Fragestunde

Immer wieder mal rauschen mir ein paar naturwissenschaftliche Fragen durch den Kopf - durch den Kopf? Wahrscheinlich fliegen sie wie Satelliten und Weltraumschrott über meine Großhirnrinde.
Ein paar davon treten relativ schnell wieder in die Atmosphäre ein und verglühen, ohne dass ich viel davon mitkriege; aber andere halten sich ziemlich hartnäckig in meiner geistigen Umlaufbahn.
Eigentlich ist es ein ganzer Fragenkomplex. Da es bekanntlich keine dummen Fragen gibt, die man aus Unwissenheit stellt, fange ich einfach mal mit der Fragerei an:

1. Wo fängt das Weltall an?
2. Wo beginnt die Schwerelosigkeit?
3. Warum tritt eigentlich die Schwerelosigkeit ein?
4. Gibt es für den Astronauten einen spürbaren Übergang von der Schwerkraft zur Schwerelosigkeit?
5. Wie sieht das Gravitationsfeld um die Erde aus?
6. Ab welcher Entfernung zur Erde können sich Objekte auf einer Umlaufbahn, quasi ewig, halten? Oder muss alles, was um die Erde schwirrt irgendwann zwingend auf sie stürzen?
7. Stürzt irgendwann der Mond auf die Erde?
8. Was wird mit der Schwerkraft, wenn man ein Loch in Richtung Erdmittelpunkt gräbt?
9. Existiert am Erdmittelpunkt eine Schwerkraft?
und:
10. Nehmen wir mal an, die Erde wäre hohl, (wie der ein oder andere Kopf), würden wir dann auf der konkaven Innenseite herumspazieren können, ohne herunter zu fallen?

Die letzten drei Fragen haben es mir besonders angetan - denn geht es dabei nicht um die Natur der Schwerkraft? Wie verteilt sich die Schwerkraft in einem Materieobjekt selbst?
Ach, bevor ich es vergesse: Wie viele Richtungen gibt es im Weltraum?
Auf sehr weite Entfernungen kann es doch nur eine Richtung geben - nämlich die Richtung hin zum Urknall ...
Hat der Urknall von uns aus gesehen eine Schattenseite?
(Aber das liefe jetzt auf einen anderen Fragekomplex hinaus.)

Ich weiß nicht, ob meinen Mitmenschen eigentlich bewusst ist, wie sehr diese Fragen ihre Existenz, ihr Wirken und ihre Wirklichkeit auf der Erde betreffen.
Die Schwerkraft des Geldes scheint alle Geister in ihren Bann gezogen zu haben. Wiegt das Geld wirklich derart schwer, dass wir um uns herum alles andere gering schätzen?
Nein, entschuldigt, ich wollte in meinem Beitrag gar nicht auf die ethische Ebene abheben.
Davon andermal.
irie_ways - 17. Nov. 07, 22:10

Zu 6. fällt mir gerade wieder meine mündliche Abiturprüfung in Physik ein. Da ging es um die selbe Frage, ich weiß leider nicht mehr viel (ist ja schon ein halbes Jahr her :P) aber das Stichwort ist die "Erste kosmische Geschwindigkeit".
Ich glaube es geht vielmehr um die Geschwindigkeit, die ein Körper benötigt um nicht "herunter zu fallen" und nicht um den Abstand.

bonanzaMARGOT - 18. Nov. 07, 12:21

Danke für den Link

Man ist ja so doof. Es ist alles ganz einfach, man muß sich nur schnell genug bewegen. Mit der Entfernung hat die Schwerelosigkeit also im Prinzip nichts zu tun.
Der Mensch klebt auf der Erde, weil er ein Kriecher ist.

Gruß
F.
irie_ways - 18. Nov. 07, 14:41

Ich fürchte so leicht ist es dann auch wieder nicht.
irie_ways - 18. Nov. 07, 14:49

Ich versuche mich jetzt mal noch an 8. und 9. (keine Garantie auf Richtigkeit): Im Erdmittelpunkt herrscht zunächsteinmal Schwerelosigkeit, da es dort keine (Schwere)beschleunigung gibt. Bis zur Oberfläche hin nimmt die Schwerkraft theoretisch konstant zu. Das ganze ist allerdings vereinfacht. In Wirklichkeit ist die Schwerkraft in einer bestimmten Tiefe am größten (ungefähr da wo der Erdkern in den Erdmantel übergeht), da der metallische Erdkern eine viel größere Dichte hat, als der Erdmantel und die Erdkruste.

bonanzaMARGOT - 18. Nov. 07, 15:15

Hey, du bist ja ein echter Primus!

Müßte nicht jegliche Materie naturgegeben auf die größtmögliche Dichte (peu à peu) kollabieren, weil die Gravitation doch alles konzentrisch zur Mitte zieht?

Hätte ich nur Astronomie und Physik studiert, wie ich ehemals wollte, dann wäre es für mich wahrscheinlich ein Leichtes diese Fragen zu beantworten.

Ich lausche fast jeden Abend Prof. Lech im TV, aber der spricht bereits in ganz anderen kosmischen Dimensionen: Von Galaxienhaufen z.B., oder gestern Abend erklärte er den Übergang der Quantenwelt in die reale, dinghafte Welt (im Zeitfluß, bzw. Zeitpfeil) durch das Auftreten von Dekohärenz.
Er sagte, dass Dekohärenz das Entscheidende ist, warum unsere Welt so aussieht, wie sie aussieht.
Ich verstand Dekohärenz als eine Art "Festlegung" der Dinge.

Das Phänomen Gravitation bei makroskopischen Körpern/Massen in Raum und Zeit verstehe ich aber immer noch nicht ...
Kratz.

F.

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