Nicht schlecht
Gesichter strengen mich an. Augen wie leuchtende Sterne aus anderen Gedankenwelten, anderen Galaxien des Daseins. Ich bin scheu. Es fällt mir schwer, den Blicken standzuhalten. Ich sehe den Menschen ungern ins Wohnzimmer. Woher diese Beklemmung?
Wenn ich dann unter ihnen weile, relativiert sich mein Unbehagen. Es ist nur noch halb so schlimm. Womöglich merkt man`s mir nicht mal an, wie ich denke. Ich zeige mein übliches Lächeln, ein Mischmasch aus Wohlwollen und dem Übertünchen eigener Unsicherheit. Den anderen geht`s unter Umständen ähnlich, denke ich. Plötzlich fühle ich mich sogar euphorisch und komme ins Erzählen. Nicht lange. Ich will mich einfach menschlich geben. Kurz scheine ich aufzugehen in diesem Teig von Zwischenmenschlichkeit. Ob am Arbeitsplatz oder in der Kneipe, sonst wo.
Aber am liebsten bin ich allein. Ich versinke wie ein schwerer Brocken Irgendwas im Schlamm des Seins. Da sitze ich nun mehr oder weniger regungslos und warte… auf einen Impuls, etwas Neues, einen frischen Wind. Das Drumherum, die vielen Gesichter, die vielen Welten, den Trubel, das Gerede, das Lachen, die Juxe… ermüden mich. Auch das Trinken ermattet. Viel zu viel trinke ich - kann jedoch nicht anders, als der Sucht zu folgen. Als wäre das Leben eine Operation an den Eingeweiden… Ich muss mich betäuben, um den Anblick und die Schmerzen zu ertragen. Wie halten das meine Mitmenschen aus? Sind sie alle süchtig? Wie lenken sie sich von ihrem Selbstbewusstsein ab, den Fragen, die sich drängend daraus ergeben? Verhalten sie sich deswegen noch wie Tiere?
Führen sie Kriege, weil sie sich selbst nicht ertragen können? Ist der Terror nichts anderes als ein verzweifelter Aufschrei der Ohnmacht gegenüber der Gewalt des Daseins?
All die Erklärungsversuche der Religionen sind doch Bullshit! Aber anscheinend sind sie für viele besser als nichts.
Der Tag heute ist zu schön für solch düstere Gedanken. Die Natur lockt mit warmen Temperaturen und Sonne. Die Macht aus dem All ist stärker als alles, worüber wir uns den Kopf zerbrechen. Wir Menschen sind die Typen, die den Planet Erde bewohnen und uns gegenseitig ins Jenseits bomben… Nicht schlecht für ein Wunder (oder gar die Krönung) der Schöpfung.
bonanzaMARGOT
- 27. Mai. 17, 12:28
- Sonstiges zur Diskussion
Trotzdem:
auf der Erde leben zu dürfen:
sie ist der einzige Planet,
auf dem es Schokolade gibt.
Und die macht glücklich.
Probier es aus.
:-)
vielleicht gibt`s in den unendlichen weiten des universums den schokoladen-planeten...
mich macht schokolade nicht glücklich (nur dick) - habe ich schon als kind reichlich ausprobiert.