alteFrau - 04. Mai. 08, 12:52

Pflegen oder gepflegt werden ...

Ich gehe sogar noch einen (un)moralischen Schritt weiter, Ralph.
Ich meine, auch unter Ehepartnern ist Pflege mit allem Drum und Dran nur sinnvoll und möglich, wenn beide sich darauf einlassen können.
Mein Mann und ich haben heute, auch aufgrund Deines Blogeintrages lange darüber gesprochen.
Und nein, keiner von uns möchte den anderen pflegen. Keiner von uns kann und will das. Dies ist im Laufe des Gespräches klar geworden. Das hat nix mit fehlender Liebe zu tun. Beim Windeln wechseln hört die Zuneigung auf. Für beide Partner.
Es ist gut, jetzt schon darüber zu sprechen - so bleibt genug Zeit und Raum, sich in weiteren Gesprächen zu überlegen, welche Möglichkeiten, oder welche Räumlichkeiten man sich bei solchen Eventualitäten vorstellen könnte.
Und das ist gut so.

Einen schönen Sonntag.
Gruß
E.

bonanzaMARGOT - 04. Mai. 08, 16:52

Es ist ein Glück,

dass in der heutigen westlichen Welt der gesellschaftliche Druck, gewisse Konventionen und Traditionen einzuhalten, immer geringer wird. Nichtsdestotrotz existiert dieser Druck noch in sehr vielen Familien - gerade auf dem Lande. Eine familiäre Ächtung ist nach wie vor psychisch sehr schwer auszuhalten; und viele Menschen leisten darum gegen ihre Gefühle, gegen ihre Natur Dinge (oder verschweigen Dinge), was sie auf Dauer krank und kaputt macht.
Es ist normal, dass die Menschen ihr Verhalten und ihre Moral mit dem Mainstream in der Gesellschaft und/oder ihrer Gruppe abgleichen. Niemand will wirklich schräg angeguckt werden oder gar aus der Gruppe (z.B. Familie) herausfallen. Die Pflicht zur Pflege der nächsten Angehörigen gilt immer noch in vielen Köpfen als ungeschriebenes Gesetz. Über Menschen, die ihre pflegebedürftigen Eltern in Altenheime abgeben (bezeichnenderweise sagt man "abschieben"), wird zumindest hinter deren Rücken immer noch abschätzig geredet. Ich sehe im Altenheim am Verhalten der Angehörigen oft die Verunsicherung und die Schuldgefühle - man schämt sich und kann darüber nicht reden. Doch nur durch Reden lassen sich die Verkrampfungen zu solchen Tabu-Themen lösen.

Elke, auch zwischen (Ehe-)Partnern sind solche Gespräche wichtig. Jede Familie und jedes (Ehe-)Paar sollte die Fälle von Pflege, Behinderung, schwerer Krankheit, Siechtum und Tod, und was dabei zu tun ist, erörtern. Gut, wenn sich die Einstellungen der Beteiligten in den wichtigsten Punkten decken ...
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass es in jedem Falle falsch ist, wenn man eine starre Erwartungshaltung hat. Gerade meinen Liebsten möchte ich nicht zur Last fallen oder gar zur Qual werden.
Liebe heißt nicht Bindung auf Teufel komm raus. Liebe heißt vorallem Vergebung.

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