Die zwei Studienschwestern
... der Kinderonkologie, jede für sich gut beieinander wie meine PL, nicht auf den Mund gefallen, temperamentvoll berlinerisch. Ich darf ihnen zwei Tage lang über die Schultern schauen. Das Büro ist klein, ich finde zwischen ihnen gerade noch Platz. Die Eindrücke prasseln mannigfaltig auf mich ein. Tausend Namen und medizinische Fachbegriffe, Abkürzungen. Wieder fühle ich mich als Nichtschwimmer im tiefen Becken und halte mich am Rand. Sie beantworten meine Fragen geduldig und freundlich. Vor der Tür der ganz normale Stationsablauf: kleine, große glatzköpfige Kinder mit Infusionsständern, Pflegepersonal und Angehörige. Es ist schwül. Die Station befindet sich im Souterrain. Das Tageslicht will nicht so richtig zu uns dringen. Bald brennen meine Augen vom Kunstlicht. Auf den Computerbildschirmen die Datenbanken mit den Namen der kleinen Patienten. Die Studienschwestern erzählen mir Geschichten von unglaublichen Tumoren bei Babys, bei Neugeborenen, tennisballgroß. Sie sind bei den OPs dabei. „Was es alles gibt“ - natürlich wird auf Krebsstationen auch gestorben. Wenn sie davon reden, werden ihre Stimmen verhaltener. Mir kommt in den Sinn, wie es meine PL ausdrückt: „… die gehen tot.“
Mein Glück, dass die Studienschwestern früh Feierabend machen. Ich schwinge mich aufs Radel und fahre frohgesinnt durch die Sonnenstrahlen, erstmal weg vom Krankenhaus. Sag mir einer, er verstünde das Leben.
Mein Glück, dass die Studienschwestern früh Feierabend machen. Ich schwinge mich aufs Radel und fahre frohgesinnt durch die Sonnenstrahlen, erstmal weg vom Krankenhaus. Sag mir einer, er verstünde das Leben.
bonanzaMARGOT
- 12. Jul. 16, 14:59
- Arbeitslos