Freitag, 30. März 2018

Begegnungen: Schwanz - Vagina


„Herrschaftszeiten, Sie hier! Welch ein Zufall!“
„Ganz ehrlich, Fräulein Vagina, es drängte mich in Ihre Nähe, bedeutet ihr Antlitz mir doch jedes Mal ein Augenschmaus, als auch eine Unterhaltung mit Ihnen stets besonders prickelnd ist.“
„Herr Schwanz, Herr Schwanz, immer noch ganz derselbe Charmebolzen, fällt nie mit der Tür ins Haus. Was macht die Gattin? Die Kinder müssten inzwischen erwachsen sein...“
„Ach, wissen Sie, man wird nicht jünger. Ja, der Gattin geht es wunderbar, und die Kinder studieren. Kommen ganz nach dem Vater, haha.“
„Freut mich zu hören. Alles nimmt seinen Lauf, und man selbst vertrocknet langsam.“
„Fräulein Vagina! Sie erstrahlen in meinen Augen noch in derselben Schönheit wie damals, wobei die Reife Sie erst zur Vollkommenheit führte. Warum, glauben Sie, schätze ich Ihre Gesellschaft so sehr? Warum zieht es mich nicht zu den jungen Hühnern?“
„Ach, guter alter Schwanz, was reden Sie da. Sind wir doch ehrlich. Auch Sie gehen inzwischen gebeugt, und wie mir scheint, sind Sie etwas in sich zusammengesackt.“
„Die Sorgen, Fräulein Vagina, das sind die Sorgen. Aber täuschen Sie sich nicht. In meinen alten Knochen fließt noch junger Saft. Vielleicht brauche ich etwas länger, um in Fahrt zu kommen, als früher. Aber dann!“
„Hüstel. Was für Sorgen denn, Herr Schwanz? Nur keine Zurückhaltung! – erzählen Sie, wo der Schuh drückt.“
„Na ja. Wie soll ich das sagen. Halten Sie mich bitte nicht für impertinent. Die Wahrheit ist…“
„Ja?“
„Darf ich mich an Sie lehnen?“
„Na, kommen Sie. Eine alte Vettel stößt niemanden mehr weg.“
„Es ist nicht, was Sie denken.“
„Was denke ich denn?“
„Schön warm sind Sie.“
„Hach.“
„Und eine nette Frisur haben Sie.“
„Frau geht mit der Mode, lieber Schwanz, selbst wenn sie in die Jahre kommt. Nun aber raus mit der Sprache. Sie erinnern sich – die Sorgen.“
„Ja-ha-ha. Ich fühle mich schon besser. Sehen Sie. Gar nicht mehr so eingefallen. Wissen Sie, dass Sie einen sehr sinnlichen Mund haben?“
„Herr Schwanz!!“
„Jaaaaaaaaaaaaa?“
„Sie machen mir Angst.“

Einige Minuten später. Herr Schwanz und Fräulein Vagina führen ihr Gespräch fort.

„Wie war ich?“
„War das Ihre Sorge, Herr Schwanz?“
„Vielleicht.“
„Ging so.“
„Ging so?“
„Ein Alberto Tomba sind Sie nicht mehr.“
„War ich wahrscheinlich nie, seufz.“
„Herrje, Schwanz, nun erkenne ich Ihr Problem. Sie haben einen Minderwertigkeitskomplex.“
„Wollen Sie mir helfen?“
„Na, mal sehen. Nicht, dass Sie sich daran gewöhnen.“
„Fräulein Vagina, Sie machen einen alten Schwanz unendlich glücklich!“
„Na-na.“
„Darf ich Sie einladen?“
„Was schlagen Sie vor?“
„Der Italiener um die Ecke. Ich habe Lust auf eine große Pizza mit Meeresfrüchten!“
„Schwänze...“
„Was?“
„Ach, ich sprach kurz zu mir selbst.“

ein literarisches Tagebuch

Kontakt



User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

alien-lösung? da ging...
alien-lösung? da ging was an mir vorbei. ist aber eh...
bonanzaMARGOT - 17. Nov, 13:08
richtig. ich dachte nur,...
richtig. ich dachte nur, dass ich es meinen lesern...
bonanzaMARGOT - 17. Nov, 13:05
Wo ist denn das Problem?...
Wo ist denn das Problem? Durch die „Alien-Lösung” von...
C. Araxe - 7. Nov, 22:06
Wenn du ohnehin eine...
Wenn du ohnehin eine neue Blogheimat gefunden hast...kann...
rosenherz - 2. Nov, 13:51
Liebe Leser(innen)
Dieser Blog ruht fortan. Leider ist die Resonanz hier...
bonanzaMARGOT - 02. Nov. 19, 13:39
Zu den Rubriken (3)
28.10.2016 - ... 2019 - Reisen Back from Greifswald Aufgefangen Let zter...
bonanzaMARGOT - 14. Sep. 19, 08:36

Archiv

März 2018
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 2 
 5 
12
13
19
20
23
25
26
 
 

Neues in boMAs prosaGEDICHTE-Blog

Suche

 

Extras



prosaGEDICHTE (... die Nacht ist gut für die Tinte, der Tag druckt die Seiten ...)

↑ Grab this Headline Animator


Von Nachtwachen und dicken Titten

↑ Grab this Headline Animator



Status

Online seit 6278 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09