Mittwochs-Zitat

"Das Schönste, was man jemand auf der Welt antun kann, ist, sich von ihm belehren zu lassen."
(John Steinbeck)

rosenherz - 15. Feb. 17, 10:54

Schöner noch, als jemand bedingungslos zu lieben?

bonanzaMARGOT - 15. Feb. 17, 11:18

das musst du steinbeck fragen.
ich glaube nicht an die bedingungslose liebe.
david ramirer - 15. Feb. 17, 11:31

bedingungslose liebe ist der feuchte traum jedes sklaventreibers.
rosenherz - 15. Feb. 17, 11:37

ach darum.
bonanzaMARGOT - 15. Feb. 17, 11:46

david ramirer, ist das von dir?
klasse.

hitler wurde von zu vielen menschen bedingungslos geliebt..., obwohl ich mich davor sträube, solcherlei verehrung (bis in den tod) liebe zu nennen.
aber was, verdammt noch mal, ist liebe!?

vielleicht ist liebe einfach nur der ausdruck von einer riesengroßen sehnsucht des menschen... nach halt, heimat und einem vater, der uns die entscheidungen und das denken abnimmt. und darum liebt er auch das, was eigentlich irrsinn und seinen untergang bedeutet.
david ramirer - 15. Feb. 17, 11:51

ja, das hab ich so rausgeworfen ;)

was genau liebe ist, kann niemand genau beantworten.
ich für meinen teil sehe liebe untrennbar mit freiheit verknüpft... daher kann sie niemals bedingungslos sein, ohne sofort ihren wert zu verlieren.

für mich wohlgemerkt, ganz persönlich. das erhebt keinen anspruch auf allgemeingültigkeit, klarerweise.
bonanzaMARGOT - 15. Feb. 17, 11:59

(vielleicht ist`s eine männliche sicht der liebe.)
ich sehe es ähnlich: ohne freiheit verdorrt die liebe.
was sehr viele menschen liebe nennen, bezeichne ich als ein leidenschaftliches abhängigkeitsverhältnis - als einen rausch, in den man sich (mit anderen) hineinsteigert... bis zur bedingungslosigkeit.
ich könnte niemandem ewige liebe und treue schwören...
david ramirer - 15. Feb. 17, 12:08

(sicher ist es eine männliche sicht - weil ich ein mann bin ;)

natürlich beinhaltet diese freiheit auch, sich trotz widriger bedingungen jemandem hinzugeben - aber bedingungslos würde einen umfassenden freibrief bedeuten, und den kann nimand ausstellen, ohne seine eigene freiheit aufzugeben.
daher ist das eine worthülse, nicht mehr.
für mich.
bonanzaMARGOT - 15. Feb. 17, 12:11

ich komme zu dem schluss, dass wir menschen mit der liebe einfach überfordert sind.
david ramirer - 15. Feb. 17, 12:20

da stimme ich dir restlos zu - aber wir hätten sie auch nicht erfinden müssen :))
bonanzaMARGOT - 16. Feb. 17, 09:06

als erfindung des menschen sehe ich die liebe eigentlich nicht.
grob gesagt beschreibt der begriff liebe eine sehr enge soziale bindung, oder auch eine sehr enge bindung zu einer sache, zu gott etc.
menschen leben diese bindung unterschiedlich und verknüpfen sie mit ihren wertvorstellungen, ihrer moral und kultur. heraus kommt eine ziemlich individuelle sache, über die wir uns selbst nicht 100%ig im klaren sind.
ich meine: der begriff liebe wird zu oft und in zu vielen kontexten gebraucht.
rosenherz - 16. Feb. 17, 09:40

Mit der Liebe als abstrakten Begriff scheint es so zu sein, wie mit einem Haus. Es bildet das Gemäuer in dem wir wohnen. Ob wir darin beengt wohnen oder frei und luftig, bedingt sich durch die Bauart der Räumlichkeiten. Und wie wir sie im Detail gestalten.
bonanzaMARGOT - 16. Feb. 17, 09:42

gutes bild. ich brauche sehr viel luft (freiheit) innerhalb der mauern.
rosenherz - 16. Feb. 17, 09:30

Das Zitat von Steinbeck nehme ich und formuliere Fragen als Denkanstoß für sich selbst.
"Won welcher politischen Figur würden Sie sich gerne belehren lassen?"
"Von welcher Person in Ihrem Familienkreis würden Sie sich keinesfalls belehren lassen wollen?"
"Von welcher Filmfigur würden sie sich gerne belehren lassen?"
"In welcher Situation würden sie ich von einem Kind belehren lassen?"
"Von welcher berühmten Person würden Sie sich in den nächsten drei Jahren gerne belehren lassen ?"

bonanzaMARGOT - 16. Feb. 17, 09:53

mit den fragen hast du`s. ist das irgendeine methodik?

ich arbeite sie mal ab.
1) politische figuren derzeit kenne ich nicht, die diese bedingungen erfüllen. das heißt aber nicht, dass es sie nicht gibt (oder gab).
2) von allen... ich war sehr belehrungsresistent in meinem leben. das heißt aber nicht, dass ich nicht über ihre belehrungen nachdachte.
3) von filmfiguren gar nicht, denn das sind kunstfiguren.
4) belehren wahrscheinlich nicht, aber ein kind könnte mir die augen für etwas öffnen...
5) in den nächsten drei jahren? wieso dieser zeitraum? ad hoc fällt mir keine berühmte persönlichkeit ein. das heißt aber nicht, dass ich nicht einige menschen auf ihrem gebiet bewundere.
rosenherz - 16. Feb. 17, 10:09

Ne, keine Methodik. Es sind Fragen, wie sie mir nach dem genannten Zitat in den Sinn gekommen sind. So wie ich sie mir stelle. Und die mich selbst neugierig machen, welche Antworten da aufsteigen mögen.
bonanzaMARGOT - 16. Feb. 17, 10:16

mir fiel nur auf, dass du auch auf anderen blogs mit solcherlei fragen hantierst.

erinnert mich auch an die sogenannten "stöckchen"..., die eine zeitlang wie ein virus auf den blogs kursierten.
rosenherz - 16. Feb. 17, 10:18

Deine Antworten erinnern mich an den Franzosen Arno Stern und seinen Sohn André Stern. André besuchte nie eine Schule.
Der zentrale Leitspruch seines Vaters: Ein Kind braucht nicht belehrt werden. Ein Kind entwickelt sich. In ihm ist alles an Fähigkeiten und Talenten angelegt, was es zu einem erfüllten Leben braucht.
bonanzaMARGOT - 16. Feb. 17, 10:28

belehrung ist nicht gleich belehrung.
ich war ein sensibles kind (ha ha), und gegen belehrungen, die mir per gewalt oder androhung von repressalien eingetrichtert wurden, sperrte ich mich per se.
ich akzeptierte am besten diejenige autorität, die mir ihren stellenwert nicht durch die demonstration ihrer macht bewies, sondern durch geduld, klare ansagen und nachvollziehbare erklärungen.
rosenherz - 16. Feb. 17, 11:04

Welches Kind würde sich nicht gegen solcher Art "lernen" auflehnen! Das ist mir verständlich, wenn du von Qual sprichst.
bonanzaMARGOT - 16. Feb. 17, 11:17

es gab kinder, die es besser schafften, mit dieser art "lernen" zurecht zu kommen.
ich will niemandem einen vorwurf machen. es ist ganz alleine mein defizit. ich mag die welt nicht, wie sie (im großen und ganzen) ist. ich mochte sie noch nie besonders. ich wurschtelte mich so durch. daran änderte sich bis heute nichts.
rosenherz - 16. Feb. 17, 10:25

Ich für mich kann nur sagen, ich will keinesfalls belehrt werden. Ich mag lieber lernen. Selbst bestimmt lernen - was ich zu welcher Zeit an welchem Ort und von welcher Person ich etwas lernen will.

bonanzaMARGOT - 16. Feb. 17, 10:30

leider ist auch das wort "lernen" bei mir negativ besetzt. zu oft hörte ich solche phrasen wie: "junge, du musst was lernen, damit aus dir was wird."
rosenherz - 16. Feb. 17, 10:40

Lernen negativ besetzt. Verstehe.
Wie weit stimmst du dem Satz heute noch zu? Welchen Einfluss üben solche Sätze auf dein jetziges Leben aus?
Bei mir ist der Begriff lernen mit einem angenehmen Klang besetzt. Für mich bedeutet lernen, ich gehe dem nach, was mich interessiert. Und das stimmt mich glücklich. ich lerne gerne. Es gibt so viele spannende Dinge auf dieser Welt, so viel zu entdecken und zu erforschen an Themen, soviele interessante Menschen, den ich gerne zuhöre, wenn sie erzählen ...
bonanzaMARGOT - 16. Feb. 17, 10:48

für mich bedeutet "lernen" eine qual. es gibt einfach zu viel. und es ist anstrengend. vor allem spezielles wissen ist scheiß anstrengend.
ich bin einfach keine lernernatur. drum scheiterte ich im studium. mir fehlte der ehrgeiz. die schule kriegte ich gerade noch hin aufgrund meiner disziplin, aber im studium musst du dir den ganzen fachmist selbst erarbeiten. und wenn dich dann nur ein geringer teil davon interessiert, ist`s zu wenig, um am ball zu bleiben.
rosenherz - 16. Feb. 17, 10:54

Den einzigen Spruch, den ich aus meiner Kindheit erinnere: " Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!"

Inzwischen habe ich heraus gefunden, das war Blödsinn, was ich da gehört habe. Für Lernen existiert kein Ablaufdatum. Meine Mutter steht da als ein lebendes Beispiel dafür. Wofür sie sich alles interessiert mit ihren knapp achtzig Jahren! Und was sie alles dazugelernt hat in den vergangenen fünf Jahren, da staune ich immer wieder. Das mögen in den Augen anderer keine großartig aufsehenerregende Dinge sein, doch ihr persönliches Leben (und auch meines) bereichert es auf angenehme Weise.

bonanzaMARGOT - 16. Feb. 17, 10:56

selbstverständlich lernen wir ständig (bis ins hohe alter) im leben dazu, weil das alltägliche leben selbst, wenn man an ihm teilnimmt, lernen bedeutet. das ist aber was anderes als das lernen in bildungseinrichtungen.

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