In St. Peter Ording beließ ich das Fahrrad weitgehend auf dem Campingplatz. Mein geschundener Hintern verlangte dringend nach einer Pause. Es war auch nicht gerade Fahrradwetter. Nur selten kam die Sonne hervor. Der Wind nach wie vor heftig, und immer wieder Regenschauer. Ich war am Ende meiner Reise. Wozu sich bei diesen Bedingungen noch weiterquälen? Ich beschloss, drei Nächte übers Wochenende zu bleiben und am Montag per Zug zurückzureisen.
St. Peter Ording besteht aus mehreren Küstenörtchen, die zusammenwuchsen. Der Campingplatz befand sich am einen Ende, und die Musik spielte am anderen. Dazwischen lagen schätzungsweise fünf bis sechs Kilometer. Am ersten Tag nach meiner Ankunft war richtig mieses Wetter. Ich marschierte mit dem Schirm los. Was sollte ich den lieben Tag lang machen? Ich entschied mich für einen Ausflug nach Husum. Dummerweise fiel die Bahn aus. Ich stand mit ein paar anderen Figuren ratlos an dem kleinen Bahnhof herum. Dann kam plötzlich ein Bus um die Ecke – Bahnersatzverkehr. Klasse! Der Busfahrerin war es egal, ob wir Fahrscheine hatten oder nicht. Sie war echt gut drauf. „Ist jemand hier, der weiß, wie ich am Besten den nächsten Bahnhof anfahre?“ fragte sie durch die Lautsprecher.
Nach einer knappen Stunde erreichten wir Husum, wo bereits einige verärgerte Reisende warteten, die nach St. Peter Ording wollten. Im Bahnhof gab es ein kleines Reisezentrum, wo ich nachfragte, ob die Bahnverbindung den ganzen Tag ausfalle. Das wisse sie nicht, sagte die Dame hinterm Schalter, der Lokführer sei krank… Ich drückte mein Bedauern aus – „Oje...“
10 Minuten später stand ich in der Innenstadt. Da war ich also in Husum und sah mich um.
(PS: Bilder zur Reise unter
https://abendglueck.wordpress.com/)