Sonntag, 1. Januar 2017

TV-Tipp:

"Frühstück bei Tiffany", 20 Uhr 15, 3sat

Samstag, 31. Dezember 2016

Auf ein Neues


Silvester, wieder was mit fortlaufenden Zahlen. Kaum habe ich mich an eine Ziffernfolge gewöhnt, muss ich umdenken. Vor kurzem hatte ich erst die Sache mit dem Lebensalter. Warum feiert man Silvester eigentlich am 31. Dezember? Die Winter- oder Sommersonnenwende fände ich sinniger, um den Wechsel ins nächste Jahr zu begehen. Jedenfalls hat die Erde wieder eine Runde geschafft. Sie flitzt mit gut 100.000 Stundenkilometern um die Sonne, und wir merken es kaum bis gar nicht. Mal ausrechnen, wie viele Kilometer ich in meinem Leben schon um die Sonne zurücklegte… Nein, mache ich jetzt nicht. Mir ist schwindelig genug von den ganzen Zahlen im Leben. Ich fände es gut, wenn wir an Silvester mehr an die Erde dächten und weniger an uns. Statt Abermillionen Euro in den Nachthimmel zu verfeuern, könnte man mal alle Lichter ausschalten und den Sternenhimmel bestaunen – geht natürlich nur, wenn`s nicht bedeckt ist. Also, ich fände das sinniger… Wir schmoren so sehr im eigenen Saft, dass wir gar nicht mitkriegen, wie rätselhaft und unglaublich wunderbar das Weltgefüge ist, dessen Teil wir sind. Wir Menschen hätten die Intelligenz und Einsichtsfähigkeit, aber unsere Ignoranz ist einfach riesen-riesengroß. (Wahrscheinlich werden Intelligenz und Einsichtsfähigkeit des Menschen auch überschätzt.) Aber wurscht. Es ist, wie`s ist. Wir sind Sternenkinder, wir sind unsere eigenen Außerirdischen… Lasst uns zur Abwechslung mal nicht auf uns anstoßen, sondern auf die fantastische Erde! Und wenn wir schon mal dabei sind, auch gleich auf den Mond und die Sonne! Und auf alle unsere Nachbarplaneten! Also, wenn die nicht wären…!
Begrüßen wir die nächste astronomische Umkreisung der Sonne – jeder neue Tag ist ein Geschenk, dem wir nicht gerecht werden.

Freitag, 30. Dezember 2016

TV-Tipp:

"Léon - Der Profi", 22 Uhr 20, RTL II

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Wen juckt`s


Ein Dieb, der das Sparschwein vom Schrank klaute, ein Kürbis der auf derselbe Stelle verrottete, Wände, die zu meinem Zuhause wurden... Der Müll quillt aus den Abfallcontainern im Hof, weil die Müllabfuhr zwischen den Jahren pausiert. Ich sitze am Schreibtisch und warte auf den Weltuntergang. Oder ich vergammele wie der abgelegte Kürbis. Mein Gott, das Leben mit seinem ewigen Juckreiz – bin ich nach einem halben Jahrhundert bereits abgestumpft? Die DPD wird mir heute oder morgen neue Farben liefern. In zwei Tagen ist Silvester. Statt 2016 schreiben wir dann 2017. Dieses Ereignis wird mit großem Feuerwerkskrach begrüßt. Man fühlt sich dann wie im Krieg - besser mit einem Vollvisierhelm rausgehen. Ich besitze keinen und werde zuhause bleiben. Nein, ich übertreibe nicht. Mein zweites Jahr in Berlin. Ich mag die Stadt, obwohl sie voller Knallköpfe ist. Da bekommt man wenigstens eine Ahnung davon, warum so viel Scheiße passiert. Berlin ist einigermaßen authentisch. Berlin ist wie meine Malpalette, auf der ich die Farben mische. Ich treffe auf Spießer, die überhaupt nicht spießig aussehen, und ich begegne denen, die von ihrem Erscheinungsbild her Spießer sein sollten, aber keine sind. Ganz zu schweigen von all den anderen. Es mischt sich alles zu einem irren Durcheinander, das trotzdem irgendwie funktioniert. Womöglich fehlt mir nur der Durchblick. Ich stellte schon immer zu viele Fragen, weil ich die Dinge nicht einfach als gegeben hinnehme. Nichts änderte sich in den gut fünfzig Jahren, die ich lebe, außer dass es immer mehr Menschen und Mist gibt. Wir vermehren uns wie die Ratten und benehmen uns genauso.
Sagte ich vorhin, dass ich auf den Weltuntergang warte? Das ist freilich Blödsinn. Ich warte auf neue Farben. Ich warte auf die Rückkehr meines Lieblings…

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Mittwochs-Zitat

"Es sind Harmonien und Kontraste in den Farben verborgen, die ganz von selbst zusammenwirken."
Vincent van Gogh

Mal wieder Malen




dies ist nicht das Bild

Dienstag, 27. Dezember 2016

Berlin - Winter - 16/17




Okt - Nov - Dez 2016

Montag, 26. Dezember 2016

TV-Tipp:

"Misfits - Nicht gesellschaftsfähig", 20 Uhr 15, 3sat

Welche Möglichkeiten habe ich für mich selbst?


Mit der Realität hadern wir Menschen schon immer. Drum flüchten eine Menge in Religionen und allerlei obskure Sekten als ihr geistiges Zuhause. Manche ersinnen nebenher noch die verwunderlichsten Verschwörungstheorien. Vieles darf einfach nicht wahr sein. Außerdem gibt es für die hilflose Seele noch allerhand esoterischen Schnickschnack und Aberglauben.
Die großen fünf Mainstream-Weltreligionen sind natürlich über jeden Zweifel erhaben. Gehört man nicht dazu, wird man als gottlos beschimpft oder zumindest schief angesehen. Jedenfalls gibt es Gegenden, wo man besser keine Kritik am vorherrschenden Glauben übt. Wer sich dem damit einhergehenden Gebaren, also den traditionellen Festen, Sitten und Regeln, verschließt, stempelt sich zum Außenseiter, wird geächtet und schlimmstenfalls aus der Gemeinschaft verstoßen.
Auch die säkulare westliche Kultur war da schon mal toleranter und den Realitäten aufgeschlossener gegenüber. Eine der Realitäten ist, dass die Erde eine Kugel mit begrenzten Lebensräumen ist. Mittlerweile siebeneinhalbmilliarden Menschen müssen sich die vorhandenen Ressourcen teilen. Alle wollen was vom Kuchen ab. Keine Mauern oder Grenzen der Welt können die Fluten verzweifelter Menschen aufhalten. Auch die Ausbeutung der Erde ist unter dem Gesichtspunkt der Ressourcen-Begrenztheit zu sehen. Vor vielen Realitäten werden die Augen verschlossen, weil sie nicht in unser Weltbild passen. In diesem Zusammenhang wirkt der globale Kapitalismus als Ideologie, welche von einem grenzenlosen Wachstum ausgeht und die Menschen nach Vermögen und Leistungsfähigkeit unterteilt, was dem in vielen modernen Verfassungen festgeschriebenen Gleichheitsgedanken diametral gegenübersteht. Ideologien unterscheiden sich von Religionen nur darin, dass sie weltlicher ausgerichtet sind, also auf Gott verzichten - dafür haben sie oft Führer, die sich für Übermenschen oder Gott halten. In jedem Fall gilt: Wer nicht mit den Wölfen heult, hat schlechte Karten. Faschisten und Extremisten dulden keine Widerworte, sie machen ihre Gegner mundtot.
Wir befinden uns im 21. Jahrhundert, Immanuel Kant, der Vater der Aufklärung, ist seit 210 Jahren tot. Inzwischen fand die industrielle Revolution statt, die Demokratie setzte sich als anstrebenswertes Staatssystem in vielen Ländern durch, wir haben (hier) ein Antidiskriminierungsgesetz, der Kampf um Menschenrechte, Emanzipation und gegen Rassismus steckt schon lange nicht mehr in den Kinderschuhen, wir flogen inzwischen zum Mond (auch wenn das manche Verschwörungstheoretiker anzweifeln), zwei Weltkriege mit Millionen Opfern und der Kalte Krieg liegen hinter uns (nicht zu vergessen all die Stellvertreterkriege bis zum heutigen Tage), inzwischen haben wir Computer, schnelle Autos und Flugzeuge, mit denen wir innerhalb weniger Stunden von Kontinent zu Kontinent reisen können…; - der liebe Kant wäre geschockt, wenn er die heutige Welt mit ihren Metropolen und technischen Errungenschaften sähe. Es passierte eine ganze Menge in den letzten zweihundert Jahren auf diesem Planeten: So wuchs die Weltbevölkerung aufs Siebenfache an. Der von Menschen verursachte Raubbau an der Natur ist immens. Viele Tierarten sind vom Aussterben bedroht, die Luftverschmutzung nahm drastisch zu, die Abholzung des Regenwaldes, Chemikalien vergiften Boden und Grundwasser… Die Liste der von Menschen verursachten Schädigungen am Ökosystem Erde ist ellenlang. Wir sind allem Anschein nach wirklich was Besonderes. Sowas wie uns sah die Welt noch nicht.
Aber es wäre zu einfach, den Menschen darum zu verteufeln. Schließlich hat er sich nicht selbst erfunden bzw. geschaffen, er ist wie alles andere (selbstverständlich) natürlichen Ursprungs. Wahrscheinlich kann der Mensch gar nicht anders.
Nicht erst seitdem ich mich intensiver mit der Krankheit Krebs beschäftige, erscheint mir der Mensch wie eine solche abartige Krebszelle, die sich unkontrolliert in dem sie beherbergenden Organismus ausbreitet, bis sie diesen und damit auch sich selbst zerstört. Folgende Fragen stellen sich mir: Wann und wieso entartete der Mensch? Gibt es eine Therapie? Welche Möglichkeiten habe ich für mich selbst?

Ich öffne den Kühlschrank – noch genug Bier, was mich beruhigt. In die Kirche gehen war nie mein Ding. Moscheen wären keine Alternative. Nein, undenkbar. Obwohl. Es gibt Menschen, die es hinkriegen, religionsgläubig, kapitalistisch und Alkoholiker zu sein. Tja, manchmal muss man den Feind synchron mit mehreren Mitteln bekämpfen. Es geht doch! Warum also nicht Christ und Moslem in einer Person?! Es tuen sich jede Menge Verknüpfungsmöglichkeiten auf… für all die Arschgeigen da draußen (Entschuldigung).
Ich bleibe lieber beim Bier. Da weiß ich, was ich habe.

Als ich vorhin anfing mit dem Beitrag, wollte ich was über Verschwörungstheorien schreiben, und ihr seht, wo ich landete. Bei Nichts. Ich hätte mich genauso gut über Frösche auslassen können. Die Realität hüpft einem nämlich ständig davon… wie so ein Laubfrosch im Laub.

Sonntag, 25. Dezember 2016

Nabelschau an Weihnachten


Gut, dass ich mich dieses Jahr nicht sonderlich bemüßigt fühle, meinen Anti-Weihnachtsgefühlen Ausdruck zu verleihen. Das sollte ein Zeichen dafür sein, dass sich die Weihnachtsbelästigungen meine Person betreffend in Grenzen hielten. Vielleicht kommt langsam aber sicher die Weisheit des Alters hinzu - oder nennen wir es besser Gleichgültigkeit.
Ich verbringe die Tage in absoluter Ruhe und zumeist in der Abgeschiedenheit der eigenen vier Wände. Ein Blick aus dem Fenster sagt mir: Muss nicht sein: kühles, regnerisches Dezemberwetter, weder Sekt noch Selters, der deutsche Winter, der sich schmutzig wie die Straße zeigt: Grau in Grau.
Ich fließe in die Stunden, in den Tag. Gedanken sammeln sich und fallen wieder auseinander. Ich reflektiere meine Situation, mein Leben zum zigsten Mal und bleibe dabei stecken wie in einem Sumpf. Die Arme hängen schwer an mir herab. Die Augen versinken im Kopf. Zwei Tage unrasiert…
Nein, ich lasse mich nicht hängen. Ich erlebte diesen Zustand schon oft, total konzentriert in der Unkonzentriertheit. Die Realität wird zum Traumzustand. Ich weiß nicht, was ich sehe oder fühle. Wo kommen die Worte noch her?
Ich bin mir alles und nichts, meine eigene Laborratte. Das ICH zieht sich zurück und überlässt die Regie einem anderen. Ich brauche mich gar nicht. Ich stehe neben mir und löse mich auf. Wer ist das, der diese Zeilen schreibt? Wer läuft durch die Stadt und warum? Der andere geht diese Wege – und ich ziehe mich zurück wie ein stiller Begleiter. Ich sitze in der Schulter oder im Bauch oder in den Beinen. Ich lasse mich tragen und schlage vor Langeweile Purzelbäume, wenn der andere als Tumordokumentar arbeitet. Er quält sich durch die Stunden, und ich frage mich, warum er das macht. Wissen all die anderen „anderen“, wieso sie gerade dies oder das tun? Sind wir nur Puppen, die ans Steuer gesetzt wurden, um den Schein (eines Selbst) zu wahren?

Genug Nabelschau für heute. Weiter komme ich im Moment nicht. All diese Gedanken spielen gar keine Rolle in dem Universum um mich herum… Ist der Kühlschrank voll? Was gibt`s zu essen? Ist genug Geld auf dem Bankkonto? Wohin im nächsten Urlaub?... Alles schwimmt an der Oberfläche des riesigen Mahlstroms Leben, immer schön im Kreis herum durch die Monate, Jahre, Jahrzehnte, bis wir relativ unspektakulär verschluckt werden. Vielleicht hängen so viele Menschen an Festen wie Weihnachten, gerade weil sie immer dasselbe sind, weil sie seit Jahrhunderten Bestand haben, weil sie für ein paar Tage Ruhe und Frieden vorgaukeln. Ich weiß nicht. Ich habe den Sinn dafür nie gehabt.

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