auf der anderen seite: was kann ich dafür, wenn die welt (zumindest die der menschlichen gesellschaft) so langweilig ist?
du meinst, dann soll ich mich doch von menschlicher gesellschaft fernhalten... ja, ich bin wirklich nicht der geselligste... und doch brauche ich ab und zu menschen - das wird wohl im genetischen bauplan so angelegt sein. ich spüre sogar sowas wie menschenliebe... also, um es kurz zu machen: meine beziehung zu meinen mitmenschen ist ambivalent.
Ich meine, die Welt selbst ist weder langweilig, noch interessant. Sie ist. Nie zuvor in der Geschichte war der mitteleuropäische Mensch so mobil wie jetzt, nie zuvor hat der mitteleuropäische Mensch sich derart von den Jahreszeiten abkapseln können und wird trotzdem mit Lebensmitteln versorgt, ohne selbst anbauen und ernten und lagern zu müssen, nie zuvor war die Schulmedizin auf einem derartig hohen Stand der Möglichkeiten an "Reperatur", nie zuvor in der Geschichte gab es derart viele technische Möglichkeiten in allen Lebensbereichen, nie zuvor hatten wir europäische Menschen soviel "Freizeit", die wir fürs persönliche Vergnügen nutzen können. Trotzdem langweilst du dich in dieser Welt voller Möglichkeiten. Was fehlt dir?
Manchmal denke ich an meinen Großvater. Etwa wenn ich von deiner geistigen Ermattung lese. Er war sieben Jahre alt, als er an Kinderlähmung erkrankte. Er überlebte, doch sein rechtes Bein blieb gelähmt. Seine Eltern trugen ihn mit dem Buckelkorb jeden Tag ins Dorf, drei Kilometer, damit er die Schule besuchen konnte. Mittags trugen sie ihn wieder heim. Später lernte er, mit einem Stock zu gehen (besser gesagt, zu humpeln) und er lernte als junger Mann das Handwerk eines Maurers, damit er sich sein Überleben sichern konnte. Moderne Errungenschaften wie Traktor oder Auto blieben ihm verwehrt, da er diese Fahrzeuge nicht bedienen konnte mit seinem gelähmten Bein. Wie hat er sich wohl das Getreide anbauen können fürs Brot, wenn er nur am Stock humpeln konnte? Wie das Korn dreschen? Wie das Futter für die Tiere mähen, wenn er mit der Sense zwei freie Hände brauchte zum Führen?
bei dem begriff "welt" kann man sich leicht verheddern in diskussionen. was meint derjenige, wenn er von der welt spricht? da kommt es leicht zu mißverständnissen.
in diesem kontext meinte ich mit "welt" die welt, in die ich hineingeboren wurde, die welt, die von menschen gesteuert und geprägt wird: die welt der schule und des studiums, die welt der arbeit, die welt der familie, die städtische welt, die welt der familie, die welt des verkehrs, die welt der religionen, sitten und gebräuche, die welt der bürokratie und politik, die welt von krieg und gewalt...
nicht alles langweilt mich. aber es gibt doch viele aspekte (und themen) aus dieser welt, die mich anöden.
selbstverständlich liegt es auch an mir und meiner sichtweise auf die dinge. drum schrieb ich im beitrag, dass ich gern eine neue leere seite aufschlagen würde..., um mich nicht in die ständigen wiederholungen einzureihen.
es gibt heutezutage wirklich eine ungeheure vielzahl an dingen und gestaltungsmöglichkeiten. ich halte es aber für trügerisch, wenn man glaubt, dass man dieses potential einfach so für seine eigene entfaltung nutzen kann. möglicherweise ist das gegenteil der fall, dass eben diese vielfalt und komplexität der dinge (der welt) die entfaltung des geistes hemmt und überfordert. schön, wenn es menschen schaffen, sich in diesem sud der vielfalt zu assimilieren, ich hadere damit. so bin ich eben. bloß weil ich eine sache machen muss, werde ich sie nicht irgendwann akzeptieren oder gar mögen. mein geist ist ein (kleiner) renegade.
kompromisse ringt mir das leben genügend ab. ich kämpfe gegen windmühlen..., und das ermattet mich.
ich weiß nicht, was du mir mit der geschichte deines großvaters sagen willst. er hat sicher viel geleistet. das ist bewundernswert.
ich möchte und kann mit solchen besonderen menschen gar nicht konkurrieren.
du meinst, dann soll ich mich doch von menschlicher gesellschaft fernhalten... ja, ich bin wirklich nicht der geselligste... und doch brauche ich ab und zu menschen - das wird wohl im genetischen bauplan so angelegt sein. ich spüre sogar sowas wie menschenliebe... also, um es kurz zu machen: meine beziehung zu meinen mitmenschen ist ambivalent.
Manchmal denke ich an meinen Großvater. Etwa wenn ich von deiner geistigen Ermattung lese. Er war sieben Jahre alt, als er an Kinderlähmung erkrankte. Er überlebte, doch sein rechtes Bein blieb gelähmt. Seine Eltern trugen ihn mit dem Buckelkorb jeden Tag ins Dorf, drei Kilometer, damit er die Schule besuchen konnte. Mittags trugen sie ihn wieder heim. Später lernte er, mit einem Stock zu gehen (besser gesagt, zu humpeln) und er lernte als junger Mann das Handwerk eines Maurers, damit er sich sein Überleben sichern konnte. Moderne Errungenschaften wie Traktor oder Auto blieben ihm verwehrt, da er diese Fahrzeuge nicht bedienen konnte mit seinem gelähmten Bein. Wie hat er sich wohl das Getreide anbauen können fürs Brot, wenn er nur am Stock humpeln konnte? Wie das Korn dreschen? Wie das Futter für die Tiere mähen, wenn er mit der Sense zwei freie Hände brauchte zum Führen?
in diesem kontext meinte ich mit "welt" die welt, in die ich hineingeboren wurde, die welt, die von menschen gesteuert und geprägt wird: die welt der schule und des studiums, die welt der arbeit, die welt der familie, die städtische welt, die welt der familie, die welt des verkehrs, die welt der religionen, sitten und gebräuche, die welt der bürokratie und politik, die welt von krieg und gewalt...
nicht alles langweilt mich. aber es gibt doch viele aspekte (und themen) aus dieser welt, die mich anöden.
selbstverständlich liegt es auch an mir und meiner sichtweise auf die dinge. drum schrieb ich im beitrag, dass ich gern eine neue leere seite aufschlagen würde..., um mich nicht in die ständigen wiederholungen einzureihen.
es gibt heutezutage wirklich eine ungeheure vielzahl an dingen und gestaltungsmöglichkeiten. ich halte es aber für trügerisch, wenn man glaubt, dass man dieses potential einfach so für seine eigene entfaltung nutzen kann. möglicherweise ist das gegenteil der fall, dass eben diese vielfalt und komplexität der dinge (der welt) die entfaltung des geistes hemmt und überfordert. schön, wenn es menschen schaffen, sich in diesem sud der vielfalt zu assimilieren, ich hadere damit. so bin ich eben. bloß weil ich eine sache machen muss, werde ich sie nicht irgendwann akzeptieren oder gar mögen. mein geist ist ein (kleiner) renegade.
kompromisse ringt mir das leben genügend ab. ich kämpfe gegen windmühlen..., und das ermattet mich.
ich weiß nicht, was du mir mit der geschichte deines großvaters sagen willst. er hat sicher viel geleistet. das ist bewundernswert.
ich möchte und kann mit solchen besonderen menschen gar nicht konkurrieren.