Mittwoch, 3. Oktober 2018

Am Tag der Deutschen Einheit


Keine Ahnung, wie ich dazu kam. Jedenfalls habe ich ihn in der Playlist von Spotify.
„Das Spiel der Fliegen“ von Engerling. Gefällt mir gut der Song.
Am Tag der Deutschen Einheit verbringe ich den Vormittag mit Musikhören und Trinken. Mehr war noch nicht. Ich drehte zum ersten Mal die Heizung auf. Mir ist trotzdem kalt. Das Licht des Tages flunkert zu mir ins Zimmer. Eine Fliege, die mich seit Tagen nervte, erwischte ich endlich auf dem Bildschirm meines Laptops. Die Fliegenklatsche ließ ihr keine Chance. Ich schnippe ihren Kadaver in den Papierkorb.
Feiertage interessieren mich so wenig wie Denkmäler, aber natürlich finde ich`s gut, dass man als Arbeitnehmer frei hat. Ich brauche keine extra Gedenktage. Ich brauche auch keine Gräber. Alles ist in mir, als ob es da schon immer gewesen wäre. Wie alt bin ich eigentlich?
Gestern Nachmittag erfuhr ich im Pub vom Tod Graciano Rocchigianis. Ich nahm die Nachricht beiläufig wahr. Ein Stammgast thematisierte es. Er war echt betroffen. „Rocky“ starb im Alter von 54 auf einer Schnellstraße in Sizilien. Er war zu Fuß unterwegs und wurde von einem Auto erfasst. Das Ende einer deutschen Boxerlegende. Sein Leben war schillernd. Er hatte eine Fresse zum Reinhauen, aber sympathisch. Ich mag Typen wie ihn. Man verzeiht ihnen die Scheiße, die sie mitunter bauen. Weil man spürt, dass sie im Herzen gut sind. Also, „Rocky“…, steige ein letztes Mal in den Ring und zeige es den Fuzzys da oben im Himmel!

„Das Spiel der Fliegen wird nie enden“ heißt es im Song von Engerling, und ich stimme ein.

Mittwochs-Worte

Ich habe mir nicht nur die Frauen schön gesoffen, sondern die ganze Welt. Es war mein Spiel. Manchmal klappte es, aber meistens nicht.

Dienstag, 2. Oktober 2018

TV-Tipp

"Zeit ist Geld" Doku, 21 Uhr 45, Arte

Montag, 1. Oktober 2018

TV-Tipp

"M.A.S.H", 20 Uhr 15, Arte

Sonntag, 30. September 2018

Erledigt


Die Sonne will es nochmal wissen, aber natürlich hat sie verloren wie ich. Man kann halt nicht einfach aus seiner Haut. Ich mixe mir einen Drink nach dem anderen und registriere, dass der Vorrat im Kühlschrank schmilzt. Im Großen und Ganzen habe ich alles Notwendige für heute erledigt: Wäsche gewaschen, Kartoffeln gekocht und mir einen runtergeholt. Alles geklappt. Nur ein paar Worte zu schreiben, schaffte ich noch nicht. Ich überlegte hin und her, wartete auf Inspiration, las die Nachrichten und einige Beiträge von Bloggern, surfte im Internet: Trump hat sich in Kim Jong Un verliebt erfuhr ich u.a. … Sowas aber auch. Eine Arschlochliebe, - soll`s geben. Lindner appelliert, die AFD-Wähler nicht schlechter zu machen, als sie sind. Oder so ähnlich. Logo Pogo. Schließlich ist die AFD inzwischen zweitstärkste politische Kraft im Lande. Lindner ist ein echt heller Kopf. Er kann Eins und Eins zusammenzählen. Aber ich mag ihn nicht. Ich mag ihn noch weniger als Westerwelle, falls sich noch jemand an den Schwuli erinnert. Nein, ich habe absolut nichts gegen Homosexuelle. Ich habe gegen gar keine Minderheit nichts, und auch nichts gegen Juden, solange sie sich nicht wie Arschlöcher aufführen. Ich bin da ganz ehrlich und schere mich einen Dreck drum, ob meine Aussagen politisch korrekt sind. Ich verabscheue die heutige Politikerklasse, die nur noch konfus im Sinne ihres jeweiligen politischen Machtstrebens zwischen unterschiedlichen Haltungen herumeiert und keinerlei Rückgrat mehr zeigt. Trotzdem würde ich niemals die AFD wählen. Eine echte Arschloch-Partei das. Offenbar haben Arschlöcher gute Chancen, gewählt zu werden. Auch nichts Neues. Kacke aber auch. Was mache ich eigentlich noch auf der Welt, wenn ich alles so zum Kotzen finde? Nicht nur die Politik. Fast dasselbe gilt für die Liebe. Man verliebt sich meist in die größten Arschlöcher… Ist es nicht so?
Man kann halt nicht aus seiner Haut. Die Sonne schreit mich von der Seite an. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich weiß nicht, was ich von dem Leben halten soll, von alldem, was mir jeden Tag wie eine Welle „Irgendwas“ entgegenschwappt.

Mittwoch, 26. September 2018

Mittwochs-Vögelei

Im nächsten Leben werde ich katholischer Geistlicher und vögele Novizen. Damit komme ich besser weg.

Dienstag, 25. September 2018

TV-Tipp

"Am Sonntag bist du tot", 20 Uhr 15, Servus TV

Montag, 24. September 2018

TV-Tipp

"Alexis Sorbas", 20 Uhr 15, Arte

Sonntag, 23. September 2018

Gespräch unter Brüdern


Wenn du die Welt zum Guten verändern willst, musst du selbst aktiv werden, dich politisch oder gesellschaftlich engagieren.
Meinst du, das wüsste ich nicht? Wie soll ich aber in einer Welt, wo Geld und Macht bestimmend sind, in eine Position gelangen, in der ich wirklich etwas bewirken kann?
Indem du schon dort etwas veränderst, wo du lebst. Du kannst bei dir anfangen. Und schließlich als Vorbild für deine Mitmenschen wirken.
Bitte sei realistisch! Wie viele Menschen haben in diesem Sinne das Zeug dazu, Heilige zu werden? Ich sicher nicht.
Niemand muss zum Heiligen werden. Fange z.B. einfach mal mit vegetarischer Ernährung an, trinke weniger Alkohol und begegne deinen Mitmenschen mit Freundlichkeit und Toleranz, statt mit Missmut.
Unmöglich!
Aber warum? Versuche es…
Nö. Ich will eigentlich so bleiben, wie ich bin.
Aber die anderen sollen sich verändern?
Okay, du hast mich erwischt. Wie kann ich von anderen Menschen eine Veränderung verlangen, wenn ich selbst nicht bereit bin, mich zu verändern… Klar wie Kloßbrühe das.
Eben. Darum geht`s. Aufeinander zugehen. Nicht immer die Gegenseite in die Pflicht nehmen. Bewege dich und erwarte nicht nur die Bewegung bei deinem Mitmenschen. Das sind gute alte Weisheiten.
Die aber nicht viel Erfolg zeitigten, wenn ich mir die Menschheitsgeschichte so anschaue. Oder?
Ja, der Mensch ist in der Tat ein schwieriger Fall. Aber deswegen die Hoffnung aufgeben? Damit verschlimmern wir nur alles, weil wir denen in die Karten spielen, die unsere Welt unmenschlich machen wollen.
Trotzdem. Diese Aasgeier werden immer obenauf sein. Die können wir mit einem Furz Gutmenschentum nicht zu Fall bringen. Die selbstgefälligen Krösusse in den Schaltzentralen der Macht, egal ob in Wirtschaft oder Politik, kriegen wir niemals klein.
Vielleicht geht es gar nicht darum, sie zu Fall zu bringen, sondern die Welt einfach dort, wo man ist, ein klein bisschen besser zu machen.
Aha! Ich soll mich also weiterhin ducken und muss meinen Unmut über die Zustände runterschlucken?! Soll ich mit meiner Meinung hinterm Berg halten bei Missständen, wie ich sie z.B. damals als Altenpfleger erlebte? Und dabei ging es nicht um weitentfernte Dinge, sondern um Geschichten, an denen ich unmittelbar beteiligt war. Selbst dort fühlte ich mich ohnmächtig. Vielleicht war ich auch einfach zu schwach…
Ich sagte nicht, dass es leicht ist.
Danke. Super. Ich bleibe mal beim Beispiel Altenpflege, weil ich glaube, mich da ein wenig auszukennen…, also in Bezug auf die letzten ca. 30 Jahre und die ganzen Diskussionen um Pflegenotstand und Missstände in der Pflege in dieser Zeit… Moment, ich muss mal kurz Luft holen!
Nein. Entschuldige. Das Thema habe ich eigentlich beerdigt. Weißt du, warum? Weil ich kotzen muss, wenn ich daran denke!!
Das tut mir leid. Ich bin sicher, dass du ein guter Altenpfleger warst.
Wie bitte?!? Ich war ein scheiß Altenpfleger. Ich konnte nichts an den Verhältnissen ändern. Stattdessen machte ich jahrelang mit. Jawohl, ich war ein Mitläufer, ähnlich wie viele Menschen im Dritten Reich, die zwar Kacke fanden, was die Nazis machten, aber nie offen aufbegehrten. Kann ich ihnen auch nicht verdenken bei dem, was sie erwartet hätte. Und was hätte mich erwartet, wenn ich damals die schlimmen Sachen, die ich miterlebte, nach Außen getragen hätte? Es hätte mich (nur) meinen Job gekostet… Ich soll ein guter Altenpfleger gewesen sein?
Du wolltest dort etwas bewirken, wo du warst. Du wolltest von innen heraus etwas ändern. Bestimmt mochten dich die Alten.
Ich war zu schwach. Ich machte mich mitschuldig. Lassen wir das Thema.
Wir Menschen müssen schlimme Dinge erleben, um innerlich zu reifen. Ich habe Respekt vor dem, was du als Altenpfleger geleistet hast. Viele Menschen würden den Hut vor dir ziehen.
HA-HA. Entschuldige, dass ich laut lachen muss.
Du bist verbittert.
Gut möglich.
Vielleicht kann dir Gott Trost geben.
Gott?
Ja, Jesus Christus, sein Sohn, der für uns am Kreuz starb und uns unsere Sünden vergab.
Ist das dein Ernst?
Mein Bruder, du bist zurzeit einsam, quälst dich mit Selbstvorwürfen und hast kein wirkliches Zuhause mehr… Gott hat immer ein offenes Ohr für dich. Du kannst ihm alles sagen. Und unsere Gemeinde wird dich voller Güte in die Arme schließen.
Scheiße. Ich glaube, wir beenden an diesem Punkt besser das Gespräch. Ich komme schon klar. Ich habe nichts gegen Gott und Jesus. Aber…, sei mir bitte nicht böse, ich gehe lieber in den Puff oder in die Kneipe als in die Kirche. Ich brauche nichts als die Wahrheit, und die sehe ich Tag für Tag auf der Straße. Und, wie`s aussieht, ist die Wahrheit verdammt hässlich, aber das macht nichts. Das habe ich nun erkannt. Danke… - danke fürs Gespräch.
Gott ist mir dir, Bruder.

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