Hallo Bonanza,
niemand hat die moralische Verantwortung, seine Eltern pflegen zu müssen, finde ich jedenfalls.
Allen Eltern sollte klar sein, dass sie in letzter Instanz selbst für sich zuständig sind und eigenverantwortlich ihre Zukunft für Alter und evtl. Gebrechlichkeit planen müssen.
Ein Haus kann man verkaufen oder vermieten und in eine kleine bedarfsgerechte Wohnung ziehen. Es ist der Lauf des Lebens und damit muss man sich abfinden, anstatt die Verantwortung der nachfolgenden Generation aufzuhalsen. Auch wenn es schmerzt, seine gewohnten Lebensumstände ändern zu müssen.
Außerdem braucht professionelle Pflege Distanz, und die hast Du bei Deinen Eltern nicht.
Du hast recht, vielleicht leben Deine Eltern gesund bis ins hohe Alter - es gibt so viele Menschen die "steinalt" werden und bis auf einen letzten, kurzen Krankenhausaufenthalt autark leben.
Ein Gespräch mit Deinen Eltern ist jetzt elementar wichtig - nicht erst, wenn etwas passiert ist.
Ich bin selbst Mutter zweier fast dreißigjähriger "Kinder". Nie würde ich später Pflege, oder tägliche Versorgung von ihnen erwarten oder wollen. Das fände ich egoistisch, unmoralisch und unangemessen. Sie haben uneingeschränktes Recht auf ein eigenes Leben - schließlich habe ich sie nicht in die Welt gesetzt, um später versorgt zu werden ...
Ich hoffe für Dich, dass Dein geplantes Gespräch, für alle, positiv ausgeht und kann mir Deinen "Bammel" davor gut vorstellen.
Gruß
E.
ich teile deine Meinung und finde deine Einstellung toll, dass du deine Kinder nicht (moralisch) verpflichtest. Es ist wohl auch eine Generationenfrage. Die Generation der Eltern meiner Kollegin und meiner Eltern fühlt sich noch eher eingebunden in die Tradition, dass die Kinder sich (selbstverständlich) um die Eltern im Alter kümmern müssen. Für viele dieser Generation ist es ein Unding, ins Altenheim zu gehen. Natürlich denken nicht alle so, je nachdem wie es in der eigenen Familie gehandhabt wurde. Der Vater meiner Kollegin pflegte z.B. seine Mutter, weil es für ihn nicht in Frage kam, sie ins Altenheim zu stecken. Dasselbe verlangt er nun von seinen Kindern, speziell von meiner Kollegin, weil die doch Altenpflegerin ist.
Meine Mutter pflegte ihren Vater, als er schwer krank wurde, das letzte halbe Jahr, bis er starb (natürlich zusammen mit der Sozialstation). Ich weiß nicht, was meine Eltern von mir erwarten ... eigentlich glaube ich nicht, dass sie mich direkt oder indirekt in die Pflicht nehmen wollen. Jedenfalls müssen wir darüber mal offen reden, auch um zu sehen, ob meine Eltern sich wirklich im Klaren sind, was Pflegebedürftigkeit (z.B. bei Demenz) bedeuten kann. Als Altenpfleger sehe ich leider viele traurige Schicksale ... und ich bete dafür, dass meine Eltern nicht ein solches ereilt.
Hoffentlich führen wir bald ein Gespräch, das den Nebel der Zukunft für alle Beteiligten etwas lichtet, ohne dass eine Seite enttäuscht ist oder sich mit Vorwürfen konfrontiert sieht.
Moral und Verantwortung
niemand hat die moralische Verantwortung, seine Eltern pflegen zu müssen, finde ich jedenfalls.
Allen Eltern sollte klar sein, dass sie in letzter Instanz selbst für sich zuständig sind und eigenverantwortlich ihre Zukunft für Alter und evtl. Gebrechlichkeit planen müssen.
Ein Haus kann man verkaufen oder vermieten und in eine kleine bedarfsgerechte Wohnung ziehen. Es ist der Lauf des Lebens und damit muss man sich abfinden, anstatt die Verantwortung der nachfolgenden Generation aufzuhalsen. Auch wenn es schmerzt, seine gewohnten Lebensumstände ändern zu müssen.
Außerdem braucht professionelle Pflege Distanz, und die hast Du bei Deinen Eltern nicht.
Du hast recht, vielleicht leben Deine Eltern gesund bis ins hohe Alter - es gibt so viele Menschen die "steinalt" werden und bis auf einen letzten, kurzen Krankenhausaufenthalt autark leben.
Ein Gespräch mit Deinen Eltern ist jetzt elementar wichtig - nicht erst, wenn etwas passiert ist.
Ich bin selbst Mutter zweier fast dreißigjähriger "Kinder". Nie würde ich später Pflege, oder tägliche Versorgung von ihnen erwarten oder wollen. Das fände ich egoistisch, unmoralisch und unangemessen. Sie haben uneingeschränktes Recht auf ein eigenes Leben - schließlich habe ich sie nicht in die Welt gesetzt, um später versorgt zu werden ...
Ich hoffe für Dich, dass Dein geplantes Gespräch, für alle, positiv ausgeht und kann mir Deinen "Bammel" davor gut vorstellen.
Gruß
E.
Hallo E.,
Meine Mutter pflegte ihren Vater, als er schwer krank wurde, das letzte halbe Jahr, bis er starb (natürlich zusammen mit der Sozialstation). Ich weiß nicht, was meine Eltern von mir erwarten ... eigentlich glaube ich nicht, dass sie mich direkt oder indirekt in die Pflicht nehmen wollen. Jedenfalls müssen wir darüber mal offen reden, auch um zu sehen, ob meine Eltern sich wirklich im Klaren sind, was Pflegebedürftigkeit (z.B. bei Demenz) bedeuten kann. Als Altenpfleger sehe ich leider viele traurige Schicksale ... und ich bete dafür, dass meine Eltern nicht ein solches ereilt.
Hoffentlich führen wir bald ein Gespräch, das den Nebel der Zukunft für alle Beteiligten etwas lichtet, ohne dass eine Seite enttäuscht ist oder sich mit Vorwürfen konfrontiert sieht.