Mittwoch, 7. März 2018

Mittwochs-Zitat

Der beste Arzt ist die Krankheit. Dem Wissen und der Güte macht man Versprechungen, dem Leiden gehorcht man.
Marcel Proust

Dienstag, 6. März 2018

Endlich


Jetzt hat`s mich doch noch erwischt. Die Briefe an Arbeitgeber und Krankenkasse liegen neben mir auf dem Schreibtisch. Hätte mich auch gewundert, wenn ich dieses Jahr ausgesetzt hätte. Ehrlich gesagt wünschte ich mir den Infekt insgeheim herbei. Psychisch geht es mir schon eine Weile miserabel, aber deswegen wollte ich nicht krank machen. Geht auch niemanden was an. Dabei wäre es schon gut gewesen, mich mal auszusprechen.
Heute Nacht hatte ich extreme Schluckbeschwerden. Mein Hals brannte wie Feuer. Immer wieder wachte ich auf und fühlte diesen höllischen Schmerz. Inzwischen gesellte sich der Schnupfen hinzu, und das Halsbrennen ließ etwas nach. Schon komisch, dass ich trotz offensichtlichem Kranksein ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen Kolleginnen habe. Kann sein, dass einige mit meinen Symptomen arbeiten gehen würden. Ich kenne die Hühnersprüche zur Genüge… in dem Sinne: „Ich habe Schnupfen, oder wie ein Mann sagen würde: Es geht zu Ende mit mir.“
Am Donnerstag ist Internationaler Frauentag. Die Hühner ließen bereits eine Liste herumgehen, wer was zum Fressen mitbringen könnte/wollte. Nun werde ich gar nicht in den Genuss dieser ganzen Spezialitäten kommen… Uff! Ich liebe es, wenn man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Nein, so schlimm finde ich die Hühner gar nicht. Ihr Gegacker kann sehr lustig/belebend sein. Und ich verstehe Spaß…
Alleine zuhause mehrere Tage abhängen ist nicht unbedingt der größte Genuss. Momentan finde ich es noch cool, aber ich weiß, dass sich das bald ändern wird. Kommt auch drauf an, wie gemütlich es sich die Erkältungsviren bei mir machen.

Sonntag, 4. März 2018

66


Ich hatte noch ein Quäntchen Hoffnung. Für den Arsch, wie`s aussieht. 66% für die GroKo und damit für die Fortsetzung der Kanzlerschaft Merkels. Das einzig Gute: es reiht sich wunderbar ein in den Abgesang der bisherigen Ereignisse 2018, persönlich, politisch… pandemisch. Ich mag es, wenn alles im Großen und Ganzen zusammenpasst, selbst wenn das eine nicht direkt mit dem anderen zusammenhängt. Darum mag ich z.B. Schnapszahlen. 66% - einfach großartig, wie das die SPD-Mitglieder hinkriegten. Das kann kein Zufall - das muss Kreationismus sein…
Auch wenn ich nicht an den lieben Gott glaube, so muss ich mich doch mit der Wirklichkeit abfinden. Warum muss der Mist, den ich mir vorstelle, in den allermeisten Fällen eintreffen? Es könnte doch auch mal wieder was passieren, was mich neu hoffen lässt (etwas wie eine positive Katastrophe). Okay. Eine andere Entscheidung war von diesen SPD-Spießern nicht zu erwarten. Ernsthaft. Dazu muss ich nicht Nostradamus bemühen.
Aber gut. Dinge, die man nicht ändern kann, mit Gelassenheit hinnehmen usw. – damit fängt doch das ganze Leben an, egal auf welcher Ebene! Habe ich mir etwa meine Gene ausgesucht? Habe ich mir meine Eltern ausgesucht, den Wohnort, wo ich aufwuchs, die Kirche, die mich taufte, die Zeit meiner Geburt, die Lehrer, die mir Noten gaben…? Und dann, - man hoffte als Jugendlicher auf die große bedeutende Zahl 18! 18! Fuckin` 18! Endlich durfte man selbst wählen… hahaha! Was für ein Scheiß! Kohl, Schröder, Merkel…
Entschuldigt. Ich bin sonst gar nicht so. Es ist mitunter einfach zu viel.

Das Leben ist schön


Meine Güte, ich muss gewachsen sein – bei beiden Fahrrädern korrigierte ich die Sattelhöhe (ca. 2-3 Zentimeter) nach oben. (Vielleicht liegt es daran, dass ich zu viel Fleisch esse. Ist nur eine marginale Überlegung.) Ich dachte, dass man allgemein im Alter schrumpft, und nun das!
Gut, nach oben ist noch etwas Luft. Doch eigentlich war ich mit den 178 Zentimetern zufrieden, die in meinem Ausweis stehen. Sehr große Menschen erscheinen in meinen Augen immer etwas ungelenk. Und Basket- oder Volleyballspieler wollte ich nie werden. Auch was die Frauen angeht, gibt`s im Segment unter, sagen wir mal 172 Zentimeter, doch eine ganz gute Auswahl. Welcher Mann will schon eine Lady neben sich, zu der er aufgucken muss? In diesem Zusammenhang fällt mir immer wieder Humphrey Bogart ein, der sich bei den Dreharbeiten zu „Casablanca“ auf eine Art Podest stellen musste, um Ingrid Bergmann zu küssen. Immerhin hatte er die Hauptrolle… Ich habe nichts gegen kleine Leute. Woher? Nur die kleinen Kläffer gehen mir auf den Sack. Ich habe auch nichts gegen Große. Ein nahes Familienmitglied bringt es auf 198 Zentimeter. Woher kommen nur diese eklatanten Größenunterschiede? In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ging das mit dem Riesenwachstum los. Ich meine nicht das krankhafte Riesenwachstum, welches es auch gibt. Nein, die Menschen wurden allgemein größer. Ich könnte das jetzt im Internet recherchieren, aber das mache ich nicht. So sehr interessiert mich dieser Umstand dann doch nicht.

Ich schraubte im Wohnzimmer an meinem Fahrrad herum. Was gibt`s sonst zu tun sonntags? Kirchgänger war ich nie. Und man kann auch nicht ständig in die Glotze gucken. Ich machte gar nicht viel am Fahrrad, montierte lediglich einen Spritzschutz. Übereifrig, wie ich bin, flog dabei eine Schraube ins Zimmer. Natürlich flog sie hinter ein Regal. Fast war`s das, aber dann beschloss ich, die Schraube zu suchen…
Ich fand sie - leider sah ich bei der Suche einiges, was ich wirklich nicht sehen wollte. Man könnte es in einer Frage zusammenfassen: Woher kommt der ganze Dreck? Es sah danach aus, als ob er sich hier gemütlich eingerichtet hätte. Er machte das ganz geschickt, indem er sich die Ecken und Nischen aussuchte. Man müsste ihm ständig hinterherputzen. Aber wer will das schon? Uff! Warum fällt mir hierzu eine ungehörige Allegorie auf unsere Gesellschaft ein… Schließlich bin ich kein Nazi. Oder vielleicht doch im geheimsten Winkel meines Wesens? (Nein!) Man kann unmöglich Menschen mit Dreck vergleichen. Wo kämen wir dahin, wenn wir das Gesindel von den Straßen nähmen? Es gehört einfach dazu…
Nachdem ich den Dreck weggeputzt hatte (nicht sonderlich gründlich – wozu auch? Mir liegen solcherlei Sisyphos-Tätigkeiten nicht), rückte ich das Regal wieder an seinen Platz und vollendete die Arbeit an meinem Fahrrad.

Nachher werde ich mal `ne Runde mit dem höhergestellten Sattel (und dem neuen Spritzschutz) drehen. Nicht weit. Nur kurz die Kurfürstenstraße rauf und runter, am Straßenstrich vorbei, und danach auf ein Bier im rauchigen, verstaubten Pub bei den Losern abhängen.

Samstag, 3. März 2018

Woher weiß ich, dass ich ich bin?


Ich überlegte mir, dass Träume nichts anderes als undifferenzierte Gedanken sind - ähnlich den Krebszellen, die kaum noch als ordentliche Körperzellen zu identifizieren sind.
Ich beobachte meine Bewegungen beim morgendlichen Aufstehen. Ich blicke an mir herab und bin fasziniert davon, wie alles funktioniert, - wie ich automatengleich das Bad ansteuere und die Morgentoilette verrichte. Im Kopf währenddessen ein Bienenschwarm von Gedanken und Bildern, und ich mittendrin, steuere mal da und mal dorthin, verwerfe vieles, husche daran vorbei, bis ich plötzlich stutze: Woher weiß ich eigentlich, dass ich ich bin?
Die Wohnung ist still und leer. Ich drehe die Heizung auf. Ein Tastendruck und Bluessongs beschallen dezent den Raum. Wie jeden Morgen platziere ich mich am Schreibtisch, gehe ins Internet, durchforste die Blogseiten und lese Nachrichten. Dazu eine Flasche Bier, an der ich nuckele, - sozusagen meine Morgenmilch. Viel Neues gibt`s nicht auf der Welt. Alles schwappt vor sich hin mit den üblichen Meldungen… Ich picke mir Dies und Das heraus, so z.B., dass eine Berliner Startup Firma auf dem Mond ein 4G-Netzwerk installieren will. Sehr gut, denke ich, das ist genau das, was wir brauchen. Der Bienenschwarm kommt in meinen Kopf zurück, und die Bienen singen mit mir den Blues. Woher weiß ich eigentlich, dass ich ich bin? Wie ein Buddha sitze ich am Schreibtisch, wippe mit dem Fuß im Takt der Musik. Auch der Kopf wippt, fällt mir auf.

Donnerstag, 1. März 2018

TV-Tipp

"Sunshine", 20 Uhr 15, Servus TV

Mittwoch, 28. Februar 2018

Mittwochs-Lyrik


An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
In meinem Arm wie einen holden Traum
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nimmer da


Bertolt Brecht (aus "Erinnerung an die Marie A.")

Dienstag, 27. Februar 2018

TV-Tipp

"Tatsächlich... Liebe", 20 Uhr 15, SuperRTL

Sonntag, 25. Februar 2018

Alles wie gehabt


Neujahr 2013. Ich sitze im EC von Klagenfurt. Ein letztes Mal. Beziehungsshowdown zum Jahreswechsel. Ich blicke aus dem Zugfenster auf die verschneiten Alpen, in meiner Brust bohrt der Stachel Wehmut. Er leistet wie immer ganze Arbeit – lässt kaum einen klaren Gedanken zu. Das Liebesaus hatte sich angekündigt, und wir ließen es geschehen. Sollte wohl so sein. Besser ein klarer Schnitt. Was nicht ist, ist nicht. Wozu sich was vormachen. Wäre nur nicht dieser verdammte Liebesschmerz. Die räumliche Distanz wird es leichter machen. Ich bestelle mir im Zugrestaurant Grüner Veltiner, den ich mit Cola Zero mixe. Acht lange Stunden, bis ich in Heidelberg ankomme.

Heute, gut fünf Jahre später in Berlin. Ich blicke aus dem Fenster in einen eiskalten Sonntagvormittag. Die Autokarosserien reflektieren die Sonne. Ein Licht-und Schattenspiel auf dem Kopfsteinpflaster der Straße. Meine Gedanken fahren Karussell. Bin ich nicht langsam zu alt für diesen Liebesscheiß - wozu der ganze Aufriss? Aber der Stachel sitzt tief. Ich weiß, dass sich der Schmerz nicht einfach auflösen wird. Es ist erst der Anfang.
Ich mixe einen trockenen Müller-Thurgau mit Cola Zero. Dazu Bluesmusik aus dem Internetradio. Alles wie gehabt.

ein literarisches Tagebuch

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