Zwischen Wellen
(Kohle/Kreide, 680 x 880 mm, 1985)
Das Leben als Nachtwache empfinde ich wie "Zwischen Wellen". Die Nachtwachenblöcke sind die Wellenberge, die beängstigend auf einen zukommen, bevor sie einen emporheben, in ihren Fängen halten ...
Erleichtert schlittere ich hinunter ins Wellental, in meine freie Zeit, doch bevor ich richtig durchschnaufen kann, sehe ich bereits die nächste Welle auf mich zukommen -
Ein Auf und Ab durch die Monate und Jahre, das mich sehr viel Kraft kostete. Manchmal wünsche ich mir wieder einen ruhigeren Seegang für mein Leben. Die Wechsel zwischen Tag- und Nachtleben machen einen ganz kirre. Natürlich gewöhnt man sich mit der Zeit auch an dieses "Geschwanke".
Als ich damals das Bild malte, wusste ich noch nicht, dass ich in der Altenpflege und eines Tages im Nachtdienst landen würde. Ich war mit meiner Freundin nach Frankreich an den Atlantik gefahren. Südlich von Arcachon campten wir, und dort soff ich beinahe ab, während meine Freundin in der Sonne brezelte. Ich hatte Wellen und Meeresströmung unterschätzt.
Wieder zuhause schrieb ich zu diesem Erlebnis eine Kurzgeschichte und malte das Bild.
"Zwischen Wellen" ist, denke ich, eine passende Analogie auf das ganze Leben. Wir werden im Laufe der Jahre ganz schön durchgeschaukelt.
bonanzaMARGOT
- 03. Nov. 09, 13:38
- Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache