlust an Wissen. Da aber die Weltbevölkerung nach wie vor anwächst, wächst auch das im Menschen lebendige Wissen stetig. Ich mache mir allerdings Sorgen um die Qualität dieses Wissens, wie ich es ausführte.
„erkenne dich selbst", sagt eine apollonischen weisheit, und das führt dann zu "aus staub bist du geboren, zu staub kehrst zu zurück" aus der bibel.
und jeder weiß, das stimmt!
bin ich aus staub geboren, creature?
kann mich nicht erinnern - dann wäre ich vielleicht heute ein stein.
staub wird nicht allein das sein, was von mir übrigbleibt. ich werde mich nach meinem tod auch gasförmig verflüchtigen,
je nach druck und temperaturverhältnissen.
„Ich weiß, dass ich nichts weiß“
Ich stimme Dir zu, wachsendes Wissen führt nicht unbedingt zu einer Verbesserung der Qualität. Das liegt aber meiner Meinung nach nicht an einer Verdünnung sondern an der kontinuierlichen Änderung von Werten. Früher nannte man das Generationenkonflikt.
Individuelles Wissen ist immer mit einem Inhalt verbunden, also mit einem „was“ und setzt einen Lernprozess voraus. Die „Qualität“ eines angebotenen Inhalts wird jedenfalls subjektiv bewertet, gelernt und entsprechend wird das dann Gewusste auch erinnert. (Ich kann mir z.B. Namen von unsympathischen Menschen partout nicht merken.)
Die neurophysiologischen Vorgänge um das Wissen und das Lernen sind noch weitgehend ungeklärt – es ist aber unbestreitbar, dass es eine strukturelle Basis in Form von Nervenbahnen und ihren Vernetzungen gibt. Stirbt ein Mensch, löst sich sein Wissen mit seinem Körper, genauer, mit seinem Gehirn auf. Es sei denn, es ist niedergeschrieben, erzählt oder sonstwie vermittelt bzw. festgehalten. Da das nur mit einem Bruchteil des Gewussten geschieht, geht ständig auch ganz viel Wissen verloren.
So bleibt die Summe wahrscheinlich letztlich dann auch wieder gleich. Wer weiß?!
Hallo Graugans,
Durch die Medienmasse/-vielfalt wird der heutige Mensch ständig mit Informationen bombardiert. Er muss mehr denn je aussondieren, welche Infos für ihn wissenswert sind und welche nicht. Ich bezweifle, dass ihm dies zu seinem Besten gelingt. Meine Beobachtung sagt mir, dass er immer mehr Halbwissen (auch ausgedünntes Wissen) ansammelt.
Aber das hängt nicht nur mit der überbordenden Medienwelt zusammen sondern auch mit einer Verflachung im täglichen Leben. Maschinen nehmen uns Arbeiten ab, mit denen wir uns vor ein paar Jahren noch auseinandersetzen mußten. Im Supermarkt kaufen wir fertige Produkte, ohne zu wissen, woher sie kommen, wie sie hergestellt wurden. Ist etwas defekt geben wir es zur Reparatur oder schmeissen es weg. In allen Lebensbereichen erfahren wir eine Distanzierung und Verflachung zu dem, was eigentlich Leben ausmacht. Für alles gibt es Ratgeber, selbst für Sex und Liebe. Der heutige Mensch verlernt Eigeninitiative, er läßt sich das Wissen vorsetzen und erarbeitet es sich kaum noch selbst. In den Schulen wird oft nur auf die Klausuren Wissen gebüffelt, das sich danach schnell wieder aus dem Gedächtnis verflüchtigt. Es fehlt, wie du es sagst, Graugans, die subjektive Auseinandersetzung, um das Wissen dauerhaft zu binden, es fehlt das Verstehen, weil wir dafür (angeblich) keine Zeit mehr haben. Man hat immer mehr zu lernen, und versteht immer weniger von dem, was man lernt.
Wenn ein Mensch stirbt, so geht alles Wissen, das er auf Erfahrungsbasis sich in seinem Leben aneignete mit ihm zugrunde. Oft verliert er es schon vor seinem Ableben durch Demenz. Wenn wir Wissen erst im Menschen als reifes, lebendiges Wissen ansehen, so ist jeder Tod auch ein Verlust an Wissen. Da aber die Weltbevölkerung nach wie vor anwächst, wächst auch das im Menschen lebendige Wissen stetig. Ich mache mir allerdings Sorgen um die Qualität dieses Wissens, wie ich es ausführte.
Gruß
und jeder weiß, das stimmt!
staub zu staub, asche zu asche ...
kann mich nicht erinnern - dann wäre ich vielleicht heute ein stein.
staub wird nicht allein das sein, was von mir übrigbleibt. ich werde mich nach meinem tod auch gasförmig verflüchtigen,
je nach druck und temperaturverhältnissen.