Ohne Bukowski nach Kopenhagen
Seit Monaten trage ich einen Gedichtband Bukowskis in der Tasche mit mir rum. Er hat den sympathischen Titel „Alle reden zu viel“. Ich gehe nicht gern ohne Buch aus dem Haus. Es könnte doch sein, dass ich unterwegs lesen will. Früher las ich tatsächlich viel in Kneipen, Cafés, im Biergarten oder auf einer Sommerwiese. Heute doch wesentlich weniger, aber die Angewohnheit blieb. Na ja, für ein paar Gedichte Bukowskis reicht`s schon noch. Ich nehme mir oft vor, dass ich wieder mehr lesen sollte. Was man sich nicht alles vornimmt, und die Jahre vergehen…
Vielleicht jetzt im Urlaub. Ich erinnere mich noch gut an die ein oder andere Reiselektüre, wie sie mir über die Tage half, wenn ich alleine unterwegs war. Das tagelange Alleinsein stellt selbst für einen Eigenbrötler wie mich eine gewisse Herausforderung dar. Ein Buch kann zu einem guten Reisegefährten im Geiste werden. Was will ich mir also für meine unmittelbar bevorstehende Reise zu lesen mitnehmen? Nein, Bukowski eher nicht, lieber einen Autor, den ich noch nicht kenne…, z.B. Hunter S. Thompson „The Rum Diary“ ( - steht schon länger auf meiner Wunschliste).
Übermorgen starte ich. Eine Fahrradreise von Berlin nach Kopenhagen. Ich spüre bereits das Reisefieber. Kaum zu glauben, wie schnell der Urlaub plötzlich vor der Tür stand. Ein halbes Jahr im neuen Job. Leicht fällt mir diese Tumordokumentation immer noch nicht. Trotzdem – die Probezeit geschafft, wieder eine Etappe abgehakt. Nun drei Wochen ganz was anderes: kein Büro, kein Computer, keine Tumorfälle, keine gackernden Hühner…, raus aus dem stickigen, lärmenden Berlin: nur frische Luft, der Weg, mein Fahrrad, jede Menge Natur, schöne Ausblicke, Sonne, Strand und Meer.
Zuerst geht`s quer durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern nach Rostock, mit der Fähre rüber nach Dänemark und dann die Küste entlang bis Kopenhagen. Summa summarum 700 Kilometer. Keine große, aber auch keine ganz kleine Tour. Ich plane etwa zwei Wochen ein. Danach bin ich bestimmt mega-satt an Reiseeindrücken. Außerdem werde ich mich auf mein Bett freuen.
Allen bis dahin eine gute Zeit!
bonanzaMARGOT
- 23. Aug. 17, 09:20
- 2017 - Reisen
(Übernachtest du auf Campingplätzen? Oder in freier Natur? Die Jugendherberge ist wohl eher nicht deine bevorzugte Bleibe, nehme ich an, oder?)
danke!
beim wildcampen fühle ich mich unsicherer... außerdem sind sanitäranlagen nach einem tag auf dem fahrrad ein bescheidener luxus, den ich mir gern gönne.
notfalls, wenn es z.b. wie aus eimern schüttet und alles nass ist, nehme ich mir auch mal ein zimmer.