Mittwoch, 22. November 2017

TV-Tipp

"Angels' Share - Ein Schluck für die Engel", 20 Uhr 15, Arte

Mittwochs-Worte

"Es wächst zusammen, was zusammengehört", sagte einst Willy Brandt beim Fall der Mauer - hört sich gut an, und seine Worte gingen in die Geschichte ein. Gilt dann nicht auch der Umkehrschluss "Es geht auseinander, was nicht zusammengehört"? Vielleicht will man das nur nicht immer wahrhaben (- notwendiger für das Leben ist, dass man sich zusammenrauft und nicht entzweit).

Montag, 20. November 2017

TV-Tipp

"Der Rabe", 22 Uhr 55, Arte

Sonntag, 19. November 2017

Morgen ist Montag


Drei Abholtermine platzten, angeblich weil die Müllmänner den Schlüssel verschlampt oder verloren hatten, so die Auskunft von Vermieterseite. Inzwischen wurden einfach alle Abfallbehälter (welche eigentlich zur Mülltrennung vorgesehen sind) mit dem Hausmüll vollgestopft. Kann es so schwierig sein, dem Abfallunternehmen einen neuen Schlüssel fürs Hoftor zukommen zu lassen? Oder geht es vielleicht um was anderes? Wir zahlen jeden Monat einen Abschlag für die Betriebskosten, u.a. für die Müllabfuhr. Wenn ich das Gefühl habe, dass mich jemand an der Nase herumführt, kann ich stinksauer werden. Morgen ist Montag, erneut Müllabholtag. Eigentlich habe ich kein Interesse an einer Auseinandersetzung mit dem Vermieter. Es gibt wichtigeres. Auf der anderen Seite: Muss man sich alles bieten lassen?!?

Auf der Arbeitsstelle brennt die Hütte. Wiedermal merken die Fuzzis, die alles so schön planten, dass die Dinge sich in der Praxis unvorhersehbar schwieriger entwickeln als gedacht. Scheiße, immer dasselbe, denke ich. Hört das denn nie auf? Warum müssen die kleinen Leute ausbaden, was in den Führungsebenen schiefgeht? Warum kriegen wir das ab?
Unsere Vorgesetzten diskutieren inzwischen eifrig, wie sie den Laden am Laufen halten können. Das Ergebnis sind Überstunden und schlechte Laune in den Büros. Der Druck auf die Mitarbeiter steigt. Es ist abzusehen, wann die ersten blau machen…
Seit einer Woche dokumentieren eine Kollegin und ich nicht mehr in die Tiefe, was nichts anderes als Dokumentation am Fließband bedeutet. Die Tumorfälle werden nur mit dem Nötigsten ins System gekloppt, um die für die Abrechnung wichtigen Fallpauschalen zu generieren. Anordnung von Oben. Eigentlich Betrug, meinte die alte Dokumentarin, mit der ich das Büro teile. Hauptsache der Schein wird gewahrt und der Rubel rollt. So läuft vieles auf der Welt – und ich stecke mal wieder mittendrin – in einem System, welches keine Sau richtig durchschaut. Am besten sind die dran, die sich gut in die Tasche lügen können. Und es funktioniert. Berlin funktioniert. Das Gesundheitssystem funktioniert irgendwie… Noch.

Das Mittagsbier in der Kiezkneipe lasse ich mir nicht nehmen. Zwei Weihnachtsmänner sitzen zu einem Fototermin an der Theke. Die ganze Kneipe ist voll von den Foto-Leuten und ihrem Equipment.
Ich finde gerade noch einen Stehplatz. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht“, sagt die Kneipenmutter. „Ist okay“, winke ich ab – wo sollte ich auch sonst auf die Schnelle hingehen?
Die zwei Weihnachtsmänner haben vor sich zwei Pilsgläser stehen. Sie sind an die Sechzig und gut beleibt, passen original in die Kluft, tragen aber keine Mützen und keinen künstlichen Weihnachtsmannbart. Den braucht der eine auch nicht. Eine junge Frau gibt mit Befehlen das Fotoshooting vor: „Jetzt anstoßen und lachen!“ „Jetzt umarmen!“ „Dasselbe noch mal!“ „Bitte dorthin schauen!“ „Yeah, und singen Sie ruhig ein Weihnachtslied!“ „Gut! Gleich nochmal!“ …
Ich stehe in der Ecke und betrachte das Ganze. Mal was anderes. Skurril. Wie die ganze Welt. Gut, dass es diesen Stoff gibt, denke ich und schließe die Augen beim Trinken.

TV-Tipp

"Todesmelodie", 20 Uhr 15, Arte

Samstag, 18. November 2017

Wer stinkt am meisten?

Eine Wasserleiche nach Luftkontakt? Ein saufender Russe? Ein Nazi? Ein Igel vor dem Zelt? Ein Pole in einem gestohlenen Auto? Ein Stinktier? Trump? Vier Aborigines beim Zerlegen eines Kängurus? Heidi Klum? Der alte Schwede? Arabische Flüchtlinge? Inder? Kinder nach einem Kindergeburtstag in Mac Donalds? Fünfzig Rentner auf einer Kaffeefahrt? Wladimir Klitschko nach einem Boxkampf? Ein Indianer auf Kriegspfad? Ein deutscher Soldat vor Stalingrad? Ein sterbender Elefant im Zirkus? Ein verfaulender Mensch im Altenheim? Angela Merkel? Eine chinesische Reisegruppe im Bierzelt? Die Katze meines Nachbarn? Ein Asylbewerber? Kim Jong-un? Ein Jude? Die Türken in Neukölln? Alle Türken? Ein deutscher Spießer? Harvey Weinstein? Die Nutte nach einem Blow-Job? Ein Zigeuner? Fünf Zigeuner? Dreißig tote Zigeuner? Mein Hund, wenn er furzt? Mein Kind, wenn es Blähungen hat? Politiker bei Sondierungsgesprächen? Mein Arbeitskollege? Ein Anarchist? Der Papst? Bill Gates? Der liebe Gott? Ich?

Mittwoch, 15. November 2017

Mittwochs-Worte

Es gibt kaum eine Sache in der Welt, welche schöner geredet wird als die Arbeit. Vielleicht die Liebe. Doch hat die Liebe noch Platz in einem Leben voller Arbeit?

Montag, 13. November 2017

Bazaar




Muster, Farben, Formen

Sonntag, 12. November 2017

Müllproblem


Voll der Herbst jetzt. Tauben sitzen auf den kahlen Ästen. Ich suche die Krähen. Na gut, dann eben nicht. Ich schlurfe durch die Wohnung von Fenster zu Fenster. Der Nachbar von gegenüber ist im Hof beschäftigt. Zum Hobby hat er ein Geländemotorrad, an dem er herumbastelt, und das er mit seinem Kombi an den Wochenenden zu einer Motocross-Strecke transportiert. Jedenfalls sieht`s danach aus. Ich bleibe im Halbschatten des Zimmers. Ich starre auf das hässliche Bild der Müllcontainer, die überquellen. Aufgeplatzte Säcke und Tüten stehen daneben. Zwei Wochen wurde der Müll nicht abgeholt. Der Servicemann vom Abfallunternehmen sagte mir am Telefon, das Tor zum Hof sei abgeschlossen gewesen. Ich rief die Vermieterin an, die sich wunderte, dass die Müllmänner keinen Schlüssel hatten. Sie werde sich darum kümmern, sagte sie. Nun gut. Montag ist Abholtag, morgen ist Montag.
Ich warte auf O.. Sie ist noch bei ihrer taiwanesischen Freundin, die gestern Geburtstag feierte. Wir wollen zum "Bazaar Berlin". Ich war schon ewig nicht mehr auf einer Messe. Bunt und international wird`s sicher. Na mal sehen. Hauptsache, ich kriege dort irgendwo was zu trinken.
Es regnet nicht. Wäre aber auch wurscht, denn ich kaufte mir einen Parka, das fehlende Glied zwischen leichter Regenjacke und Mantel. O. simst, dass sie schon in der U-Bahn ist. Gut. Ich schlurfe in die Küche, schenke mir einen Gin-Tonic nach und schaue raus auf den Scheiß Müll – hoffentlich ist der morgen weg.

Donnerstag, 9. November 2017

TV-Tipp

"Blue Velvet", 22 Uhr 9, Tele 5

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