Frohes Neues
Sich zu fühlen, als wäre man im falschen Film – jeder kennt das wahrscheinlich. Ich fragte mich, ob mit mir alles richtig ist. Berlin feierte Silvester, die ganze Welt feierte Silvester, und ich – wie soll ich es ausdrücken -, ich hatte damit gar nichts am Hut. Ich ließ den Rollladen zur Straße runter und schaute fern. Das Krachen der Feuerwerkskörper tönte durch das geschlossene Fenster zu mir ins Zimmer. An Schlaf war nicht zu denken. Auch im Stockwerk über mir wurde bis tief in die Nacht hinein gefeiert. Als die Uhrzeiger gen Mitternacht rückten, schwoll der Lärm derart an, dass man glauben konnte, draußen herrsche Krieg. Dazu das irre Gekreische und Gebrülle der Menschen – in meinen Ohren klang es nicht nach Freude sondern eher nach Hysterie und Overkill. Gehöre ich wirklich zu dieser Spezies? Ich drehte den Ton am Fernseher lauter. Auf ARTE liefen hintereinander alle sechs Folgen eines australischen Krimis – „The Code“ - eine Mischung aus Internet- und Politthriller. Nicht schlecht gemacht. Ich bedanke mich bei ARTE für die abendfüllende Unterhaltung.
Nein, es ist nicht so, dass ich meinen Mitmenschen den Spaß nicht gönne. Scheinbar habe ich eine andere Vorstellung von Spaß. Wie gesagt, ich kam mir reichlich komisch vor, wie ich da alleine vor der Glotze saß. Ich fühlte mich als Sonderling – bzw. fand meine Mitmenschen in ihrem Gebaren äußerst sonderbar. Dazu würde mich halt interessieren, was die Menschen zu solchen Exzessen motiviert. Die Frage stellt sich: Wer oder was ist eigentlich normal? Der Jahreswechsel ist ein willkürliches Datum… alle 365 Tage. Klar, man kann anstoßen und sich alles Gute wünschen. Daran ist nie was verkehrt.
Die Stille, als ich am Morgen aufwachte, war gespenstisch. Zuerst zog ich den Rollladen hoch. Alles sah wie immer aus, nur, dass auf der Straße und den Gehwegen eine Menge Müll von den Feuerwerkskörpern lag. Eine Gruppe von Kindern suchte darin nach noch verwertbaren Krachern...
Wow - wir haben 2016, und ich habe nicht mal einen dicken Kopf!
bonanzaMARGOT
- 01. Jan. 16, 12:57
- Sonstiges zur Diskussion
Ich habe den Jahreswechsel fast verschlafen. Ich war so müde, dass ich gegen 23 Uhr einschlief.
Mir kommt dieser Jahreswechselgetöse zu früh, ich bin noch in der weihnachtlich besinnlichen Stimmung. Ruhe und Beschaulichkeit. Mit dem Hund spazieren, mich freuen über seine vergnügtes Laufen im Laub des Waldes. Blühende Christrosen finden am steilsten Hangstück im Wald.
im nachtdienst ließ ich mich gern für silvester einteilen - und damit gewöhnte ich mir diese blödsinnigen gefühle ab. nervig ist es allerdings schon, wenn die gesamte welt um mich herum anders tickt und sich (in meinen augen) total irrsinnig verhält.
ja, mit meiner partnerin hätte ich den silvesterabend gemütlich verbracht... es war ein besonderes jahr, unser erstes zusammen in berlin - darauf hätten wir angestoßen und auf ein 2016, dass für uns weitere schöne erlebnisse bringt.