Von Nachtwachen und dicken Titten

Früher hat man gelegentlich noch Politiker gesagt,
heute sagt man nur noch Arschloch...
- meistens völlig zurecht.

Nach dem Interview gestern in ZIB-2 muss ich feststellen, dass Arschloch als Bezeichnung für einen Politiker eine Beleidigung des Arschlochs darstellt. Manche davon sind nämlich so extrem fies und dazu noch dämlich. Die verteidigen sich auch heute noch wie ein Elfjähriger! :)

von der nützlich- und notwendigkeit her hast du völlig recht, da hinkt der vergleich enorm - aber aus den meisten politikern (wie auch aus dem von dir ins spiel gebrachten) kommt nur braune scheisse heraus...

gehe ich recht in der annahme, dass ihr die politische klasse (allgemein oder speziell die österreichische?) nicht mögt?

auch bei mir stehen politiker in der rangliste der am meisten ungemochten berufssparten sehr weit an der spitze. doch ähnlich wie bei polizisten, staatsanwälten, ärzten und sogar soldaten, muss man leider konstatieren, dass unsere gesellschaft/nation nicht ohne sie funktioniert.
alle paar jahre wird das wahlvolk, falls es sein recht auf mitbestimmung wahrnehmen will, quasi gezwungen, scheiße zu wählen. fragt sich halt welche: die braune, die schwarze, die rote, die grüne oder die gelbe. welche stinkt einem am wenigsten...?

ich glaube ja, dass an den politikern nur sichtbar wird, wie verkommen und dämlich die gesellschaft im allgemeinen ist (vor allem in den miefigen tiefluftbereichen des inlands).

charles bukowski hat mal geschrieben:
"Zwischen Nixon und Humphrey wählen zu dürfen ist ungefähr so, als würde man dir beim Mittagessen die Wahl zwischen kalter und aufgewärmter Scheiße lassen..."

ich kann nur für die österr. berufspolitiker sprechen, die derzeit noch weit unter dem wert jeglicher fäkalien in meiner werteskala rangieren.
natürlich hast du auch recht damit, dass die politiker das wahlvolk repräsentieren: das ist auch in der mehrheit keinen deut wertstoffhaltiger.

Der letzte Absatz ist das Erschreckende.
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Übrigens: man kann vielleicht noch ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, dass die Leute in den Dreißigerjahren Hitler nicht durchschaut haben. Arbeitslosigkeit und Hunger kann Menschen durchaus dazu bringen, dass sie alles, was die Arbeitslosigkeit verringert, gerne akzeptieren. (über Antisemitismus brauchen wir hier kein Wort verlieren. Da hat eine Polin in ihrem Buch geschrieben, dass der bei den Russen noch viel schlimmer war.)
Wenn aber heute die Fehler des Nationalsozialismus verniedlicht oder geleugnet werden, dann zeigt das einfach von grenzenloser Dummheit. Und die wurde leider auch gerade von den "Linken" herangezüchtet.
(Ich möchte klarstellen: viele der "Fehler" waren Verbrechen. Ich wollte den Text nur etwas euphemistischer formulieren.)

Generationen lernen, Generationen vergessen. Vor allem die Erfahrungen und daraus gezogenen Schlussfolgerungen verblassen mit jeder neuen Generation zusehends. Im Gegenzuge lassen sich alte Vorurteile und Dummheiten erschreckend leicht wiederbeleben.

Ein Zitat Bukowskis, das ich nicht kenne (oder nicht erinnere) - schön!