Ein ganz normaler Nachtwachentag
Es ist warm genug, ein paar Pflanzen in den Wintergarten zu stellen, das heißt: mein Wintergarten ist ein unbeheiztes Eingangsfoyer, oder sagen wir besser unprätentiöser ein Vorraum, den ich mal wieder durchfegen sollte.
Als ich aufwachte, war es bereits halb Drei. Mitten am Tag. Ich sperrte das Fenster auf und ließ die Frühlingsluft herein. Obwohl ich noch im Tran war, wurde ich durch den Luftzug zu ein paar Aktivitäten angespornt, wie: Abwaschen, Bett beziehen, Wäsche waschen, Wollmäuse unterm Bett und in den Zimmerecken jagen und Staubwischen.
Nun reicht es aber. Ich schaue auf die Uhr: in drei Stunden fährt bereits wieder mein Bus hoch zum Nachtdienst. Es ist eigentlich ein herrlicher Tag draußen. Ich stelle mir vor, wie die Menschen scharenweise unterwegs sind … mit dem Auto, dem Fahrrad, auf Inlineskatern, zu Fuß, in den Biergärten klönend oder auf 1. Maiveranstaltungen. Vor vielen Jahren machte ich mit meinen Kumpels auch noch 1. Mai Ausflüge. Dazu wäre heute ein klassisch guter Tag. Mir geht aber auch nichts ab, wenn ich an solchen Daten zuhause bleibe. Früher dachte man, man würde etwas vom Leben verpassen. Schon lange sind Weihnachten, Ostern, Pfingsten, der 1. Mai oder Silvester Tage wie alle anderen in meinen Augen, nur dass die Geschäfte geschlossen haben und viele meiner Mitmenschen von einer seltsamen Feierlaune erfasst sind. Komisch, wie sich mit den Jahren die Einstellungen zu manchen Sachen ändern .... (grübel) ... Nein, ich habe heute nicht den Kopf, mir dazu tiefgründig Gedanken zu machen. Der Tag ist so gut wie gelaufen. Etwas lethargisch sitze ich vorm Computer. Ich schnupperte die Frühlingsluft und jagte ein paar Wollmäuse. Die Wäsche wird dann auch bald fertig sein. Und vielleicht ergibt sich noch das ein oder andere Wort im Internet (z.B. Nubivagant).
bonanzaMARGOT
- 01. Mai. 12, 16:27
- Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache