Der Mensch als Krone der Schöpfung bezieht sich darauf, dass er weder ortsgebunden ist wie die Pflanzenwelt, noch an seine Instinkte und Begierden gebunden, wie die Tiere. Der Mensch in seiner Daseinsform stellt die höchste Form der Autonomie dar. Und er ist mit der Fähigkeit des Denkens und der Willenskraft ausgestattet, was weder dem Tier noch der Pflanze möglich ist.
Die Krone der Schöpfung heißt nicht, das Recht auf unbegrenzte Ausbeutung und Zerstörung des Planeten und seiner Mitgeschöpfe.
jedes verdammte lebewesen könnte mindestens ebenso viele gründe anführen, warum gerade es die krönung der schöpfung sei (und nicht der mensch).
iGing - 10. Apr. 17, 09:44
Gut, dann lass jedes andere Lebewesen seine Gründe anführen - jedes darf sich mit Recht als Krone der Schöpfung fühlen!
Und was bedeutet das dann? Worauf kann sich (auch) jedes andere Lebewesen berufen, um sich als Krone der Schöpfung zu rechtfertigen? Das einzige, was diesen Platz rechtfertigt, ist die Tatsache, ob dieses Lebewesen seiner Bestimmung gerecht wird.
Nun scheint jedes (andere) Lebewesen (als der Mensch) seinen Platz im Ganzen fraglos einzunehmen und zu erfüllen, nur die Menschen rätseln herum, was sie hier sollen.
Vielleicht hat aber jedes Lebewesen seine eigenen Gründe, warum es sich als Krone der Schöpfung sieht. Und was ist dieser Grund dann beim Menschen?
Ich denke, beim Menschen kann es nur daran liegen, dass er in sich eine außerordentliche Qualität wahrnimmt, von der er unterstellt, dass nur er sie hat und andere Lebewesen nicht. [Aber es ist eigentlich egal, ob andere Lebewesen sie haben oder nicht, das müssen die unter sich ausmachen.]
Für den einzelnen Menschen ist nur wichtig, dass er das entdeckt und kennenlernt, das es ihm ermöglicht, "menschlich" zu sein und diese Qualität auch in anderen zu sehen.
Das Empfinden von Menschlichkeit und ein entsprechendes Verhalten sind keineswegs selbstverständlich, obwohl es doch zum Wesen des Menschen gehört/gehören muss, wie die Bezeichnung "menschlich" ja schon sagt.
Menschlichkeit zu empfinden und zu zeigen! Wer das nicht kennt, lebt am Menschsein vorbei. Mit oder ohne Krone - es geht darum, etwas zu sehen und zu sein, das alle Menschen eint und von jedem Einzelnen empfunden werden kann.
wenn man von einer "schöpfung" ausgeht, dann kann man sich ruhig auch eine "krone" aufsetzen... aber schon der erste begriff ist ja eine fragwürdige idee. nur ein wort unter so vielen anderen, das im grunde nichts bedeutet.
ein schönes plädoyer für die (mehr) menschlichkeit. ich will nicht widersprechen, weil in bezug auf die menschlichkeit viel luft nach oben ist.
dass sich der mensch als das herausragende lebewesen auf der erde (oder gar im gesamten universum) sieht, halte ich für vermessen. ich würde sogar von größenwahn sprechen. die grundhaltung des menschen wird dadurch deutlich, der wirklich (wie es in der bibel geschrieben steht) glaubt, sich die erde untertan machen zu können, statt sich in ökologischem sinne in die ordnung der natur einzufügen, d.h. die mitgeschöpfe (lebewesen und pflanzen) zu achten und demenstprechend zu behandeln. leider mauserte er sich jedoch zum könig der ausbeuter. "krönung der schöpfung" kann ich daher nur mit einem ironischen lächeln quittieren..., denn noch nie (so weit ich weiß) gab es ein lebewesen, das wie der mensch in erdgeschichtlich nur sehr sehr kurzer zeitspanne durch sein wirken die gesamte biosphäre bedrohte.
der mensch ist die "krönung"! allerdings die krönung an unvernunft und irrsinn!
dass er mitunter auch gute seiten zeigt, ist im einzelfall tröstlich, aber es ändert nichts an der gesamtlage.
ich verstehe nicht ganz, was du mit nichts meinst. die "schöpfung" sei nichts?
vielleicht steckt in dem begriff zu viel pathos... mag sein. wegen mir könnte man auch einfach vom "dasein" reden. und dieses dasein empfinde ich als ein wunder, welches viele viele fragen offen lässt.
nihilismus ist in meinen augen eine sackgasse..., obwohl ich manchmal auch in dieser stimmung bin, alles für total sinnlos zu halten.
ich meinte, dass an der "schöpfung" eben auch ein "schöpfer" dranhängt... und an den glaube ich eben einfach nicht.
wenn man aber an den glaubt, dann ist diese "ordnung" mitgedacht: die schöpfung ist vom schöpfer geschaffen, und der ist dadurch natürlich "über" der schöpfung (auch wenn die religionen immer wieder betonen, dass diese trennung nicht so gemeint ist, er teil seiner schöpfung ist, usw. bla bla bla).
wenn nun der mensch von dieser "krone" spricht, dann spiegelt er diesen selbstausgedachten schöpfer in sich hinein, und das ist eine so leicht zu durchschauende hybris, dass es mir den magen umdreht.
das wort "dasein" gefällt mir besser, weil es eben keine derartigen ordnungen hat, zumindest nicht zwingenderweise, weil eben auch tiere, pflanzen, steine und planeten einfach "da" sind. ob es da etwas zu "werten" gibt, ist dann jedem selbst überlassen, und damit fühle ich mich wohler.
bei einer schöpfung muss man nicht zwingend an einen schöpfer denken.
der begriff "schöpfung" beschreibt meines erachtens ganz gut die kreation und dynamik der welt. schöpfung kann aus den vorhandenen elementen und kräften in selbstorganisation stattfinden. der mensch in seiner egozentrik kann sich das nur sehr schwer vorstellen, und darum verknüpft er einen schöpfer (bzw. einen oder mehrere götter) mit den mysterien der welt (der schöpfung). die kausalitäts-logik führt ihn zurück an einen anfang, der mit etwas ausgefüllt werden muss... hinzu kommt die moralische dimension menschlichen denkens von gut und böse (noch ein bisschen wahnsinn dazu, und fertig ist das potpourri einer theologie).
Die Krone der Schöpfung heißt nicht, das Recht auf unbegrenzte Ausbeutung und Zerstörung des Planeten und seiner Mitgeschöpfe.
Und was bedeutet das dann? Worauf kann sich (auch) jedes andere Lebewesen berufen, um sich als Krone der Schöpfung zu rechtfertigen? Das einzige, was diesen Platz rechtfertigt, ist die Tatsache, ob dieses Lebewesen seiner Bestimmung gerecht wird.
Nun scheint jedes (andere) Lebewesen (als der Mensch) seinen Platz im Ganzen fraglos einzunehmen und zu erfüllen, nur die Menschen rätseln herum, was sie hier sollen.
Vielleicht hat aber jedes Lebewesen seine eigenen Gründe, warum es sich als Krone der Schöpfung sieht. Und was ist dieser Grund dann beim Menschen?
Ich denke, beim Menschen kann es nur daran liegen, dass er in sich eine außerordentliche Qualität wahrnimmt, von der er unterstellt, dass nur er sie hat und andere Lebewesen nicht. [Aber es ist eigentlich egal, ob andere Lebewesen sie haben oder nicht, das müssen die unter sich ausmachen.]
Für den einzelnen Menschen ist nur wichtig, dass er das entdeckt und kennenlernt, das es ihm ermöglicht, "menschlich" zu sein und diese Qualität auch in anderen zu sehen.
Das Empfinden von Menschlichkeit und ein entsprechendes Verhalten sind keineswegs selbstverständlich, obwohl es doch zum Wesen des Menschen gehört/gehören muss, wie die Bezeichnung "menschlich" ja schon sagt.
Menschlichkeit zu empfinden und zu zeigen! Wer das nicht kennt, lebt am Menschsein vorbei. Mit oder ohne Krone - es geht darum, etwas zu sehen und zu sein, das alle Menschen eint und von jedem Einzelnen empfunden werden kann.
@ iging
dass sich der mensch als das herausragende lebewesen auf der erde (oder gar im gesamten universum) sieht, halte ich für vermessen. ich würde sogar von größenwahn sprechen. die grundhaltung des menschen wird dadurch deutlich, der wirklich (wie es in der bibel geschrieben steht) glaubt, sich die erde untertan machen zu können, statt sich in ökologischem sinne in die ordnung der natur einzufügen, d.h. die mitgeschöpfe (lebewesen und pflanzen) zu achten und demenstprechend zu behandeln. leider mauserte er sich jedoch zum könig der ausbeuter. "krönung der schöpfung" kann ich daher nur mit einem ironischen lächeln quittieren..., denn noch nie (so weit ich weiß) gab es ein lebewesen, das wie der mensch in erdgeschichtlich nur sehr sehr kurzer zeitspanne durch sein wirken die gesamte biosphäre bedrohte.
der mensch ist die "krönung"! allerdings die krönung an unvernunft und irrsinn!
dass er mitunter auch gute seiten zeigt, ist im einzelfall tröstlich, aber es ändert nichts an der gesamtlage.
@ david
vielleicht steckt in dem begriff zu viel pathos... mag sein. wegen mir könnte man auch einfach vom "dasein" reden. und dieses dasein empfinde ich als ein wunder, welches viele viele fragen offen lässt.
nihilismus ist in meinen augen eine sackgasse..., obwohl ich manchmal auch in dieser stimmung bin, alles für total sinnlos zu halten.
kann du das, was du als bestimmung eines lebewesens ansiehst, bitte näher erläutern?
wenn man aber an den glaubt, dann ist diese "ordnung" mitgedacht: die schöpfung ist vom schöpfer geschaffen, und der ist dadurch natürlich "über" der schöpfung (auch wenn die religionen immer wieder betonen, dass diese trennung nicht so gemeint ist, er teil seiner schöpfung ist, usw. bla bla bla).
wenn nun der mensch von dieser "krone" spricht, dann spiegelt er diesen selbstausgedachten schöpfer in sich hinein, und das ist eine so leicht zu durchschauende hybris, dass es mir den magen umdreht.
das wort "dasein" gefällt mir besser, weil es eben keine derartigen ordnungen hat, zumindest nicht zwingenderweise, weil eben auch tiere, pflanzen, steine und planeten einfach "da" sind. ob es da etwas zu "werten" gibt, ist dann jedem selbst überlassen, und damit fühle ich mich wohler.
der begriff "schöpfung" beschreibt meines erachtens ganz gut die kreation und dynamik der welt. schöpfung kann aus den vorhandenen elementen und kräften in selbstorganisation stattfinden. der mensch in seiner egozentrik kann sich das nur sehr schwer vorstellen, und darum verknüpft er einen schöpfer (bzw. einen oder mehrere götter) mit den mysterien der welt (der schöpfung). die kausalitäts-logik führt ihn zurück an einen anfang, der mit etwas ausgefüllt werden muss... hinzu kommt die moralische dimension menschlichen denkens von gut und böse (noch ein bisschen wahnsinn dazu, und fertig ist das potpourri einer theologie).