SpeziellesKänguru - 13. Mai. 17, 20:57

Pardon, ich kann auf Grund meiner frühkindlichen Erlebnisse den Anblick eines langsam leer werdenden Kühlschranks beim besten (möglichst starken) Willen nicht genießen. Leider sitzen die Erinnerungen ans Lebensmitteldefizit scheinbar zu tief.... Die lassen sich auch sehr schwer erklären, es reicht, wenn man so was einfach erlebt hat.

Apropos verbrauchen zwei Kühlschränke doppel so viel Energie. Wäre doch absolut daneben, oder?

C. Araxe - 13. Mai. 17, 22:12

Ich bin da auch eher der Hamstertyp. Einerseits weil ich einen gewissen Mangel kennengelernt habe und zudem mental die Generationen, die echten Mangel hatten, für mich präsent waren. Also – der Kühlschrank ist immer sehr voll. Aber ich koche auch jeden Tag und es gibt nur sehr selten Lebensmittel, die nicht verbraucht werden. Wenn das nicht so hinhaut, dann friere ich die eben einfach ein (wie schon geschrieben).
iGing - 14. Mai. 17, 08:31

Was spricht denn dagegen, nur so viel einzukaufen, wie man in einer gewissen Zeit tatsächlich verbraucht (man lernt sich ja kennen mit der Zeit), und das dann auch so bald wie möglich zu tun? Mit der Grundeinstellung, Lebensmittel nicht wegzuwerfen, und ohne Kühlschrank ist man dazu geradezu gezwungen. Auch habe ich festgestellt, dass ich so auch nicht öfter einkaufen gehen muss als wenn ich ständig den Kühlschrank nachfülle. Und was soll der Kühlschrank, wenn die Lebensmittel dann doch verderben?
bonanzaMARGOT - 14. Mai. 17, 09:06

@ s.k.

das mit den zwei kühlschränken war eine fixe idee und entbehrt für unsere wohnsituation jeder realität.
bonanzaMARGOT - 14. Mai. 17, 09:26

@ iging

wenn es so einfach wäre, hätte ich es nicht thematisiert.
das eine dabei ist ganz einfach mein problem der haushaltung, bzw. das der absprache zwischen mir und meiner partnerin.
allerdings glaube ich nicht, dass ich mich (hinsichtlich der verschwendung von lebensmitteln) schlechter verhalte als der durchschnitt der bevölkerung. moralische vorhaltungen haben meine partnerin und ich nicht verdient. ich sehe die problematik schon selbst... leider sind veränderungen in den gewohnheiten nicht ganz so einfach, wie du meinst, iging. wir kennen das auch von anderen bereichen, wie verteufelt schwer es sein kann, gewohnheiten dauerhaft zu ändern (z.b. bewegungsgewohnheiten, essgewohnheiten, tv- und internet-gewohnheiten etc.).
das andere ist, ganz abgesehen vom privaten haushalt, die gesellschaftliche problematik, welche diese verschwendung erzeugt und fördert...
iGing - 14. Mai. 17, 10:08

@ BoMa
Du nennst es moralische Vorhaltungen, ich nenne es einfach das Ergebnis eines langen Prozesses der Einsicht in die Notwendigkeit, eine Überzeugung auch zu leben. Wie schwer das ist, brauchst du mir nicht zu erzählen, ich wäre ja kein Mensch, wenn das bei mir anders wäre als bei Anderen. Und ich behaupte ja nicht, dass es bei mir in dieser und anderer Hinsicht nicht auch noch viel zu realisieren gäbe.
Über den gesellschaftlichen Hintergrund [Wegwerfgesellschaft in all ihren Aspekten] könnte mich maßlos aufregen. Also fange ich bei mir selbst an und gebe meine Erfahrungen weiter. Was sollte ich sonst tun?
bonanzaMARGOT - 14. Mai. 17, 11:24

na ja, in einigen deiner formulierungen schimmerte der moralische zeigefinger gewaltig durch..., aber darum geht`s nicht.
wir menschen sind ambivalent - d.h. wir verhalten uns nicht immer nach unseren eigenen grundsätzen und außerdem widersprüchlich.
ich habe großen respekt vor menschen, die ihren weg konsequent gehen, um ihre überzeugungen auch real zu leben. das ist ein sehr schwerer weg, wenn die gesellschaftlichen strömungen quasi diametral entgegen laufen. es ist auch immer eine frage des umfelds, in dem man sich bewegt.
eigentlich müsste man total aussteigen...
ich träume manchmal von einem leben auf der straße, ohne festen wohnsitz, - aber weiß, dass ich dazu nicht die kraft hätte. da würde ich schnell in der gosse landen... und davor habe ich angst. also lebe ich weiterhin ein bürgerliches leben, nur begrenzt alternativ, nur begrenzt anarchistisch, nur begrenzt umweltbewusst...
wenigstens will ich meine worte nicht verkaufen. ich schreibe, was ich denke. ich schreibe von meinem begehren und der vergeblichkeit desselben. ich schreibe von meiner sicht auf die welt... die welt hält mir einen spiegel vor. ich liebe das leben und verfluche es gleichzeitig! ich hadere mit mir und all den klugen worten, der selbstbeweihräucherung, dem egoismus...

nein, ich glaube nicht an eine weltverbesserung.
aber das ist auch ganz egal. es geht nur darum, dass wir leben...

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