Samstag, 16. April 2016

Das Geheimnis des Nudelbauern (VII)


VII

"Die Geschichte des Nudelbauern (Teil 3)"


„Der Heilige Vater kam inkognito. Er trug keine Soutane sondern einen beigen Freizeitanzug. An ihm klebte ein Riese, der aussah wie diese „Men in Black“ aus dem verrückten Kinostreifen. Ich erkannte den Heiligen Vater trotz seiner Verkleidung sofort und fiel vor ihm auf die Knie. Mein Gott, er lächelte ebenso gütig wie die Jungfrau Maria, welche mir in meiner Schlafkammer erschienen war! Schließlich nahmen wir Platz – er saß auf demselben Stuhl wie sie, Mister Fallala…“
„Tatsächlich? Da sitze ich jetzt gewissermaßen auf dem Heiligen Stuhl.“
Der Nudelbauer tat so, als hätte er die ironische Bemerkung überhört und fuhr in seiner Erzählung fort:
„Der Heilige Vater sprach zu mir: „Bruno, du kannst Dir sicher denken, warum ich bei Dir bin. Du musst gar nichts sagen. Auch mir erschien die Jungfrau Maria. Sie bedeutete mir, dass Du etwas ganz Besonderes für mich geerntet hättest. Niemand darf davon wissen, Bruno, das ist Dir hoffentlich klar. Es gibt Dinge, die nur für Eingeweihte bestimmt sind. Dein Schaden soll es nicht sein. Du wirst von mir fürstlich entlohnt werden. Um unser Geheimnis sicher zu hüten, bitte ich Dich, den Betrieb Deines Hofes einzustellen. Ab dem heutigen Tage stehst du im Dienste der Heiligen Katholischen Kirche. Gesegnet seist Du, Bruno!“ Nun kniete sich der Heilige Vater vor mir nieder und küsste meine Füße, was mich sehr beschämte.“
„Unglaublich!“
„Fürwahr, Mister Fallala!“ rief der Nudelbauer aus und goss in die Gläser Wein nach.
„Ich führte den Riesen von Bodyguard zu dem Versteck, wo ich es in Säcken gelagert hatte, und er schleppte alles wie nichts zum Auto. Ich glaube, der war noch stärker als Ihr Techniker Sven.“
„Hast du gehört, Sven?!“
„Ne, du weißt doch, dass ich kein Wort Italienisch verstehe. Ist der Zwerg bald fertig?“
„Man weiß es nicht, man weiß es nicht. Die Geschichte wird immer abgründiger.“
„Und ich werde immer müder!“ Svens langanhaltendes Gähnen erfüllte den Raum bis in die letzte Ritze.
„Langweile ich Sie?“ fragte der Nudelbauer schmollend.
„Keineswegs, Bruno!“ entgegnete Kaiman Fallala hastig, „wir sind sehr gespannt, wie Ihre Geschichte weitergeht. Gerade solche unglaublichen Geheimnisse interessieren uns, „und an Sven gewandt, „reiß Dich bitte zusammen!“
„Na klar, Chef.“
„Fahren Sie doch fort, Bruno, der Papst nahm also alles mit?“
„Ja, Mister Fallala, das heißt nicht ganz.“
„Ach!“
„Ich hatte etwas zur eigenen Verköstigung abgezweigt. Meine Neugierde war einfach zu groß…“

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