Mittwochs-Gedicht




Känguru im Schnee

Was ist Schnee für ein Känguru?
Glitzernde Wunderkristalle auf dem Fell
Weiße lockende Ferne, so weit das Auge reicht,
dass das Herz in den Hals hochhüpft.
Im Frühling zergeht der Schnee auf der Sonnenzunge.
Das Känguru schaut Papierschiffchen zu und
träumt von fernen Ländern.

(22.06.2016, von O.)

SpeziellesKänguru - 23. Jun. 16, 09:00

heute ist so ein schöner sommerlicher tag. obwohl wir arbeiten müssen, denke ich sehr gern an unsere ostseereise. umso unglaublicher scheint, dass in australien schnee liegt...

danke, dass Du meine "gedichte" auf Deine blogs gestellt hast.

rosenherz - 24. Jun. 16, 19:56

Das ist mir nach wie vor ein Rätsel, was man an fernen Ländern ersehnt. Südamerika? Das ist auch nur dann erträglich, wenn man ausreichend Geld lukrieren kann, um der dort herrschenden Armut zu entkommen.
Auswandern nach Panama? Das braucht mindestens 10.000 Dollar für den Kauf eines Grundstücks von 1.000 Quadratmetern und die geforderten Gebühren. Und dann noch die Kosten für ein Auto und für den Bau eines Hauses, und für die Anlage von Pflanzen und Fruchtbäumen zur Selbstversorgung.

bonanzaMARGOT - 25. Jun. 16, 11:01

eine brise freiheit

hallo rosenherz,
du hegtest wohl schon mal konkrete auswanderungspläne, weil du dich hinsichtlich panama so gut auskennst?
ich glaube, jeder mensch hat im verlaufe seines lebens den wunsch, aus dem gewohnten, wo er keine perspektiven mehr sieht, auszubrechen, und woanders ein neues leben aufzubauen (vor allem jüngere menschen, die noch ihr leben vor sich haben und eine familie in z.b. sicheren verhältnissen gründen wollen, und andere sind einfach abenteuerlustig).
wir erleben es an den derzeitigen flüchtlingsströmen - für die flüchtlinge ist hier das traumland (panama). es ist auch noch nicht zu lange her, als millionen menschen aus europa nach amerika aufbrachen... kaum zu glauben, - und daraus wurden die heutigen usa.
natürlich zerplatzen viele träume, viele wären besser "zuhause" geblieben, aber andererseits halte ich den wunsch nach einem besseren leben für äußerst verständlich und ur-menschlich. die menschen hätten sich ansonsten nicht über den ganzen globus verteilt.
wenn ich aufs offene meer schaue, kann ich die sehnsucht nach der ferne sehr gut nachvollziehen. für mich war es schon immer der geruch (eine brise) von freiheit.
dass man woanders wieder in einer art käfig landet, ist eine andere sache...
SpeziellesKänguru - 24. Jun. 16, 20:23

ein känguru, wenn es speziell genug ist, kann nichts an fremden ländern ersehnen. es träumt nur davon. das ist der unterschied.

bonanzaMARGOT - 25. Jun. 16, 11:02

immerhin lebst du zur zeit in einem "fremden land".
SpeziellesKänguru - 25. Jun. 16, 23:57

oje ... das vom känguru ist doch ein "gedicht". das känguru ist eine "figur". fremde länder sowie alles andere sind methaphern. wie man dabei auf panama, grundstücke, geld und fruchtbäume kommt, ist mir ein richtiges rätsel..

bonanzaMARGOT - 26. Jun. 16, 09:11

gedichte (wie bilder) fordern zu assoziationen auf. jeden kann es anderswohin treiben...
wörtlich würde ich gedichte nie nehmen, aber man kann sich schon mal an einzelnen wörtern eines gedichts aufhalten.
SpeziellesKänguru - 26. Jun. 16, 00:06

das thema "heimat" war in dem text eigentlich nicht angeschnitten. aber - man fühlt sich im heimatland nicht unbedingt wohl. in jeder hinsicht. hier ist für mich auf jeden fall kein fremdes land in dem sinne. tz

bonanzaMARGOT - 26. Jun. 16, 09:13

aber es war für dich früher ein fremdes land. und vielleicht träumtest du ehemals von dem fremden land (also hier), wo du in zukunft leben wolltest.
SpeziellesKänguru - 26. Jun. 16, 10:31

freilich rufen gedichte (sogar solche wie dieses) alle möglichen assoziationen hervor. dass sie aber so landwirtschaftlich geprägt sein können, wundert mich.

ehrlich gesagt, kommen mir begriffe "heimatland" und "fremdes land" recht diffus vor. wie gesagt, man fühlt sich oft stinkfremd in seinem "eigenen" land.

bonanzaMARGOT - 26. Jun. 16, 10:45

das musst du mir nicht sagen.
aber natürlich existiert eine besondere bindung zum geburtsort und dem ort, wo man aufwuchs (wo eltern, famile, freunde leben). zudem existiert so was wie eine sprachliche heimat. wo eine sprache gesprochen wird, die ich nicht verstehe, fühle ich mich fremd. auch fühle ich mich besonders dort fremd, wo mir fremde sitten und bräuche herrschen.
davon abgesehen fühle ich mich auch an vielen orten meines sogenannten heimatlandes fremd, weil ich viele menschliche erzeugnisse, verhaltensweisen und sonstigen auswüchse nicht nachvollziehen kann. dieses zweitere "sich fremd fühlen" kann mich überall und jederzeit befallen - es kann sogar so weit führen, dass ich mich insgesamt im leben fremd fühle.

weiterhin ist noch das sich fremd zu sich selbst fühlen zu erwähnen..., aber das würde jetzt zu weit führen.
SpeziellesKänguru - 26. Jun. 16, 10:56

ja, so eine bindung zum ort, zu den eltern und dem ganzen umfeld hatte ich als kind. vielleicht war sie übermäßig, denn jetzt empfinde ich das gegenteil.
als ich mit dem studium anfing, hatte ich eine extreme angst, dass ich in einer fremden umgebung eine fremdsprache nicht verstehe. nach 20 jahren auseinandersetzung mit fremdsprachenlinguistik und später -didaktik freue ich mich, dass ich einiges NOCH verstehe. tz

bonanzaMARGOT - 26. Jun. 16, 11:02

wo man sich zuhause fühlt, hängt immer von den lebensumständen ab, die sich natürlich im verlaufe eines lebens stark ändern können. auch ist das gefühl von heimat individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt.
wesentlich ist, wo sich ein mensch in seinem leben hingezogen fühlt, oder von wem oder welchen umständen er besonders beeinflusst wird.
SpeziellesKänguru - 26. Jun. 16, 11:04

absolut!

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