Mittwochs-Spruch

Was nicht zu retten, laß dem falschen Glück,
Und gib Geduld für Kränkung ihm zurück.
Zum Raube lächeln, heißt den Dieb bestehlen,
Doch selbst beraubst du dich durch nutzlos Quälen.


Shakespeare (Othello)

rosenherz - 11. Apr. 18, 18:47

Dem Zitat vorangestellt, steht der Satz des Herzogs: Unheil beklagen, das nicht mehr zu bessern, heißt um so mehr das Unheil nur vergrößern.

bonanzaMARGOT - 11. Apr. 18, 18:57

Ja, und?
C. Araxe - 11. Apr. 18, 19:31

Ist zumindest von der Quintessenz her aussagekräftiger.
bonanzaMARGOT - 11. Apr. 18, 21:42

Finde ich nicht.
C. Araxe - 11. Apr. 18, 21:56

Inwiefern?
bonanzaMARGOT - 12. Apr. 18, 00:10

.... dass es in in der Quintessenz aussagekräftiger ist.
bonanzaMARGOT - 12. Apr. 18, 06:22

auch nicht übel:

O über die Erbärmlichkeit! Ich habe der Welt an die viermal sieben Jahre zugesehn, und seit ich einen Unterschied zu finden wußte zwischen Wohltat und Beleidigung, bin ich noch keinem begegnet, ders verstanden hätte, sich selbst zu lieben. Eh ich sagte, ich wollte mich einem Puthühnchen zuliebe ersäufen, eh tauscht ich meine Menschheit mit einem Pavian.

rosenherz - 12. Apr. 18, 09:11

ja, und?
bonanzaMARGOT - 12. Apr. 18, 09:40

Gefällt mir halt.
bonanzaMARGOT - 13. Apr. 18, 05:00

dieser jago gefällt mir:

Tugend! Abgeschmackt! In uns selber liegts, ob wir so sind oder anders. Unser Körper ist ein Garten und unser Wille der Gärtner, so daß, ob wir Nesseln drin pflanzen wollen oder Salat bauen, Ysop aufziehn oder Thymian ausjäten, ihn dürftig mit einerlei Kraut besetzen oder mit mancherlei Gewächs aussaugen, ihn müßig verwildern lassen oder fleißig in Zucht halten - ei, das Vermögen dazu und die bessernde Macht liegt durchaus in unserm freien Willen. Hätte der Waagbalken unsres Lebens nicht eine Schale von Vernunft, um eine andre von Sinnlichkeit aufzuwiegen, so würde unser Blut und die Bösartigkeit unsrer Triebe uns zu den ausschweifendsten Verkehrtheiten führen; aber wir haben die Vernunft, um die tobenden Leidenschaften, die fleischlichen Triebe, die zügellosen Lüste zu kühlen, und daraus schließe ich, was du Liebe nennst, sei ein Pfropfreis, ein Ableger.
rosenherz - 13. Apr. 18, 21:36

Das glaub ich dir, dass du Gefallen findest an der Figur des Jago, der als eitler Intrigant mit schauspielerischen Talent auftritt.
bonanzaMARGOT - 13. Apr. 18, 23:25

du hast mich durchschaut.

sowieso ist mephisto faszinierender als faust.
rosenherz - 14. Apr. 18, 08:19

Mephisto, beziehst du dich da auch auf den Protagonisten im neuen Roman von David Schalko? Darin geht es um Ferdinand Krutzler, dem gefährlichsten Mann von Wien. Seine Mutter sagte über ihren Sohn, er habe schon bei der Geburt wie ein Hirschkäfer ausgesehen. Richtig erschreckt habe sie sich, ein sechs Kilo schweres Ungetüm.

Die KZ-Überlebende Ruth Klüger fasst es so zusammen: Figuren aus der literarischen Welt schaffen es, uns in einen Schwebezustand zu bringen, in dem wir uns wiedererkennen und helfen uns durch die Schwere des Alltags.
bonanzaMARGOT - 14. Apr. 18, 08:23

nö. von david schalko hörte ich noch nichts, auch nichts von felix krutzler.
bonanzaMARGOT - 14. Apr. 18, 10:03

für den schwebezustand brauche ich keine literarischen figuren.
sich in die geschriebene gedankenwelt eines schriftstellers/dichters zu versenken, ist bei gelegenheit ein kostbares gut.
identifikation ist lebensnotwendig. wenn ich mich gewissermaßen nicht mit der welt und seinen menschen identifiziere, kann ich mir gleich einen strick nehmen.
identifikation ist auch im kleinen wichtig, z.b. am arbeitsplatz oder in der familie...
ich identifizierte mich nie mit künstlichen figuren. aber es tat gut, wenn ich dahinter einen verwandten geist entdeckte.
rosenherz - 14. Apr. 18, 10:27

Ein wunderbarer Gedankengang, den ich gut nachvollziehen kann.

ein literarisches Tagebuch

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