Mittwoch, 20. September 2017

Mittwochs-Zitat

"Was bedeutet schon Geld? Ein Mensch ist erfolgreich, wenn er zwischen Aufstehen und Schlafengehen das tut, was ihm gefällt."
Bob Dylan

Sonntag, 17. September 2017

TV-Tipp

"Apokalypse Now" + Doku "Herz der Finsternis", 21 Uhr 45,
Arte

Merkelmerkelmerkel...merktdennkeinerwas?


Fuck, in einer Woche wird schon gewählt, und ich bin so gar nicht in Stimmung… Die politische Situation ist verfahren und läuft auf ein Weitermachen wie gehabt hinaus – ähnlich wie in vielen Beziehungen, wo man aus Bequemlichkeit oder Zweckmäßigkeit an den Verhältnissen besser nicht rüttelt. Die Republik ließ sich „einmerkeln“ – Merkel ist auch über die Grenzen hinaus ein Garant für… (Achselzucken). Irgendwas hat sie. Ich weiß nur nicht, was das genau ist. Sie lässt sich nicht in die Karten gucken. Auch menschlich erscheint sie mir undurchsichtig. Ich glaube, sie hätte gute Chancen, Poker-Weltmeisterin zu werden. Offenbar kann sie ganz gut systemisch denken und besitzt außerdem Machtinstinkt. Rhetorik ist nicht ihre Stärke, aber dafür verplappert sie sich seltener als andere Politiker. Nach zwölf Jahren Kanzlerschaft ist sie ausgebufft und meistert das Tagesgeschäft souverän. Um sich herum versammelte sie eine Mannschaft, die wahrscheinlich für sie durchs Feuer gehen würde. Sie ist alles andere als ein Käpt`n Blight (von der Bounty). Kritiker lässt sie elegant abblitzen. Nur wenige konnten überhaupt ein paar Kratzspuren auf ihrem Lack hinterlassen. Wir erinnern uns kaum dran. Im Aussitzen ist sie noch besser als Kohl, der letztlich über seine Arroganz stolperte. Frau Merkel ist in meinen Augen ein Phänomen und kaum noch als Kanzlerin wegzudenken. Der brave Martin Schulz hatte von Anfang an keine Chance, zumal ihm das nötige Charisma fehlt. Man muss also kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass Merkel aus der Wahl am nächsten Sonntag als unumstrittene Siegerin hervorgehen wird. Alles wird darauf hinauslaufen, dass CDU/CSU mit einer schwachen Schulz-SPD im Schlepptau weiterregieren werden.
Möglicherweise ganz gut so, wenn ich mir das Kasperletheater der Oppositionsparteien betrachte. Eine Meuterei auf der Bounty wird es in dieser Republik nicht geben. Kein neues Land in Sicht - keine neue Perspektive. Bleibt nur das Oktoberfest...

Am Ende




...bleiben ein paar Bilder.

Samstag, 16. September 2017

Böser Zeh und mehr


Zurzeit habe ich einen bösen linken großen Zeh. Die Orthopädin, ein temperamentvolles Fass: „Dann zeigen sie mal her!“ Nach einer kurzen Begutachtung vermutete sie einen Gichtanfall. Ihre dürre Arzthelferin, mit der sie den Laden am späten Nachmittag alleine schmiss, röntgte den Zeh. Obwohl total unterschiedlich in Statur passten die zwei ganz gut zueinander - sie waren von der gleichen mürrisch-herzlichen Sorte. „Hast du meine Autoschlüssel gefunden?“ rief die Orthopädin, die ich mir gut als Landärztin vorstellen konnte, ihrer Helferin zu. „Nö, noch nicht“, schallte es zurück. „Oje,dann werden wir wohl mit der BVG fahren müssen…“
Schließlich erklärte sie mir nach Vorlage der Röntgenbilder, dass mein Zeh gebrochen sei und sich wohl um die Kalkablagerungen an der Bruchstelle ein Entzündungsherd gebildet hatte. Sie verschrieb mir ein entzündungshemmendes Schmerzmittel und empfahl mir kalte Umschläge. „Aber nicht mit Frotteetüchern“ fügte sie hinzu, „und am Montag rufen Sie mich an, zwischen 15 und 18 Uhr. „Okay“, sagte ich, bedankte mich artig und wünschte ihr ein schönes Wochenende.

Seit Tagen humple ich in Crocs durch die Gegend, weil ich den linken Fuß nur unter Schmerzen in einen normalen Schuh zwängen kann. „Man wird halt alt“, sagte ich einer Kollegin, um mein Humpeln zu erklären, „einem Zipperlein folgt das nächste.“
Ich war etwas angespannt, als ich nach dem Urlaub zurück ins Büro kam. Ob ich mich auch erholt habe, wurde hinter jeder Tür gefragt, und ich erzählte ein wenig von meiner Reise, die keine Erholung im üblichen Sinne war... und Blabla.
Nach der dreiwöchigen Pause fiel mir der Neustart in die Tumordokumentation ganz schön schwer. Mit was beschäftige ich mich hier nur? fragte ich mich, während ich am Schreibtisch meine Dinge ordnete und den Computer hochfuhr. Hinzu kam, dass ein paar Fehler aufgefallen waren, die ich offenbar gemacht hatte. Es ging um die Abrechnung der Meldevergütung. Die Fälle lagen allerdings länger zurück, so dass ich nicht mehr nachvollziehen konnte, warum mir dieser Lapsus passierte. Ich hörte mir geduldig die Erklärungen und Hinweise dazu an. „Schon möglich, dass ich ab und zu Mist baue", sagte ich und guckte betreten...
Im Großen und Ganzen liefen die ersten Tage im Büro aber relativ entspannt. Eine neue Kollegin, die ich bereits aus der Fortbildung kannte, hatte während meiner Abwesenheit angefangen. Sie umarmte mich spontan zur Begrüßung. „Ach, ihr kennt euch?“ fragten die anderen erstaunt…, und das tat mir gut.

Mittwoch, 13. September 2017

10 Jahre "Von Nachtwachen und dicken Titten"


2442 Beiträge, 12237 Kommentare.

Ich danke allen, die auf meinem Blog lesen und schreiben.

Dienstag, 12. September 2017

TV-Tipp

"Moonrise Kingdom", 20 Uhr 15, Servus
TV

Über Land




ein Auf und Ab durch gediegenes Hügelland

Montag, 11. September 2017

Ende Sommer


Da schmilzt er dahin der Urlaub, auf den ich ein halbes Jahr wartete. Übermorgen heißt es wieder frühmorgens raus aus den Federn und acht Stunden Tumordokumentation. Mal sehen, wie sich der erste Tag zurück am Schreibtisch anfühlt. Wenigstens wird`s eine kurze Woche. Ein zusätzlicher Trost: mir bleiben noch 10 Tage Resturlaub. Vielleicht fliege ich zum Jahresende auf die kanarischen Inseln. Allein in Berlin Silvester reicht mir vom letzten Jahr.
Schön auch, dass mein Urlaub nicht verregnet ausklingt, sondern halbwegs freundlich*. Na ja, ich hoffe es. Ich trauere dem Sommer nach. Wenn`s nach mir ginge, würde ich ihm einen neuen Anlauf gestatten, denn so richtig nahm ich ihn nicht wahr. Auf jeden Fall war er zu kurz. Oder lebte ich zu schnell?
Die Fahrradreise nach Kopenhagen bildete nun einen perfekten Abschluss. Scheiße aber auch, wie viel Glück ich hatte: nur einen Regentag, keinen Plattfuß, keinen Sturz, immer einen halbwegs passablen Schlafplatz gefunden, das Bier ging nie aus (!), die Reiselektüre war gut, schöne Landschaften gesehen, das Ziel vor der Zeit erreicht, trotz Schmerzen und Anstrengungen durchgehalten…, und schließlich die Rückreise, die wie am Schnürchen lief. In Gedser wurde die Fähre gerade beladen, als ich ankam. Einer der Arbeiter winkte mich schnell durch die Absperrung – ich kam gar nicht dazu, vorher ein Ticket zu kaufen, und es fragte auch niemand danach. So fuhr ich schwarz mit Scandlines nach Rostock. An Bord lud ich mein Handy auf und kaufte mit dem übrigen dänischen Münzgeld Bier nach. Auch war mir das Wetter am Rückreisetag wohlgesonnen. Ich saß kurz am Alten Hafen in Rostock, wo ich schon auf der Hinfahrt gerastet hatte. Am Hauptbahnhof stand (welch glücklicher Zufall!) der Zug nach Berlin bereits auf dem Gleis – ich musste nur noch einsteigen. So erreichte ich Berlin am Nachmittag, viel früher, als ich erwartet hatte; stieg am Potsdamer Platz aus und radelte flugs zum Biergarten am Gleisdreieck, wo ich mein Ankommens-Bier genoss… Einziger Wermutstropfen: O. war auf Arbeit und konnte mich nicht begrüßen.
Heute vor einer Woche schlenderte ich noch durch Kopenhagen… By, By! So schnell werde ich wahrscheinlich nicht mehr nach Kopenhagen kommen.





Fahrradabstellplatz im Bauch der Fähre


(* das Wetter könnte ruhig etwas freundlicher sein)

Sonntag, 10. September 2017

Am Rande


Über Politik dachte ich während der Fahrt am wenigsten nach. Wenige Wochen vor der Bundestagswahl kamen mir allerdings jede Menge Wahlplakate am Straßenrand entgegen. Wobei mir auffiel, dass auf meiner Strecke durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern (vor allem auf dem Lande) die NPD prozentual überstark abgebildet war. In diesen Gegenden gab es weder Ausländer noch Flüchtlinge, jedenfalls sah ich keine. Trotzdem schien die NPD dort eine große Anhängerschaft zu haben. Ob mich die Leute am Straßenrand gegrüßt hätten, wenn ich türkisch oder arabisch aussähe? Ich glaube nicht. Nur gut, dass sie nicht meine Gedanken lesen können, dachte ich, denn ich verabscheue solch tumbe Deutschtümelei aufs tiefste.
Die Natur, durch die ich fuhr, kennt keine Grenzen und auch keine Ausländer. Die Grenzzäune errichtet immer nur der Mensch. Die NPD Plakate passten absolut nicht in diese schöne Landschaft.

Immer vorwärts


Kaum wenige Tage von meiner Reise zurück - erscheint mir jedoch, als wäre es schon viel länger her. (Hat wirklich alles so stattgefunden?) Vielleicht liegt dieses Distanzgefühl daran, dass die 12 Tage unterwegs ein einziger innerer Monolog waren. Die Landschaften, Städte und Dörfer zogen traumhaft an mir vorbei. Ich war jeden Tag 24 Stunden mit mir allein. Eine solche Reise ist noch flüchtiger als das an sich flüchtige Leben. Ich entführte mich selbst auf meinem Fahrrad nach Kopenhagen. Auf was habe ich mich da nur eingelassen!? fragte ich mich manchmal, wenn ich eine besonders anstrengende Strecke zu bewältigen hatte und mit den Kräften am Ende war.
Mir begegneten insgesamt wenige Radreisende. Nur an den Wochenenden die vielen Radausflügler, ganze Gruppen. An den letzten drei Tagen war ein deutsches Pärchen auf derselben Strecke. Wir begegneten uns auf den Campingplätzen, grüßten uns, wechselten aber sonst kein Wort. Sowieso mag ich diese fachlichen Diskussionen über Fahrrad und Ausrüstung nicht. Ich will mich nicht gerne mit anderen vergleichen. Sollen sie wegen mir die Nase rümpfen… Wenn ich was an meinen Geschlechtsgenossen nicht mag, dann, dass sie sich alle als Fachmänner aufspielen. Ätzend.
Gut, dass ich keine Panne hatte. Das neue Fahrrad hielt sich hervorragend. Die Wege waren zwar größtenteils gut, aber einige Kilometer ging es dann doch über Stock und Stein. Am gefährlichsten dabei Schlaglöcher oder Wurzeln, die durch den Weg brachen. Je nach Geschwindigkeit hätte ich da böse auf die Nase fallen können. Neben der physischen Belastung, musste ich versuchen, die Konzentration während der gesamten Fahrt hochzuhalten, auch um nicht einen Abzweig zu verpassen und falsch zu fahren. Dazu die Vorsicht vor dem Autoverkehr auf den größeren Straßen. Wenn ich am frühen Abend das Zelt aufgestellt und gefuttert hatte, wurde ich schnell müde und verkroch mich in meinen Schlafsack…





Samstag, 9. September 2017

Wolken und Wasser




Sydhavnen Kopenhagen




das ARKEN Museum für Moderne Kunst

ein literarisches Tagebuch

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