Krätze! Der Horror spielt auf meiner Haut!
Die Arschwischmaschine ist krank. Und was hat sie? Die Krätze! Wir kennen alle die Milben durch die Hausstaubgeschichte. Milben sind kleine Spinnentierchen (ca.0,3 mm), und einige Sorten bevorzugen das menschliche Hautkostüm als Wirt. Zu solchen Viechern kommt man nicht wie die Jungfrau zum Kinde. Wir hatten wenigstens zwei Fälle von Krätze unter den Altenheimbewohnern. Sie überträgt sich z.B. bei engem Hautkontakt. Und der kommt schon mal vor, wenn ich die Alten nachts durch die Betten ziehe oder die Windeln wechsele.
Als die Krätze endlich bei den Bewohnern diagnostiziert wurde, hatten zwei-drei Kollegen/Kolleginnen und ich uns wahrscheinlich bereits infiziert. Bis die ersten Symptome auftreten, dauert es zwei bis sechs Wochen. Und dann denkt man ja auch nicht gleich, dass man die Krätze hat. Man will das gar nicht denken.
Nachdem sich bei mir der Hautausschlag ausweitete, und das Jucken immer dramatischer wurde, zählte ich Eins und Eins zusammen. Meine ebenso betroffenen Kollegen waren erleichtert, als ich ihnen von meinem Hautproblem erzählte. "Gott sei Dank", sagten sie, "da bin ich also nicht der einzige, den es erwischte.
Das Salbenmittel der Wahl ist, wir kannten es bereits von den Bewohnern, Infectoscab 5% und muss auf den ganzen Körper aufgetragen werden. Von den Fußsohlen bis zum Nacken schmierte ich mich also vor dem Schafen ein mit dem Zeug. Es sollte wenigstens acht Stunden einwirken, bevor man es wieder abduscht. Nach zweimaliger (korrekter) Anwendung gilt man dann eigentlich als krätzefrei. Das bedeutete aber leider nicht Beschwerdefreiheit. Der stark juckende Hautausschlag weitete sich bei mir nach der Behandlung erst richtig aus! Wenn ich im warmen Bett lag, brach die Juckhölle über meinen Körper herein, und statt zu schlafen, wälzte ich mich kratzender Weise hin und her. Die Antihistaminika, die ich parallel einnahm, bewirkten keine nennenswerte Linderung.
Zufällig hatte ich zwei Wochen Urlaub, als ich wegen der Krätze in Behandlung war. Neben den körperlichen Qualen durch das Jucken und den hässlichen, großflächigen Ausschlag wuchsen mit der Zeit die Verunsicherung durch unterschiedliche ärztliche Meinungen sowie die Nervenzerreißprobe bedingt durch Schlafentzug, den hartnäckigen Krankheitsverlauf und Schamgefühle. Der Hit war, als die PDL (Pflegedienstleitung) lapidar zu einem betroffenen Kollegen meinte, er solle die Sache nicht hochspielen - womöglich wäre das alles nur psychisch!
Meinen Urlaub verbrachte ich also mit Kratzen und Arztbesuchen. Zur Absicherung schmierte ich mir noch zwei Tuben Infectoscab auf die Haut. Und wieder wurden der Ausschlag sowie das Jucken noch schlimmer. Der (etwas ominöse) Hautarzt am Ort meinte, das seien Ekzeme bedingt durch allergische Reaktionen. Unter Umständen müsste ich die Symptome noch wochenlang ertragen. Die Krätze jedenfalls könne es nach der Anwendung mit dieser "Wundersalbe" nicht mehr sein. Schön. Ich bin gern guter Hoffnung. Nun hätte ich über Ostern Nachtdienst schieben müssen ... Fuck! Wie soll ich fünf Nächte ohne nennenswerten Schlaf durchstehen? Mein Urlaub ging schon drauf!
Drum sitze ich also heute hier, eine Woche krank geschrieben, und erzähle Euch von meiner kleinen Leidensgeschichte. Also, ich wünsche niemandem die Krätze an den Hals. Hoffentlich helfen die Kortisonpillen, die ich ab heute schlucke. Das ins Bett gehen könnte sich sonst zu einer echten Horrorvorstellung auswachsen. Womöglich träume ich von einer Riesenmilbe mit menschlichem Gesicht und riesigen Scherenhänden ...
(PS: Ich vergaß ganz zu erwähnen, dass parallel die ganze Wäsche entseucht werden muss, also täglicher Wechsel der Körperwäsche, der Bettwäsche ... Ich lebe seit Wochen zwischen Waschorgie und (Kratz-)Wahnsinn.)
Als die Krätze endlich bei den Bewohnern diagnostiziert wurde, hatten zwei-drei Kollegen/Kolleginnen und ich uns wahrscheinlich bereits infiziert. Bis die ersten Symptome auftreten, dauert es zwei bis sechs Wochen. Und dann denkt man ja auch nicht gleich, dass man die Krätze hat. Man will das gar nicht denken.
Nachdem sich bei mir der Hautausschlag ausweitete, und das Jucken immer dramatischer wurde, zählte ich Eins und Eins zusammen. Meine ebenso betroffenen Kollegen waren erleichtert, als ich ihnen von meinem Hautproblem erzählte. "Gott sei Dank", sagten sie, "da bin ich also nicht der einzige, den es erwischte.
Das Salbenmittel der Wahl ist, wir kannten es bereits von den Bewohnern, Infectoscab 5% und muss auf den ganzen Körper aufgetragen werden. Von den Fußsohlen bis zum Nacken schmierte ich mich also vor dem Schafen ein mit dem Zeug. Es sollte wenigstens acht Stunden einwirken, bevor man es wieder abduscht. Nach zweimaliger (korrekter) Anwendung gilt man dann eigentlich als krätzefrei. Das bedeutete aber leider nicht Beschwerdefreiheit. Der stark juckende Hautausschlag weitete sich bei mir nach der Behandlung erst richtig aus! Wenn ich im warmen Bett lag, brach die Juckhölle über meinen Körper herein, und statt zu schlafen, wälzte ich mich kratzender Weise hin und her. Die Antihistaminika, die ich parallel einnahm, bewirkten keine nennenswerte Linderung.
Zufällig hatte ich zwei Wochen Urlaub, als ich wegen der Krätze in Behandlung war. Neben den körperlichen Qualen durch das Jucken und den hässlichen, großflächigen Ausschlag wuchsen mit der Zeit die Verunsicherung durch unterschiedliche ärztliche Meinungen sowie die Nervenzerreißprobe bedingt durch Schlafentzug, den hartnäckigen Krankheitsverlauf und Schamgefühle. Der Hit war, als die PDL (Pflegedienstleitung) lapidar zu einem betroffenen Kollegen meinte, er solle die Sache nicht hochspielen - womöglich wäre das alles nur psychisch!
Meinen Urlaub verbrachte ich also mit Kratzen und Arztbesuchen. Zur Absicherung schmierte ich mir noch zwei Tuben Infectoscab auf die Haut. Und wieder wurden der Ausschlag sowie das Jucken noch schlimmer. Der (etwas ominöse) Hautarzt am Ort meinte, das seien Ekzeme bedingt durch allergische Reaktionen. Unter Umständen müsste ich die Symptome noch wochenlang ertragen. Die Krätze jedenfalls könne es nach der Anwendung mit dieser "Wundersalbe" nicht mehr sein. Schön. Ich bin gern guter Hoffnung. Nun hätte ich über Ostern Nachtdienst schieben müssen ... Fuck! Wie soll ich fünf Nächte ohne nennenswerten Schlaf durchstehen? Mein Urlaub ging schon drauf!
Drum sitze ich also heute hier, eine Woche krank geschrieben, und erzähle Euch von meiner kleinen Leidensgeschichte. Also, ich wünsche niemandem die Krätze an den Hals. Hoffentlich helfen die Kortisonpillen, die ich ab heute schlucke. Das ins Bett gehen könnte sich sonst zu einer echten Horrorvorstellung auswachsen. Womöglich träume ich von einer Riesenmilbe mit menschlichem Gesicht und riesigen Scherenhänden ...
(PS: Ich vergaß ganz zu erwähnen, dass parallel die ganze Wäsche entseucht werden muss, also täglicher Wechsel der Körperwäsche, der Bettwäsche ... Ich lebe seit Wochen zwischen Waschorgie und (Kratz-)Wahnsinn.)
bonanzaMARGOT
- 08. Apr. 09, 20:18
- Nach der Nachtwache ist vor der Nachtwache