O über die Erbärmlichkeit! Ich habe der Welt an die viermal sieben Jahre zugesehn, und seit ich einen Unterschied zu finden wußte zwischen Wohltat und Beleidigung, bin ich noch keinem begegnet, ders verstanden hätte, sich selbst zu lieben. Eh ich sagte, ich wollte mich einem Puthühnchen zuliebe ersäufen, eh tauscht ich meine Menschheit mit einem Pavian.
Tugend! Abgeschmackt! In uns selber liegts, ob wir so sind oder anders. Unser Körper ist ein Garten und unser Wille der Gärtner, so daß, ob wir Nesseln drin pflanzen wollen oder Salat bauen, Ysop aufziehn oder Thymian ausjäten, ihn dürftig mit einerlei Kraut besetzen oder mit mancherlei Gewächs aussaugen, ihn müßig verwildern lassen oder fleißig in Zucht halten - ei, das Vermögen dazu und die bessernde Macht liegt durchaus in unserm freien Willen. Hätte der Waagbalken unsres Lebens nicht eine Schale von Vernunft, um eine andre von Sinnlichkeit aufzuwiegen, so würde unser Blut und die Bösartigkeit unsrer Triebe uns zu den ausschweifendsten Verkehrtheiten führen; aber wir haben die Vernunft, um die tobenden Leidenschaften, die fleischlichen Triebe, die zügellosen Lüste zu kühlen, und daraus schließe ich, was du Liebe nennst, sei ein Pfropfreis, ein Ableger.
Mephisto, beziehst du dich da auch auf den Protagonisten im neuen Roman von David Schalko? Darin geht es um Ferdinand Krutzler, dem gefährlichsten Mann von Wien. Seine Mutter sagte über ihren Sohn, er habe schon bei der Geburt wie ein Hirschkäfer ausgesehen. Richtig erschreckt habe sie sich, ein sechs Kilo schweres Ungetüm.
Die KZ-Überlebende Ruth Klüger fasst es so zusammen: Figuren aus der literarischen Welt schaffen es, uns in einen Schwebezustand zu bringen, in dem wir uns wiedererkennen und helfen uns durch die Schwere des Alltags.
für den schwebezustand brauche ich keine literarischen figuren.
sich in die geschriebene gedankenwelt eines schriftstellers/dichters zu versenken, ist bei gelegenheit ein kostbares gut.
identifikation ist lebensnotwendig. wenn ich mich gewissermaßen nicht mit der welt und seinen menschen identifiziere, kann ich mir gleich einen strick nehmen.
identifikation ist auch im kleinen wichtig, z.b. am arbeitsplatz oder in der familie...
ich identifizierte mich nie mit künstlichen figuren. aber es tat gut, wenn ich dahinter einen verwandten geist entdeckte.
auch nicht übel:
Tugend! Abgeschmackt! In uns selber liegts, ob wir so sind oder anders. Unser Körper ist ein Garten und unser Wille der Gärtner, so daß, ob wir Nesseln drin pflanzen wollen oder Salat bauen, Ysop aufziehn oder Thymian ausjäten, ihn dürftig mit einerlei Kraut besetzen oder mit mancherlei Gewächs aussaugen, ihn müßig verwildern lassen oder fleißig in Zucht halten - ei, das Vermögen dazu und die bessernde Macht liegt durchaus in unserm freien Willen. Hätte der Waagbalken unsres Lebens nicht eine Schale von Vernunft, um eine andre von Sinnlichkeit aufzuwiegen, so würde unser Blut und die Bösartigkeit unsrer Triebe uns zu den ausschweifendsten Verkehrtheiten führen; aber wir haben die Vernunft, um die tobenden Leidenschaften, die fleischlichen Triebe, die zügellosen Lüste zu kühlen, und daraus schließe ich, was du Liebe nennst, sei ein Pfropfreis, ein Ableger.
sowieso ist mephisto faszinierender als faust.
Die KZ-Überlebende Ruth Klüger fasst es so zusammen: Figuren aus der literarischen Welt schaffen es, uns in einen Schwebezustand zu bringen, in dem wir uns wiedererkennen und helfen uns durch die Schwere des Alltags.
sich in die geschriebene gedankenwelt eines schriftstellers/dichters zu versenken, ist bei gelegenheit ein kostbares gut.
identifikation ist lebensnotwendig. wenn ich mich gewissermaßen nicht mit der welt und seinen menschen identifiziere, kann ich mir gleich einen strick nehmen.
identifikation ist auch im kleinen wichtig, z.b. am arbeitsplatz oder in der familie...
ich identifizierte mich nie mit künstlichen figuren. aber es tat gut, wenn ich dahinter einen verwandten geist entdeckte.