rosenherz - 12. Apr. 17, 13:40

Noch einer, der ein großer Schriftsteller und zugleich notorisch depressiv war.

bonanzaMARGOT - 13. Apr. 17, 05:17

wenn man noch nicht depressiv ist, wird man`s bei der lektüre.
wieso noch einer?
rosenherz - 13. Apr. 17, 21:49

Wieso noch einer? Der Schrifststeller Benjamin von Stuckrad-Barre bekannte sich öffentlich, depressiv gewesen zu sein. Winston Churchill, der häufiger unter schweren Depressionen litt, nannte seine Depressionen "Black Dog". Klaus Mann vertraut dem Tagebuch seine Depressionen an. Ich habe beruflich mit einem der bekanntesten Cartoonisten Österreichs zu tun: Ein hochbegabter Künstler, und doch auch immer wieder mal von Selbstzweifeln und von Phasen der Depression geplagt. Hemmingway! Die Liste ließe sich lange fortsetzen.
bonanzaMARGOT - 14. Apr. 17, 06:08

kreative menschen und denker... sind offenbar für schwermut und depressionen empfänglich..., aber ob sie davon stärker betroffen sind als der rest, lässt sich nicht sagen.
david ramirer - 14. Apr. 17, 08:58

ich finde interessant, dass kaum jemand sich fragt, ob schriftsteller und andere künstler auch anfälliger für schnupfen, durchfall oder masern sind. depressionen sind eine krankheit wie jede andere auch, die kein besonderes mascherl hat; leider wird das nur kaum so gesehen und selbst (und besonders) von depressiven damit der depression der nimbus des "besonderen" verliehen.

ich als selbst bisweilen depressiver kann davon ein ganz eigenes lied singen...
bonanzaMARGOT - 18. Apr. 17, 05:24

wer chronisch depressiv ist, hat nichts zu lachen...

depressionen können eine schwerwiegende psychische erkrankung darstellen.

für meine person rede ich lieber von einer latenten schwermut mit neurasthenischen phasen...
ich sehe mich nicht als krank an.

viele menschen, die ernsthaft unter depressionen leiden, gehen damit nicht an die öffentlichkeit. alle paar jahre wird das thema in den medien hochgespült, wenn mal wieder ein prominentes opfer zu beklagen ist. vom nimbus des besonderen würde ich da nicht reden, eher von einem (tabu-)thema, welches mit vielen vorurteilen behaftet ist.
rosenherz - 18. Apr. 17, 12:19

@ David
Was bedeutet "depressiv" für dich? Wie willst du am liebsten von anderen gesehen und wahrgenommen werden?
david ramirer - 18. Apr. 17, 13:19

@rosenherz

depressiv bedeutet für mich "verzweifelt"; als krankheitsbild rangiert das von begründeter (reaktiver) verzweiflung bis hin zu selbstzerstörerischer, unbegründeter verzweiflung... ich hatte damit schon oft in meinem leben zu kämpfen, meist reaktiv, aber trotzdem: massiv.

ich kann mir nicht aussuchen, wie ich wahrgenommen werde, daher kann ich dafür auch keine antwort anbieten.

;)
rosenherz - 19. Apr. 17, 19:17

@ David
Danke für dein Antworten, David!
Ich bin dabei zu begreifen und das genannte"verzweifelt sein" nachzuvollziehen. Einerseits erinnere ich mich zurück an eigene Erfahrungen von Depression, anderseits habe ich meine Schwester vor Augen, die bisher immer wieder in Phasen von Depression gefallen ist. Zu solchen Zeiten verkroch sie sich in sich selbst und mied den Kontakt zur Welt und zu den Menschen, obwohl sie sich sonst sehr gesprächsfreudig und mitteilsam zeigt. Wenn ich wochenlang keinen Anruf oder keine Nachricht von ihr erhalte, signalisiert mir das, dass sie sich in einer Rückzugsphase befindet. Dabei ist es bei ihr am besten sie in Ruhe zu lassen, bis sie von selbst wieder Lust darauf hat, mit den Mitmenschen Kontakt aufzunehmen. Sie selbst schildert, in diesen Rückzugsphasen gewinnt sie über sich selbst tiefe Einsicht und Erkenntnis, die sie als wertvoll empfindet.

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