Scheiße


Ich bin sicher, dass irgendwo in Berlin der heimtückische Anschlag als Heldentat gefeiert wird. All denjenigen gehört ein Arschtritt verpasst, dass sie dorthin fliegen, wo sie herkommen - oder besser bis zum Mond!
Auf dem Rückweg vom Praktikum mit der U7 betraten zwei junge Männer am Hermannplatz die U-Bahn. Sie hatten eine Musikbox dabei, aus der laute arabische Musik tönte. Eine Frau, die sich beschwerte, verhöhnten sie nur. Die beiden waren gut drauf, als ob sie was zu feiern hätten… Gut, dass sie mitsamt ihrer Musik an der nächsten Haltestelle wieder ausstiegen. Der größere der Beiden konnte es sich nicht verkneifen, vorher gegen den Sitz zu treten, auf dem die mutige Frau saß. Scheiße, dachte ich bei mir, man kriegt noch eine Paranoia. Wahrscheinlich waren das nur ganz harmlose Idioten. Einen Arschtritt verdienten sie sich aber auch!

Der islamistische Terror kam gestern Abend in Berlin an. (Jedenfalls deutet alles auf ein Attentat mit diesem Hintergrund hin.) Bestürzt muss man die Verwundbarkeit der Zivilgesellschaft zur Kenntnis nehmen. Das Mitgefühl gilt den Opfern und deren Angehörigen. Der Zorn gilt all jenen, welche solch heimtückischen Attacken herbeiführen und gutheißen. Zivile friedliche Menschen wurden verletzt und starben aufgrund einer Idiotie… Es ist für mich unvorstellbar, dass irgendeine Glaubensrichtung oder Ethik solcherlei menschenverachtende Gräueltaten toleriert oder gar gutheißt. Ich finde keine zufriedenstellende Erklärung für das, was auf der Welt vorgeht. Dabei ist es alles andere als neu.
Wir Menschen sind verwundbar und… manipulierbar. Wir überschreiten alle Grenzen…

Ich hoffe, dass dieses Attentat am Breitscheidplatz nicht der Beginn einer ganzen Serie war.
Gleich muss ich wieder raus in den Berliner Multikulti-Dschungel. Man weiß nicht, was sich hinter dem Augenpaar des Gegenübers in der U-Bahn so alles abspielt…

rosenherz - 20. Dez. 16, 21:23

In den Öst. Nachrichten kam der Innenminister zu Wort. Er warnte, wir würden uns zu sicher fühlen. Wir sollten mehr um uns herum schauen, wer da um uns ist, ob da was verdächtig sei, usw.

- Shit! Das ist das Schüren von Misstrauen und Verdächtigungen und kruder Vermutungen, wenn jemand dem gängingen Bild des braven, einheimischen Mitbürgers entgegen zu stehen scheint.

Solche Anschläge wie in Berlin lassen sich wohl kaum verhindern, in dem wir jeden Mitmenschen misstrauisch als potentiellen Verbrecher beäugen und verdächtigen.

bonanzaMARGOT - 21. Dez. 16, 08:26

wenn sich neben mir in der u-bahn syrer, afghanen, pakistani, araber ... unterhalten, verstehe ich sowieso kein wort - die könnten neben mir einen terroranschlag diskutieren, und ich würde nur dasitzen und blöd grinsen. natürlich gehe ich davon aus, dass sie über ganz harmlose sachen reden.
wachsamkeit ist immer schon geboten, nicht nur wegen der anschlagsgefahr. der alltag in einer großstadt bietet vielerlei gefahren: taschendiebstahl, betrügereien, körperliche und sexuelle gewalt... nicht zu vergessen der autoverkehr.
ich halte überhaupt nichts davon, uns gegenseitig auszuspionieren.
mißtrauen allerdings ist eine ganz normale reaktion auf derlei anschläge, wie am montag abend am breitscheidplatz passiert. es wäre komisch, wenn wir menschen gar keine reaktion zeigten. es gibt menschen, die unsere freiheitliche westliche zivilgesellschaft bedrohen und angreifen, und es ist bekannt, von woher sie dazu angestiftet werden. wenn wir für unsere sicherheit zukünftige terrorattacken verhindern oder zumindest erschweren wollen, müssen wir das bisherige sicherheitskonzept überprüfen sowie die polizeikräfte aufrüsten statt abbauen. ich will nicht in einem polizeistaat leben, aber wir brauchen eine starke und gut ausgebildete polizei für den inneren schutz. dazu muss auch am image der sicherheitskräfte gearbeitet werden.
es kann nicht sein, dass man sich an manche plätze oder in ganze stadtviertel gar nicht mehr traut..., - dass man diese gegenden verbrecherbanden überlässt.
auch die scene, aus der diese islamistischen attentäter erwachsen, muss viel stärker durchleuchtet werden.
die gesellschaft und die politik müssen dazu bereit sein, für die innere sicherheit mehr geld auszugeben. ansonsten wird immer nur geredet und geredet werden - mit einem aufschrei, wenn mal wieder das kind in den brunnen fiel.
mac38 - 23. Dez. 16, 12:00

Der österreichische Innenminister ist ein rechter Populist, ein "Schleimer" und vertritt die Devise "wer nichts arbeitet, muss auch nichts essen".
Insofern sollte man seinen Warnungen nicht all zu viel Bedeutung zumessen.
bonanzaMARGOT - 23. Dez. 16, 15:17

Wo kommen nur all die sympathischen Politiker her?
SpeziellesKänguru - 20. Dez. 16, 21:25

man weiß es nie, was in einem fremden kopf abspielt. wenn man unterwegs ist, macht man besser keine gedanken darüber. allein aus selbstschutz. denn sonst dreht man durch. die richtigen verbrecher fallen gar nicht auf, deswegen erweist sich das ganze gerede übers aufpassen, wer um uns so herumläuft, als absoluter schwachsinn.

wie gesagt, es ist einfach grauenhaft - insbesondere wenn ich denke, dieser ort ist uns so vertraut. und ich fühlte mich irgendwie wohl dort. umso seltsamer kommen all die bilder der tragödie vor.

seltsam ist auch von diesen ereignissen zu lesen - von den straßen, die ich auf dem weg zur arbeit seit paar jahren paar mal die woche überquere.

zuerst kam ein attentat an der britischen botschaft in istanbul, und dann ein anschlag in der u-bahn in moskau. in den beiden fällen war ich - wirklich - kurz vorher da.

bonanzaMARGOT - 21. Dez. 16, 08:40

wie gesagt, die gedanken kommen einem automatisch, wer da so alles um uns herum läuft, nach einem solchen anschlag.
als ich davon las, war es ein irreales gefühl, dass dieses drama nur einige hundert meter luflinie von unserem zuhause stattfand. ich hatte den weihnachtsmarkt noch gut vor augen, weil wir jüngst erst dort waren... sehr gruselig das ganze.
rosenherz - 20. Dez. 16, 21:40

Für mich ist die Frage, wie niederdrückt, wie verängstigt, wie blind, wie verzweifelt, wie religiös abhängig gemacht worden sein muss ein Mensch, um der Geisteshaltung glauben zu schenken, er würde als besserer (wertvollerer) Mensch sterben, wenn er dabei eine Menge anderer Menschen mit in den Tod reißt?

bonanzaMARGOT - 21. Dez. 16, 09:03

ich weiß nicht, inwieweit diese (meist jungen) menschen religiös infiltriert sind. sicher ist, dass sie ein klares feindbild haben und sich für gotteskrieger halten. gerade für junge männer ohne sonstige perspektive ist es ein großer anreiz, als held in ihren reihen gefeiert zu werden. danach haben sie einen anderen status - sie sind dann wer (natürlich ausschließlich in ihren kreisen). dieser anreiz kann für sie schon groß genug sein, ihr leben zu riskieren oder jahrelang ins gefängnis zu wandern.
dort, wo die nächste krieger-generation herangezüchtet wird, werden ihre bilder mit vorbildfunktion an den wänden hängen, und man wird von ihren heldentaten erzählen ... "schaut euch diese gotteskrieger, helden und märtyrer an... sie starben für unsere sache, für allah, für eine bessere welt. nieder mit den ungläubigen!"
die gehirnwäsche greift nahezu perfekt. man muss schon einen sehr rebellischen geist haben und äußerst mutig sein, um diesen teuflischen kreisen zu entkommen.

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