Woher hat Herr Thoreau diese Information, kennt er etwa die meisten Menschen? Die meisten Menschen, die ich kenne, führen kein Leben in stiller Verzweiflung.
Ich befürchte fast, dass Herr Thoreau etwas dabei dachte. Wahrscheinlich resultierend aus seinen Beobachtungen. Das ist aber nur meine durchaus überflüssige Annahme.
ich habe mir schon oft überlegt, was sich hinter den augen eines gegenübers wohl abspielt...
was ist dort (hinter dem spiegel) in der geheimen welt dieses menschen? was denkt er? wie tickt er? wie viel von sich offenbart er?
wie thoreau hege ich die vermutung, dass sehr viele menschen in innerer verzweiflung ihr dasein fristen - wie in einem kerker, den sie sich sich selbst einrichten.
natürlich kenne ich die faszination, hinter die kulissen des gegenübers blicken zu wollen und zu ergründen, was jemand anderen beschäftigt, abseits dessen was er offen zeigt.
doch wenn ich zu erkennen glaube, dass die meisten menschen eine stille verzweiflung erfüllt, kann das auch daran liegen, dass ich diese verzweiflung sehen möchte, um wenigstens auf diese weise mit den anderen menschen verbunden zu sein, weil die eigene (stille) verzweiflung mich einsam macht.
es ist andererseits ja auch so, dass von freude erfüllte menschen meist das verzweifelte um sich herum ausblenden und nur das rosarote sehen - der eigene zustand ist ein filter der wahrnehmung. auch bei thoreau, glaube ich.
gut möglich, dass thoreau dadurch besonders sensibel/empfänglich für die verzweiflungszustände seiner mitmenschen war. ich glaube nicht, dass er sie ihnen andichtet.
ich weiß es nicht. jedenfalls finde ich einige sachen, die er schrieb, recht lesens- und nachdenkenswert.
Omnis mundi creatura
quasi liber et pictura
nobis est et speculum.
(Die Geschöpfe dieser Erde
sind ein Buch und ein Gemälde
und ein Spiegel unsres Seins
- zitiert in Umberto Ecos Der Name der Rose, ich find jetzt nicht, wo er das her hat)
@steppenhund
@ Nömix
@ david
was ist dort (hinter dem spiegel) in der geheimen welt dieses menschen? was denkt er? wie tickt er? wie viel von sich offenbart er?
wie thoreau hege ich die vermutung, dass sehr viele menschen in innerer verzweiflung ihr dasein fristen - wie in einem kerker, den sie sich sich selbst einrichten.
doch wenn ich zu erkennen glaube, dass die meisten menschen eine stille verzweiflung erfüllt, kann das auch daran liegen, dass ich diese verzweiflung sehen möchte, um wenigstens auf diese weise mit den anderen menschen verbunden zu sein, weil die eigene (stille) verzweiflung mich einsam macht.
es ist andererseits ja auch so, dass von freude erfüllte menschen meist das verzweifelte um sich herum ausblenden und nur das rosarote sehen - der eigene zustand ist ein filter der wahrnehmung. auch bei thoreau, glaube ich.
ich weiß es nicht. jedenfalls finde ich einige sachen, die er schrieb, recht lesens- und nachdenkenswert.