Die erste Bierpause
Eine Fahrradreise am ersten Tag ist so jungfräulich und reizend wie ein Teeniearsch. Eben noch unbeleckt. Wenn ich wüßte, was in den nächsten Tour-Etappen auf mich zukommt, würde ich, glaube ich, den Rückwärtsgang einlegen.
Letztlich macht es die Mischung: das langsam aufkommende Gefühl "on the road" zu sein, den schnöden Alltag hinter sich zu lassen, die vielen schönen Sinneseindrücke während der Fahrt, die Bierpausen, die befriedigende Erschöpfung am Ende eines Tour-Tags, die Bewältigung von Schwierigkeiten, das An-die-Eigenen-Grenzen-Gehen ..., die Tagträumerei, Einsamkeit, Wut und Verzweiflung - und sich doch wieder Aufraffen! Ich mag da jetzt gar nicht ins Detail gehen.
Wie man so schön sagt: der Mensch wächst mit seinen Aufgaben - auch mal über sich hinaus.
Der Alltag bietet mir dies oft nicht. In dem fühle ich mich eher wie in einem Zwangskorsett. Oder ich erlebe ihn als abgestandenes Brackwasser. Miefig halt wie über mehrere Tage getragene Unterwäsche ...
Apropos Mief: der verwandelt sich auf einer solcher Reise in Abenteuer- und Freiheitsduft.
... in Hirschhorn
bonanzaMARGOT
- 28. Jun. 11, 12:39
- 2011 - Reiseimpressionen
schönes foto!
also, alles kann ich freilich nicht ablegen. aber es ist schon etwas mehr als nur ein "aus-dem-mauseloch-linsen".
es ist eine art selbstkomponierte hardrocksinfonie, von der ich eine zeit lang zehren kann.