Seit ich dein Blog verfolge, lese ich von deinem Bierkonsum. Da Bierkonsum im Prinzip mengenmäßig beschränkt ist, würde der "echte" Alkoholiker vermutlich schon auf Stärkeres umgestiegen sein.
Von unserem einmaligen Kontakt kann ich auch keine Hinweise auf Alkoholismus erkennen.
Anmerkung: ich musste bei einer meiner ehemaligen Firmen einen eintägigen Workshop über Alkoholismus ablegen. Keiner meiner Kollegen wollte ursprünglich teilnehmen, aber wir wurden quasi "gezwungen". Jeder auch ich waren von dem Tag begeistert. Ich würde sagen, dass bei dir viele Merkmale fehlen. Was Du bist, nennt sich Säufer, aber nicht Alkoholiker, der Unterschied zwischen Genuss und Krankheit.
Dass O. das akzeptieren konnte, überrascht nicht, aber deine manchmal ganz dunkle Laune könnte auf die Dauer abschrecken. Das tut mir übrigens echt leid für dich. Ihr habt einen so harmonischen Eindruck gemacht.
Ich habe auch so etwas wie eine Kiste. Doch die besteht in erster Linie nur aus den Fotos der "wichtigen" Frauen, ein paar Karten und Briefe. Meine Frau ist eine ausgesprochene Nichtschreiberin. Jedes Schreiben von ihr hat durch die Seltenheit absoluten Seltenheitswert.
Aber ich habe einen ganzen Ordner, den ich eigentlich schon entsorgt haben sollte. Denn von einer Frau hatte ich alles vernichtet, was mich erinnern könnte. Nach Jahren fand ich dann unsere Literatur. Vielleicht schmeisse ich ihn jetzt noch weg, aber bis jetzt konnte ich mich nicht überwinden...
steppenhund, ich hatte es schriftlich nach meiner (vorzeitig abgebrochenen) langzeittherapie. medizinisch gesehen bin ich alkoholiker. ich setzte mich damals (1995) eingehend mit der alkoholproblematik persönlich und im allgemeinen auseinander. ich lernte jede menge alkoholiker und drogenabhängige kennen - jeder von uns hatte ein anderes schicksal. und jeder reagierte auf die drogen, die er nahm, anders... auch die mengen waren unterschiedlich. ich kann dir sagen, dass die mengen, die ich über viele jahre an alkohol trank, übermäßig ausreichend waren, um als alkoholiker klassifiziert zu werden. es spielt nicht unbedingt eine rolle, ob dabei dominant bier, wein oder harte sachen konsumiert werden. die abhängigkeit ist irgendwann einfach gegeben - zuerst psychisch und dann auch physisch.
und: einmal alkoholiker (bzw. suchtkrank) immer alkoholiker. entweder man ist trocken oder nass... ich bin ein nasser alkoholiker, und ich stehe dazu. ich sträube mich gegen die gesellschaftliche diffamierung der alkohol- und suchtkranken!
steppenhund, wahrscheinlich bist du auch alkoholiker, ohne dass du es weißt. das würde mich nicht wundern, denn die meisten stehen nicht dazu, sondern verharmlosen die tatbestände und suchen nach ausreden.
Tja, wenn das so ist, kommt es mir ja so vor, als wärest Du stolz darauf.
Was die gesellschaftliche Diffamierung angeht: "echte" Alkoholiker, die ihre Sucht nicht kontrollieren können, haben am Arbeitsplatz ihren Alkohol versteckt und ihre Leistungen am Arbeitsplatz lassen langsam aber stetig nach. (Es mag Ausnahmen geben.) Und als Chef war ich dazu angehalten, die Leute entweder zu einer Entziehungskur zu überreden und danach aufmerksam zu beobachten, oder sie verloren ihren Job, wenn sie nicht zur Kur bereit waren. Die Rückfallquoten sind relativ hoch, aber nicht 100%.
Was meine eigene Person angeht, habe ich mich gewundert, dass ich nicht als Alkoholiker diagnostiziert werden konnte. Zwar hatte ich in meiner Jugend manchen absoluten Vollrausch und während meiner Arbeitszeit in Russland manchmal praktisch tödliche Dosen zu mir genommen, (Vodka 1,25l in Moskau 2x, Wein 5,25l in Georgien) aber ich habe überlebt. Ich habe es damals aber auch geschafft, durch zwei Jahre, in denen ich auch in Russland gearbeitet habe, absolut abstinent zu leben (was ich einer Frau verdankte) und nach dem oben erwähnten Workshop war ich ebenfalls ein ganzes Jahr abstinent.
Der Grund für meine Abstinenz war ein sehr einfacher. Als ich gelernt hatte, dass der Wechsel zum Alkoholismus durchaus physisch bedingt werden kann, wie durch einen Schalter, der umgeschaltet wird, hatte ich Angst, dass das passieren könnte. Als Limit, um das nicht passieren zu lassen, nannte man uns 5 Achtel Wein in der Woche. Das nehme ich bei weitem nicht in Anspruch. Meine Angst besteht oder bestand darin, dass mein Hirn in der Leistungsfähigkeit betroffen werden könnte. Und mein Hirn war damals und ist es selbst heute noch mein Werkzeug, Geld zu verdienen. Selbst jetzt in Pension verdiene ich noch ab und zu mit Workshops. Und noch wesentlicher ist für mich, dass ich beim Klavierüben keine alkoholische Beeinträchtigung akzeptieren kann.
Ich könnte also Alkoholiker sein. Aber wenn ich das bin, treffen keine der genannten Beeinträchtigungen zu. Und harte Getränke mag ich seit damals 2002 sowieso nicht mehr, mit Ausnahme von ca. 0,1l Whiskey im Jahr oder 0,006 Absinth im Jahr. Die Mengen sind deswegen so genau feststellbar, weil ich genau weiß, zu welchen Anlässen ich sie trinke.
Bier lasse ich aus, bis auf wenige Ausnahmen, ca. 5l im Jahr maximal. Der Weinkonsum ist schon deswegen beschränkt, weil die Weine, die ich trinke in der Regel ab 15€ aufwärts pro Flasche kosten.
Momentan kommt es vor, dass ich einen Monat überhaupt nichts trinke, wenn wir nicht gerade ein Familienfest haben. Aber dafür übe ich 3 Stunden im Tag Klavier. Das ist halt meine Droge.
Bevor du hier tumbes Halbwissen in Sachen Alkoholismus verbreitest, informiere dich bitte vorher.... bei Leuten, die damit fachlich zu tun haben, bei der Drogenberatung oder den Anonymen Alkoholikern.
Ich bin auf nichts stolz in meinem Leben, schon gar nicht aufs Saufen, aber was ich aus eigener Erfahrung weiß, das weiß ich. Ich lebe damit, so gut es geht, mal besser und mal schlechter.
Jeder weiß natürlich am Besten, wie er zum Alkohol und zu anderen Suchtmitteln steht. Kein Trinker ist wie der andere. Der Alkoholismus ist eine Krankheit, die erst wirklich von den Betroffenen wahrgenommen wird, wenn sich soziale Auffälligkeiten nicht mehr kaschieren lassen und/oder eklatante gesundheitliche Probleme auftreten.
Du scheißverdammter Trottel! Du kannst nicht einmal sinnerfassend lesen. Übrigens ist dein Verhalten wirklich das eines Alkoholikers. Mein erstes Mail war daneben.
Und das, was Du aus eigener Erfahrung weißt, sei dir unbenommen. Du reagierst nämlich sehr typisch.
Bei dem Workshop waren entsprechende Interviews mit Alkoholkranken beinhaltet, die sogar aus dem gleichen Umfeld (damals Versicherung) kamen.
Mit deinem letzten Satz hast Du natürlich recht. Allerdings nimmst Du anscheinend nicht wahr, dass sich die sozialen Auffälligkeiten bereits feststellen lassen.
Ende und aus!
Von unserem einmaligen Kontakt kann ich auch keine Hinweise auf Alkoholismus erkennen.
Anmerkung: ich musste bei einer meiner ehemaligen Firmen einen eintägigen Workshop über Alkoholismus ablegen. Keiner meiner Kollegen wollte ursprünglich teilnehmen, aber wir wurden quasi "gezwungen". Jeder auch ich waren von dem Tag begeistert. Ich würde sagen, dass bei dir viele Merkmale fehlen. Was Du bist, nennt sich Säufer, aber nicht Alkoholiker, der Unterschied zwischen Genuss und Krankheit.
Dass O. das akzeptieren konnte, überrascht nicht, aber deine manchmal ganz dunkle Laune könnte auf die Dauer abschrecken. Das tut mir übrigens echt leid für dich. Ihr habt einen so harmonischen Eindruck gemacht.
Ich habe auch so etwas wie eine Kiste. Doch die besteht in erster Linie nur aus den Fotos der "wichtigen" Frauen, ein paar Karten und Briefe. Meine Frau ist eine ausgesprochene Nichtschreiberin. Jedes Schreiben von ihr hat durch die Seltenheit absoluten Seltenheitswert.
Aber ich habe einen ganzen Ordner, den ich eigentlich schon entsorgt haben sollte. Denn von einer Frau hatte ich alles vernichtet, was mich erinnern könnte. Nach Jahren fand ich dann unsere Literatur. Vielleicht schmeisse ich ihn jetzt noch weg, aber bis jetzt konnte ich mich nicht überwinden...
und: einmal alkoholiker (bzw. suchtkrank) immer alkoholiker. entweder man ist trocken oder nass... ich bin ein nasser alkoholiker, und ich stehe dazu. ich sträube mich gegen die gesellschaftliche diffamierung der alkohol- und suchtkranken!
steppenhund, wahrscheinlich bist du auch alkoholiker, ohne dass du es weißt. das würde mich nicht wundern, denn die meisten stehen nicht dazu, sondern verharmlosen die tatbestände und suchen nach ausreden.
Was die gesellschaftliche Diffamierung angeht: "echte" Alkoholiker, die ihre Sucht nicht kontrollieren können, haben am Arbeitsplatz ihren Alkohol versteckt und ihre Leistungen am Arbeitsplatz lassen langsam aber stetig nach. (Es mag Ausnahmen geben.) Und als Chef war ich dazu angehalten, die Leute entweder zu einer Entziehungskur zu überreden und danach aufmerksam zu beobachten, oder sie verloren ihren Job, wenn sie nicht zur Kur bereit waren. Die Rückfallquoten sind relativ hoch, aber nicht 100%.
Was meine eigene Person angeht, habe ich mich gewundert, dass ich nicht als Alkoholiker diagnostiziert werden konnte. Zwar hatte ich in meiner Jugend manchen absoluten Vollrausch und während meiner Arbeitszeit in Russland manchmal praktisch tödliche Dosen zu mir genommen, (Vodka 1,25l in Moskau 2x, Wein 5,25l in Georgien) aber ich habe überlebt. Ich habe es damals aber auch geschafft, durch zwei Jahre, in denen ich auch in Russland gearbeitet habe, absolut abstinent zu leben (was ich einer Frau verdankte) und nach dem oben erwähnten Workshop war ich ebenfalls ein ganzes Jahr abstinent.
Der Grund für meine Abstinenz war ein sehr einfacher. Als ich gelernt hatte, dass der Wechsel zum Alkoholismus durchaus physisch bedingt werden kann, wie durch einen Schalter, der umgeschaltet wird, hatte ich Angst, dass das passieren könnte. Als Limit, um das nicht passieren zu lassen, nannte man uns 5 Achtel Wein in der Woche. Das nehme ich bei weitem nicht in Anspruch. Meine Angst besteht oder bestand darin, dass mein Hirn in der Leistungsfähigkeit betroffen werden könnte. Und mein Hirn war damals und ist es selbst heute noch mein Werkzeug, Geld zu verdienen. Selbst jetzt in Pension verdiene ich noch ab und zu mit Workshops. Und noch wesentlicher ist für mich, dass ich beim Klavierüben keine alkoholische Beeinträchtigung akzeptieren kann.
Ich könnte also Alkoholiker sein. Aber wenn ich das bin, treffen keine der genannten Beeinträchtigungen zu. Und harte Getränke mag ich seit damals 2002 sowieso nicht mehr, mit Ausnahme von ca. 0,1l Whiskey im Jahr oder 0,006 Absinth im Jahr. Die Mengen sind deswegen so genau feststellbar, weil ich genau weiß, zu welchen Anlässen ich sie trinke.
Bier lasse ich aus, bis auf wenige Ausnahmen, ca. 5l im Jahr maximal. Der Weinkonsum ist schon deswegen beschränkt, weil die Weine, die ich trinke in der Regel ab 15€ aufwärts pro Flasche kosten.
Momentan kommt es vor, dass ich einen Monat überhaupt nichts trinke, wenn wir nicht gerade ein Familienfest haben. Aber dafür übe ich 3 Stunden im Tag Klavier. Das ist halt meine Droge.
Ich bin auf nichts stolz in meinem Leben, schon gar nicht aufs Saufen, aber was ich aus eigener Erfahrung weiß, das weiß ich. Ich lebe damit, so gut es geht, mal besser und mal schlechter.
Jeder weiß natürlich am Besten, wie er zum Alkohol und zu anderen Suchtmitteln steht. Kein Trinker ist wie der andere. Der Alkoholismus ist eine Krankheit, die erst wirklich von den Betroffenen wahrgenommen wird, wenn sich soziale Auffälligkeiten nicht mehr kaschieren lassen und/oder eklatante gesundheitliche Probleme auftreten.
Und das, was Du aus eigener Erfahrung weißt, sei dir unbenommen. Du reagierst nämlich sehr typisch.
Bei dem Workshop waren entsprechende Interviews mit Alkoholkranken beinhaltet, die sogar aus dem gleichen Umfeld (damals Versicherung) kamen.
Mit deinem letzten Satz hast Du natürlich recht. Allerdings nimmst Du anscheinend nicht wahr, dass sich die sozialen Auffälligkeiten bereits feststellen lassen.
Ende und aus!
Gehab dich wohl - und pass auf dich auf.