Ein Antikriegsdrama. Aufrüttelnd.
Im Radio berichteten sie gestern von ehemaligen US-Soldaten, die gewaltätig werden in ihren Familien, nachdem sie aus dem Kriegsdienst zurückgekehrt sind.
Ein Blick zurück in die Geschichte: Der erste Weltkrieg entzündete bei den Soldaten zu Beginn vielfach den Traum vom Helden, wie wir aus alten Tagebüchern erfahren. Diese Phantasien wirkten als Kriegstreiber. Am Ende schleppten die Frontkämpfer ihren zerschossenen Körper und Alpträume nach Hause.
Ich hab mal einen Film gesehen, in dem ehemalige Vietnam-Soldaten mit ihren Familien nach Vietnam zu den Kriegsschauplätzen gereist sind (war das vielleicht der Film, den du auch gesehen hast?). Die Ex-Soldaten hatten die Ereignisse an diesen Orten z.T. komplett verdrängt und erinnerten sich erst dort langsam wieder, und die Familienangehörigen erzählten genau solche Erlebnisse, wie ich sie von meinem Vater in Erinnerung habe: Jähzorn bis zum völligen Ausrasten und Gewaltausübung. Mein Vater war als Flug-Bordfunker im Zweiten Weltkrieg gewesen und aus russischer Gefangenschaft geflohen; danach sagte man von ihm, er fange dauernd Streit an. Damals hat sich in Deutschland kein Mensch um Kriegs-Traumatisierungen gekümmert. Es war ja damals auch gang und gäbe, dass Kinder angeschrien oder geschlagen wurden; man konnte diese Art des Umgangs/Erziehungsmaßnahmen also kaum unterscheiden von kriegsbedingten Störungen. Allerdings: Irgendwo in den Kindheiten war ja immer ein Krieg - bis auf die letzten 65 Jahre.
Danke für deine Erzählung, IGING.
Mein Mann erzählt von einem Onkel, der in Russland an der Front gekämpft hatte, wie er den Rest seines Lebens entweder schweigend in der Küche herumlungerte oder wiederholt faselte, wie er einem russichen Soldaten Aug in Aug gegenüber gestanden hatte. Beide wussten, nur wer als erstes schießt, wird überleben. In seiner Todesangst teilte der der Onkel seinen Zigarettenvorrat mit dem Feind, der vor ihm stand. Keiner schoss.
hallo rosenherz, iging,
krieg ist eine vergewaltigung für diejenigen, die in ihn gestoßen werden...
ich finde es wundersam, dass es überhaupt eine kriegsbegeisterung gibt. jedenfalls müssten wir heutezutage, zumindest in der zivilisierten welt, über solchen archaischen anwandlungen stehen.
vielleicht muss es armeen und soldaten geben, um die sicherheit der zivilbevölkerung in einem definierten bereich (staaten, staatengemeinschaften) zu gewährleisten, bzw. zu verteidigen. vielleicht sind manche kriege unvermeidbar... aber dann sollte für jene, die an der front den kopf hinhalten, besser gesorgt werden! leider lassen sich im krieg erlittene seelische verletzungen nicht immer heilen. orden und sterne, die verliehen werden, bringen den soldaten, glaube ich, am wenigsten.
der klassiker unter den antikriegsgeschichten ist für mich "im westen nichts neues" - solche bücher sind leider noch heute brandaktuell.
es gibt einige gute antikriegsfilme...
rosenherz, sehr schön, wenn man in einer solchen situation zigaretten bei sich hat.
iGing - 27. Jan. 16, 15:25
Jetzt sammeln wir hier Geschichten, die zu dem Film heute Abend passen! ;-) Könnte man öfter machen.
Im 1. Weltkrieg erlaubte die Truppenführung der gegnerischen Lager, also von Deutschen und Franzosen, Weihnachten gemeinsam zu feiern. Die Truppen konnte man hinterher nicht mehr gegeneinander einsetzen - nachdem sie sich gegenseitig von ihren Familien erzählt und Bilder gezeigt hatten. Menschen eben, die sich menschlich zeigten. Einfach pervers, Menschen aufeinander zu hetzen!
das verbrechen im fall des krieges ist der krieg selbst. dummerweise werden die soldaten von verbrecherischen oder irren staatsführungen instrumentalisiert und in den kampf gegen den "feind" geschickt.
das ist der hauptgrund, warum ich den kriegsdienst verweigerte, - weil ich nicht in die lage kommen will, dass mir jemand vorschreibt, wen ich als "feind" zu bekämpfen habe. ich will, wenn es um menschenleben geht, als selbstbewusster (moralischer) mensch entscheiden können und nicht als vereidigter befehlsempfänger.
Wusstest du das heute den 28.01 um 22:25 auf 3Sat der Film "Naokos Laecheln" läuft. Das Buch hattest du mir doch mal empfohlen. Ich freue mich auf den Film.
Im Radio berichteten sie gestern von ehemaligen US-Soldaten, die gewaltätig werden in ihren Familien, nachdem sie aus dem Kriegsdienst zurückgekehrt sind.
Ein Blick zurück in die Geschichte: Der erste Weltkrieg entzündete bei den Soldaten zu Beginn vielfach den Traum vom Helden, wie wir aus alten Tagebüchern erfahren. Diese Phantasien wirkten als Kriegstreiber. Am Ende schleppten die Frontkämpfer ihren zerschossenen Körper und Alpträume nach Hause.
Mein Mann erzählt von einem Onkel, der in Russland an der Front gekämpft hatte, wie er den Rest seines Lebens entweder schweigend in der Küche herumlungerte oder wiederholt faselte, wie er einem russichen Soldaten Aug in Aug gegenüber gestanden hatte. Beide wussten, nur wer als erstes schießt, wird überleben. In seiner Todesangst teilte der der Onkel seinen Zigarettenvorrat mit dem Feind, der vor ihm stand. Keiner schoss.
krieg ist eine vergewaltigung für diejenigen, die in ihn gestoßen werden...
ich finde es wundersam, dass es überhaupt eine kriegsbegeisterung gibt. jedenfalls müssten wir heutezutage, zumindest in der zivilisierten welt, über solchen archaischen anwandlungen stehen.
vielleicht muss es armeen und soldaten geben, um die sicherheit der zivilbevölkerung in einem definierten bereich (staaten, staatengemeinschaften) zu gewährleisten, bzw. zu verteidigen. vielleicht sind manche kriege unvermeidbar... aber dann sollte für jene, die an der front den kopf hinhalten, besser gesorgt werden! leider lassen sich im krieg erlittene seelische verletzungen nicht immer heilen. orden und sterne, die verliehen werden, bringen den soldaten, glaube ich, am wenigsten.
der klassiker unter den antikriegsgeschichten ist für mich "im westen nichts neues" - solche bücher sind leider noch heute brandaktuell.
es gibt einige gute antikriegsfilme...
rosenherz, sehr schön, wenn man in einer solchen situation zigaretten bei sich hat.