- IV -
"Pubertät"
Ich bekam Hausverbot. Martinas Vater war tierisch eifersüchtig. Wenn Klassenpartys waren, holte er seine Tochter Punkt Zehn am Abend ab. Da half auch das charmante Betteln von Martinas Freundinnen nichts. Erst nach und nach lockerten sich die Verbote. Martina würde ja in nicht allzu ferner Zeit Achtzehn werden. Unsere Liebesbeziehung entromantisierte sich zusehends. Ich hatte den Alkohol als Abenteuer für Männer entdeckt und besoff mich das ein ums andere Mal mit meinen Kumpels. Auch fiel mein Blick auf die vielen anderen Mädchen, die ich reizvoller und hübscher als meine Martina fand. Wir waren zwei Jahre zusammen und standen kurz vorm Abi. Die Pubertät tobte sich in den Hormonen aus. Pickel sprießten in meinem Gesicht wie Blumen auf einer Frühlingswiese. Und ich hatte null Bock auf Lehrer, Eltern und die Zukunft, für die ich angeblich lernte. Meine Helden waren die Aussteiger, die Rock-Stars, die Gescheiterten und die Gerechten, während die Gesellschaft verlogen, arrogant, autoritär und korrupt langsam ihre Spinnenarme nach mir ausstreckte. Ich sollte erwachsen werden. Ich sollte werden wie sie. Dagegen wehrte ich mich. Ich soff. Ich soff vor der Schule. Ich soff in den Freistunden. Ich soff nach der Schule. Niemandem schien es großartig aufzufallen. Mein Kumpel hatte schon ein Auto, und wir schwänzten zusammen die Schule. Im Auto tranken wir Wein und alles, wofür der Geldbeutel reichte.
Es kam, wie es kommen musste: Martina trennte sich von mir. Ich hatte meinen ersten handfesten Liebeskummer. Mein Gott, da soff ich natürlich erst recht. So bitter und schmerzhaft es war, genoss ich dieses Gefühl auch, passte es doch gut zu meinem erträumten Anti-Helden-Dasein. Ich war jetzt einer von ihnen. Ich war abgrundtief verzweifelt und spielte mit Selbstmordgedanken. Nein, es war nicht nur Pose.
Da lief mir eines Abends Veronika über den Weg. Ich saß mit meinen Kumpels im "Loch Ness", einem Jugendkeller. Es lief die Rockmusik der 68er, und die Flasche Bier kostete nur 1 DM.
Ich bekam Hausverbot. Martinas Vater war tierisch eifersüchtig. Wenn Klassenpartys waren, holte er seine Tochter Punkt Zehn am Abend ab. Da half auch das charmante Betteln von Martinas Freundinnen nichts. Erst nach und nach lockerten sich die Verbote. Martina würde ja in nicht allzu ferner Zeit Achtzehn werden. Unsere Liebesbeziehung entromantisierte sich zusehends. Ich hatte den Alkohol als Abenteuer für Männer entdeckt und besoff mich das ein ums andere Mal mit meinen Kumpels. Auch fiel mein Blick auf die vielen anderen Mädchen, die ich reizvoller und hübscher als meine Martina fand. Wir waren zwei Jahre zusammen und standen kurz vorm Abi. Die Pubertät tobte sich in den Hormonen aus. Pickel sprießten in meinem Gesicht wie Blumen auf einer Frühlingswiese. Und ich hatte null Bock auf Lehrer, Eltern und die Zukunft, für die ich angeblich lernte. Meine Helden waren die Aussteiger, die Rock-Stars, die Gescheiterten und die Gerechten, während die Gesellschaft verlogen, arrogant, autoritär und korrupt langsam ihre Spinnenarme nach mir ausstreckte. Ich sollte erwachsen werden. Ich sollte werden wie sie. Dagegen wehrte ich mich. Ich soff. Ich soff vor der Schule. Ich soff in den Freistunden. Ich soff nach der Schule. Niemandem schien es großartig aufzufallen. Mein Kumpel hatte schon ein Auto, und wir schwänzten zusammen die Schule. Im Auto tranken wir Wein und alles, wofür der Geldbeutel reichte.
Es kam, wie es kommen musste: Martina trennte sich von mir. Ich hatte meinen ersten handfesten Liebeskummer. Mein Gott, da soff ich natürlich erst recht. So bitter und schmerzhaft es war, genoss ich dieses Gefühl auch, passte es doch gut zu meinem erträumten Anti-Helden-Dasein. Ich war jetzt einer von ihnen. Ich war abgrundtief verzweifelt und spielte mit Selbstmordgedanken. Nein, es war nicht nur Pose.
Da lief mir eines Abends Veronika über den Weg. Ich saß mit meinen Kumpels im "Loch Ness", einem Jugendkeller. Es lief die Rockmusik der 68er, und die Flasche Bier kostete nur 1 DM.
bonanzaMARGOT
- 03. Jan. 08, 14:38
- Als Gebüsche noch Gebüsche waren
na endlich,
Bis dann
Freni
Ich glaube,
Im Nachhinein wundere ich mich schon, wie sorglos die Erwachsenen, also in der Hauptsache die Lehrer und Eltern, darüber hinweg gingen. Uns war dieses Wegschauen natürlich recht. Glücklicherweise passierte kein schwerwiegender Unfall unter Alkohol. Noch heute denke ich, dass wir alle mehr Glück als Verstand hatten. Ich beschäftigte besonders viele Schutzengel.