Dienstag, 20. September 2016

TV-Tipp:

"Die Ferien des Monsieur Hulot", 20 Uhr 15, ZDF KULTUR

Fischig


Wir aßen jeden Abend Fisch. Ansonsten ließen wir uns von der Sonne und der Seeluft verwöhnen. Die Ausflüge nach Warnemünde waren ein Sinnesschmaus. Wir brauchten für eine Strecke etwa eine Stunde mit Straßen- und S-Bahn von unserem Rostocker Stützpunkt aus.
Auch ein Bad in der Ostsee war drin. Am zweiten Tag kühlte es allerdings merklich ab, und der Wind frischte auf – wie es sich an der See gehört. Ich liebe es, wenn mir der Wind die Haare zerzaust, und ich liebe das abwechslungsreiche Wolkenbild, die kräftigen Farben und Kontraste bei solcher Witterung.
Für die innere Zerzausung floss reichlich Bier. Das „Rostocker“ ist trinkbar, und ich machte in Warnemünde die hopfenmäßige Neuentdeckung „Marlower“ - gar nicht übel!

Der Fern-Bus Berlin-Rostock fährt zweieinhalb Stunden, wenn kein Stau dazwischenkommt. Keine zu lange Reisezeit, - die Preise per Bus sowieso viel günstiger als mit der Bahn. Selbst einen eintägigen Ausflug an die Ostsee kann sich unter solchen Bedingungen antun, wer Berlin mal kurz entfliehen möchte.

Alles lief glatt. Ein ziemlich fischiger Wochenendtrip, der sicher irgendwann seine Wiederholung finden wird.


PS: Auch der Rostocker Doppelkümmel sollte hier erwähnt werden, den wir uns zum Abschluss jeden Essens gönnten. Sehr passend!

Montag, 19. September 2016

Nur mal so

Ich finde es sehr schade, dass auf etlichen Twoday-Blogs, die ich regelmäßig besuche, kaum noch Beiträge erscheinen.

Rostock - Warnemünde













Ende Sommer (2016) Rostock - Warnemünde

Donnerstag, 15. September 2016

Gute Aussichten - ein Wochenende in Rostock


Noch mal an die schöne Ostsee, bevor der Herbst Einzug hält und (berufliche) Verpflichtungen rufen. Wahrscheinlich werde ich ab November in eine dreimonatige Fortbildung Tumordokumentation gehen. Der erste Kontakt zur Schule lief sehr positiv. Die Leiterin will sich für mich einsetzten, damit ich danach in einem Berliner Krankenhaus eine passende Anstellung kriege. Ohne Zusicherung blecht die Rentenversicherung nicht.

Wir kommen in den Genuss von Lawes Gastfreundschaft, die uns in Rostock ihre Wohnung überlässt, solange sie auf Mallorca ist. Ich bin ihr sehr dankbar für das Vertrauen, welches sie uns gegenüberbringt.

Nun heißt es zum wiederholten Male diesen Sommer Klamotten zusammenpacken, ein paar Dosen Bier als Reiseproviant besorgen, und es kann losgehen. 15 Uhr fährt der Fern-Bus vom ZOB.

Mittwoch, 14. September 2016

Ich fühle mich wohl hier


Bestimmt gibt es in Berlin eine Menge Gesindel. Egal, wie man diese Leute nennt. Viele sagen Zigeuner. Mir persönlich ist die Herkunft ziemlich wurscht: Gesindel ist Gesindel, und Diebe sind Diebe – umso schlimmer, wenn sie organisiert auftreten, was es den Anschein hat. Mir wurde in meinem Leben noch nicht so viel geklaut wie in der kurzen Zeit, da ich in Berlin wohne. Ich könnte mich in den Arsch beißen, dass ich anfangs so leichtsinnig war, aber ich komme eben aus einer beschaulichen Kleinstadt an der Bergstraße (im Südwesten der Republik). Vielleicht habe ich auch eine leichtsinnige Seele an sich. Alles stets zu sichern, abzuschließen und im Auge zu behalten, erscheint mir als unnötig anstrengend. In einer solchen Welt will ich eigentlich gar nicht leben, wo man ständig auf der Hut sein muss. Sei`s drum, so ist sie aber nun mal, unsere liebe Welt; und Berlin konnte mir deswegen nicht vermiest werden. Nach etwa zwei Jahren Berlinerfahrung fällt mein Fazit durchaus positiv aus. Das liegt hauptsächlich an der bunten Vielfalt der Menschen, der großen Abwechslung an Eindrücken und Möglichkeiten…; außerdem gibt es auch eine Menge friedlicher und gesitteter Menschen, die niemandem was Böses wollen, und mit denen man in guter Nachbarschaft leben kann. Ich mag den Begriff „Multi-Kulti“ nicht, aber hier in Berlin wird er an manchen Plätzen anschaulich gelebt. Arschlöcher gibt`s überall – was sich leider nicht ändern lässt. Das hat (meiner Meinung nach) nichts mit Herkunft, Religion oder Nationen zu tun. Wir sollten allen dankbar sein, die hier friedlich miteinander leben und voneinander lernen wollen. Wir sollten für die Weltoffenheit dieser Stadt dankbar sein. In gewisser Weise können wir sogar der Bundeskanzlerin dankbar sein, die zumindest keine regressive Politik in dieser Hinsicht betreibt. Leicht hat sie es sowieso nicht. (Nein, ich bin kein Merkel-Fan.)
Mein Kompliment an Berlin heißt: „Ich fühle mich wohl hier.“ Und ich hoffe, dass ich dieses Kompliment auch in ein paar Monaten aussprechen möchte.

Klar, ich hatte einen guten Start! Die Bedingungen waren nicht die Schlechtesten. Ich erwartete keinen Ponyhof. Und ich habe eine Frau an meiner Seite, die zu mir hält.
Wahrscheinlich gehöre ich momentan zu den glücklichsten Menschen dieser Stadt!

TV-Tipp:

"Gran Torino", 20 Uhr 15, kabel eins

Mittwochs-Satz

Ich sublimiere (zuhause) vor mich hin.

Dienstag, 13. September 2016

TV-Tipp:

"Donnie Brasco", 20 Uhr 15, Tele 5

Die Vergangenheit stirbt nie


Wieder den Kaffee beim Einkauf vergessen! Wenn ich mir überlege, welche Mengen Kaffee ich früher trank…, vor allem in meiner Altenpflegezeit, als ich (noch) im Tagdienst arbeitete. Zwei Liter kamen bestimmt manchen Tag zusammen. Inzwischen entwickele ich gar nicht mehr einen solchen Kaffeedurst. Aber nach dem Aufstehen eine Tasse trinke ich immer noch gern.
Gewohnheiten ändern sich, ohne dass man es ständig reflektiert. Man wacht auf und muss erkennen, dass man ein anderer als vor zehn oder zwanzig Jahren ist. (Nicht nur wegen dem Kaffee, den man weniger trinkt.)
Das Gedächtnis kann zum Martyrium werden: Alles, was man hinter sich glaubt, taucht in Abständen wieder auf – und das wird im Laufe der Jahre immer mehr. An vieles erinnere ich mich gern, an einiges denke ich mit Wehmut, wirklich scheußliche Sachen blieben (Gott sei Dank) die Ausnahme. Sehr schmerzliche Erinnerungen verdrängt man zudem (verständlicherweise). Martyrium also nicht wegen der negativen Erfahrungen, sondern weil die Menge so ungeheuer groß wurde, dass ich sie gar nicht mehr fassen, begreifen oder ordnen kann. Angestrengt versuche ich einen Weg durch mein eigenes Leben zu finden, und kann nicht glauben, was ich alles entdecke… Die Vergangenheit stirbt niemals. Sie ist die Schatztruhe, in der wir herumwühlen und uns verlieren können. Wie muss es einem Hundertjährigen damit gehen, wenn ich mit meinen 53 Lenzen bereits ins Schleudern komme?! Wie soll man den ganzen Scheiß, den man im Verlaufe eines langen Lebens erlebt, emotional verarbeiten?
Es gibt Menschen, deren Leben wesentlich bewegter als das meine ist. Ich meine, dass ihre Erlebnisdichte viel größer ist. Sie haben mehr soziale Kontakte, und die Ereignisse in ihrem Leben scheinen sich zu überstürzen. Vielleicht leben diese Menschen hauptsächlich in der Gegenwart. Wo aber geht bei ihnen die ganze Vergangenheit hin? Verschwindet sie einfach im Orkus des Vergessens? Verarbeiten sie das alles, indem sie den ganzen Tag über am Handy quatschen??
Viele Menschen haben gar keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Aber ich bin sicher, dass sie diesen Zustand nicht sehr lange durchhalten – zum Wohle der Psychotherapeuten.

Gestern dachte ich an meinen alten Freund A. – was er wohl jetzt macht, und wie es ihm geht.
Ich erzählte O. (wiederholt) die Geschichte unserer Freundschaft. O. und ich unternahmen eine kleine Fahrradtour durch Kreuzberg. Erstmals hatte ich sie seit unserem Kennenlernen aufs Fahrrad gebracht. In einem Biergarten im Viktoriapark pausierten wir, und ich kam auf A. zu sprechen. Es saß sich dort bequem. Alles sehr entspannt. Eine Gruppe junger Italiener palaverte am Nebentisch. Ihr schwarzer Hund streunte zwischen Tischen und Stühlen umher und scharrte nach Ameisen, die er aufleckte…
O. war eine gute Zuhörerin. Ich verlor mich in der Vergangenheit mit A., die vor meinem geistigen Auge wiederauferstand. Wir waren recht unterschiedliche Freunde. Ich vermisse ihn. Ich erzählte O. über unsere Eskapaden bis hin zum Zerwürfnis. Wahrscheinlich musste es so kommen.
Nachdem wir am Nationaldenkmal kurz die Aussicht über Berlin genossen, radelten wir hinunter zum Bergmannkiez. In der Markthalle kauften wir fürs Abendessen ein. Ich spürte, wie langsam die Müdigkeit in meine Knochen kroch. Noch ein Bierstopp beim Yorkschlösschen, und wir machten uns durch den Park am Gleisdreieck auf den Heimweg.

Vergangenheit und Gegenwart durchmischen sich. Wehmut und Trauer sind Gegenwart. Richtig leben kann ich nur, wenn ich meine Vergangenheit mitnehme – auch wenn sie noch so schwer ist.

Sonntag, 11. September 2016

Wie sich Dinge ändern


Wenn ich das erste Mal in der Nacht aufwache und auf den Wecker schaue, ist es gegen Eins. Ich drehe mich auf die andere Körperseite und denke: Damals bin ich um diese Zeit erst ins Bett gegangen. Heute ist es selten später als Zehn. Selbst am Wochenende.

Während meine Schuhgröße gleich blieb, änderte sich allerdings meine Hosengröße von W 32 auf W 36.

Meine Haare sind inzwischen unübersehbar grau.

Früher wurde ich meist ein paar Jahre jünger geschätzt, als ich war; heute schätzt man mich so alt, wie ich bin.

Ich hatte eine Stammkneipe, immer einen Anlaufpunkt, (fast) immer einen Gesprächspartner. Wir trafen uns zum Kartenspiel oder Billard. Wir fuhren zusammen zum Baggersee, feierten, lachten und betranken uns. Nichts davon dauerte an. Heute trinke ich allein zuhause und schreibe langweilige Blogbeiträge und Kommentare…

Nein, früher war nicht alles besser. Aber einiges vermisse ich. Vor allem wünschte ich mir ein Stück Jugend und Unbedarftheit zurück… und ein paar Kneipen von der Art, wie es sie in den Achtzigern gab (inklusive der Jungs und Mädels von damals).

Dann die Musik: Ist es nicht furchtbar, dass die Scheiben, mit denen ich aufwuchs, und die ich noch jetzt gern höre, inzwischen als antiquiert gelten?!

Damals wurde ich mit „Junger Mann“ angesprochen, weil ich ein junger Mann war. Auch heute sagen einige noch „Junger Mann“, was ich mit einem Stirnrunzeln quittiere. Wollen die mich veräppeln? Na ja, Überneunzigjährige im Altenheim dürfen das. Aus deren Perspektive mag es vielleicht zutreffen.

Und: Meine Ohrläppchen werden immer länger! Auch ein Zeichen, dass ich wirklich alt werde. Es wäre auch zu schön, wenn alle Anzeichen nur Einbildung wären. Immerhin wachsen mir noch keine Haare aus den Ohren. Aber das ist, glaube ich, mehr Veranlagung als ein Zeichen des Alters. Dasselbe gilt für den Haarausfall – darum kann ich auch nicht stolz drauf sein, (noch) keine Glatze zu haben. Ich begegne in Berlin täglich vielen Glatzköpfen, die mir wesentlich fitter erscheinen als ich.

Auch die Liebe veränderte sich. Früher war ich ungestümer…

Kein Weg führt dran vorbei: Ich werde alt. Viele Dinge änderten sich und werden sich weiter ändern. Besonders gespannt bin ich nicht drauf, da ich im Großen und Ganzen weiß, wie es endet. Am besten beißt man seine Dritten zusammen und übt sich in Demut. Alle, die nicht vorher sterben, müssen da durch. Aber ehrlich gesagt: Ich finde Altwerden zum Kotzen!

Samstag, 10. September 2016

TV-Tipp:

"No Country for Old Men", 22 Uhr 5, Servus TV

Freitag, 9. September 2016

Die Frau mit dem Mundschutz


Blut gespuckt beim Zahnarzt. Da kann ich nur sagen: Handelt euch keine Parodontitis ein. Alle drei Monate diese höllische einstündige Prozedur. Ich fragte die Frau mit dem Mundschutz, wie lange sie das schon mache. Sie überlegte kurz: „13 Jahre. Also ganz schön lange.“ „Und wie viele solche Behandlungen haben Sie täglich?“ „6-8 am Tag. Aber nicht täglich. Es geht ganz schön auf den Rücken.“ Sie sei darum regelmäßig in osteopathischer Behandlung. Die Frau mit dem Mundschutz ist wirklich sehr gründlich. Das kann ich sagen. Besser man hasst die Leute nicht, die einen auf dem Zahnarztstuhl quälen (müssen). Während sie an meinen Zähnen kratzte, überlegte ich mir, in wie viele Mäuler diese Frau wohl schauen muss – und was dabei in ihr vorgeht. Zum Beispiel bei mir. Jetzt habe ich schon die Elektrische, aber anscheinend putze ich doch nicht gründlich genug. Vor allem die Zahnseide benutze ich zu selten. Dann kamen mir noch diese kleinen Putzer-Fische in den Sinn... (- und sowieso jede Menge Blödsinn).
Als ich endlich fertig war, bedankte ich mich bei ihr artig. „Alles Gute für Ihren Rücken!“
Es würde eine Weile brauchen, bis das Wund-Sein-Gefühl in meinem Mund nachließ. Was es nicht alles für Tätigkeiten gibt! Ich schwang mich aufs Fahrrad und fuhr zum nahen Winterfeldtplatz. Bei einem türkischen Kiosk kann man dort schön in der Sonne sitzen.

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