Lange-Weile - 05. Dez. 14, 09:18

alles hat ein Ende

Hallo Bo.,

der Auftragnehmer hat bestimmt noch andere Baustellen und sie schicken den Trupp Handwerker immer dort hin, wo größten Rechnungen gestellt werden können. Damit der erste Auftragnehmer nicht meckert wird ein Abgesandter auf die Baustelle geschickt.
Baugeschäft ist ein hartes Geschäft und da werden auch solche Winkelzüge eingesetzt.
Ich habe mich immer damit getröstet, dass ja eh alles ein Ende hat, die blöde Situation, in der ich steckte..genau so wie eines Tages mein Leben. Dann verschoben die Relationen sich und mir kam die Wartezeit nicht mehr so schlimm vor.
Was würde ich machen in deiner Situation?
Ich glaube, ich würde mich in die Bibliothek vergraben und dort lesen. Die Rostocker hat einen großen Leseraum. Die Besucher sind leise und ich hätte mich in das eine oder andere Sachbuch vertieft.

Es zeichnet sich ab, dass du ähnlich mit Arbeitsangeboten bombardiert wirst, wie mein Freundin, die aus der Branche der Kindererziehung aussteigen wollte. Nach Jahren landete sie doch wieder in der Branche.

Vielleicht findest du einen Job, den du machen kannst...auch ungelernt. Dann hast du etwas Ruhe vor dem Amt.

LG La We


bonanzaMARGOT - 05. Dez. 14, 09:39

das amt soll ruhig ein paar monate zahlen. wozu löhnte ich denn jahrelang in die arbeitslosenversicherung?? für die sesselfurzer in der agentur für arbeit?
nun gehe ich erstmal den weg über die ärzte weiter ...

klar, alles hat ein ende - auch diese baustelle. mich ärgern weniger die unanehmlichkeiten als die falschen angaben.
ich hoffe doch, dass ich nächstes jahr sowieso umziehe.
es sind zur zeit einige umstände, die sich negativ auf meine stimmung auswirken. alles zusammen wird zu einem paket, das ich mit mir herumschleppe. trotzdem bereue ich es nicht, dass ich die arbeit im altenheim hinschmiß. nachtdienst und dann noch die derzeitige wohnsituation - das wäre beinahe undenkbar!

bibliothek ist kein übler vorschlag - aber dort gibt`s kein bier ...
da lese ich lieber in einer kneipe.

dir ein schönes wochenende!
Lange-Weile - 05. Dez. 14, 12:08

schön geredet oder realistisch sein

Hallo Bo.,

nach 10 Jahren im Baugeschäft fiel mir eines besonders auf. Anfangs wird alles schön geredet. Der Auftragnehmer will den Auftrag, der Auftraggeber will, dass sein Projekt ganz ganz schnell fertig gestellt wird. In dem Zusammenhang werden auch mal ganz schnell die Versprechungen gemacht. Damit will ich nicht sagen, dass der Bauunternehmer bewusst lügt, was ihn ja ganz schnell unterstellt wird.
Die Sanierung eines Altbaus lässt sich nie ganz genau kalkulieren, weder finanziell noch zeitlich, weil es immer zu Überraschungen kommen kann.
Ein Bauunternehmer muss mit Baumaterial in Vorleistung gehen und dann ist er manchmal auch gezwungen, dass er ein großes Projekt schon beginnen muss, (inkl.-Terminfristen) auch wenn das andere noch nicht abgeschlossen ist. Der Fluss des Geldes und vertragliche Bindungen zwingt ihn dazu.

Was ich immer spannend fand, das der Verbraucher - Bauherr - alles glauben wollte. Je mehr der Auftragnehmer ihm zu Munde redete und er das sagte, was der Bauherr hören wollte - schnell und billig - , je mehr neigten viele Bauherrn auch den kleinen und großen Lügen zu glauben. Die Ernüchterung folgt dann schon während der (Um)Bauphase.

Tja..-die Freizeit außer Haus gestalten- das kann zu einer echten Herausforderung werden. Weil ich ja extrem auf das Geld achten muss, käme eine Kneipe ja nicht in Frage. Auf der anderen Seit kann man dort auch viele Menschen beobachten, was ja auch nicht unspannend ist ;-)

Dir auch ein schönes Wochenende

LG La We

bonanzaMARGOT - 05. Dez. 14, 13:12

ja, mein jetziger vermieter tut mir fast leid, weil er sich diese bruchbude andrehen ließ - obwohl er von einer architektin beraten wurde. nun im rahmen der sanierung treten erst viele zusätzliche defizite der bausubstanz zutage.
darunter habe ich als mieter hier nun auch zu leiden.

gestern bat die achitektin mit zwei helfern oder beratern im schlepptau bei mir um einlass. sie klopften die wände ab und stellten mir ein paar fragen zur feuchtigkeit ...
ihre miene verriet nichts gutes. sie fand es mies, dass mein alter vermieter beim verkauf vieles verheimlichte ...
"man hat doch keine röntgenaugen", sagte sie abschließend.

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