danke für deine anregungen, rosenherz.
vielleicht formuliere ich demnächst meine bewerbung für den tod.
wobei ich gleich sage, dass er noch etwas warten kann.
Der Tod hat eine Einzimmerwohnung in deiner Stadt.
Beim Bäcker steht er neben dir und bestellt sich frische Brötchen.
An der Kasse im Supermarkt wartet er irgendwo in deiner Schlange.
Seine Firma heißt L E B E N. Er ist der Personalchef.
Seine Lieblingstätigkeit: Kündigen.
Der Tod rasiert sich sein abgewetztes Gesicht
und schminkt sich die hohlen Augen.
Er besticht den Busfahrer deiner Linie und schreibt
die Diagnosen deiner Ärzte.
Eines Abends, so wünsche ich`s mir, lädt er mich ein
in seine Einzimmerwohnung,
und wir trinken Glühwein, weil`s bei ihm ziemlich kalt ist.
Ich erzähle mit zitternder Stimme aus meinem Leben
und frage ihn verwundert, woher ich ihn denn kenne.
Der Tod ist stumm und sitzt mir gegenüber wie ein alter Bekannter.
Ich halte mich an der warmen Tasse,
meine Lippen sind süß und klebrig.
Ich weiß, dass es besser ist, ihm die Hand zu reichen,
denn eigentlich kann ich mich über seine Bewirtung
nicht beklagen.
Der Tod ist angetan von Leuten, die ihm seinen Job
nicht unnötig erschweren;
und darum lächele ich am Ende,
und er lächelt, glaub` ich, auch.
das geschäft mit dem tod - es ist wirklich schändlich, was die hinterbliebenen alles löhnen müssen.
man kann dem tod viel nachsagen, aber er ist kein solcher halsabschneider.
nein, ich denke, dass der tod von jedem gericht freigesprochen würde. er macht schließlich nur seinen job - wie z.b. soldaten.
natürlich kann einem das suspekt erscheinen.