Besser unangestrengt
Nun ist es richtig kühl. Ich war mit dem Fahrrad beim Frisör und Einkaufen, und mir wurde ungemütlich kalt – als wäre die Luft voller kalter Hände. Am liebsten igelte ich mich in der Wohnung ein. Ich suche Antworten für meine Zukunft, aber ich habe nicht mal die passenden Fragen dazu. Es ist wohl wieder so ein Steck-Den-Kopf-In-Den-Sand-Montag. Mir fehlen die Worte. Immerhin war ich beim Frisör. Es wurde wieder Zeit. Die Friseurin war unangestrengt nett. Wenn ich jetzt in den Spiegel schaue, ist es nicht mehr ganz so schlimm. Die Grins-Fresse ist freilich noch dieselbe.
O. unterrichtet bis halb Fünf. Wir wollen uns am Alex treffen, um für dieses Jahr noch mal einen Wochenendtrip in unserem Lieblingsreisebüro zu buchen. Es ist die letzte Gelegenheit, bevor wir beruflich für solche Geschichten zu eingespannt sind. Für O. kommt die Dozentur an der TU dazu, und bei mir beginnt dann bald die Fortbildung Tumordokumentation. Eigentlich wollten wir für ein verlängertes Wochenende in meine alte Heimat reisen, das Grab meiner Eltern besuchen. Ich hätte O. meinen Geburtsort gezeigt, und wir hätten einen Abstecher zu unseren Bekannten R & W gemacht. Aber erstens sind es Hin- und Zurück 20 Stunden Fahrt mit dem Fern-Bus, und zweitens ist mir momentan gar nicht danach. Ich möchte diese Reise irgendwann gerne zusammen mit O. unternehmen, aber nicht jetzt. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Jedenfalls brauche ich gerade alles andere als eine solche Anstrengung…, die es für mich auch seelisch wäre.
Also entschieden wir uns für einen kürzeren Trip – nach Schwerin. Zwei Tage, und die Fahrt dauert nur ein Viertel. Ich verstehe, dass O. noch mal raus will. Sie genießt solche Ausflüge, und mir schaden sie zumindest nicht. Ich stelle mir Schwerin schön im Herbst vor…
bonanzaMARGOT
- 10. Okt. 16, 15:50
- Arbeitslos