Sonntag, 28. Oktober 2018

Im Zuge des Zeittotschlagens


Im Zuge des Zeittotschlagens landete ich heute bei YouTube. Als Liebhaber der Mysterien von Raum und Zeit (der Materie und des Daseins an sich) klickte ich ein paar Vorträge an, die sich solchen und ähnlichen Themen widmen. Einiges war seriös, vieles schon auf den ersten Blick Spinnerei. Regelrecht neues erfuhr ich nicht. Am Ende blieb ich bei Ausschnitten von Prof. Christian Spannagels Mathe-Vorlesungen an der PH Heidelberg hängen. Der Typ kam mir irgendwie bekannt vor. Könnte sein, dass ich ihm im „Betreutes Trinken“ in der Unteren Straße mal begegnete. (Das waren noch Zeiten…) Mathematik kann total geil sein. Ehrlich. Man kann Dinge beweisen, ohne sie hernach zu verstehen. Oder man beweist Dinge, einfach nur um sie zu beweisen. Apropos: Ich war, nachdem es mit Kunstgeschichte und Philosophie in Heidelberg nicht klappte, auch ein paar Semester für Mathematik eingeschrieben. Eine Vorlesung besuchte ich allerdings nie. Die Mathe-Fakultät befand sich fernab der Kneipen im Neuenheimer Feld. Ich war schon immer ein pragmatisch veranlagter Mensch. Längst hatte ich mich an das Leben des ewigen Studenten gewöhnt, der sich als Pflegehilfskraft im Altenheim mehr schlecht als recht über Wasser hielt. Andere jobbten in den Kneipen, in denen ich lieber als Gast an der Bar saß. Ein Faulenzerleben muss schließlich finanziert werden. Alles läuft auf schnöde Mathematik hinaus. Das sah ich bald an den roten Zahlen auf meinen Kontoauszügen. Aber gut, die Weichen für mein Leben waren längst gestellt.
Wenn ich nun also solche Vorträge von Prof. Spannagel auf YouTube verfolge, kriege ich vor lauter nostalgischen Gefühlen feuchte Augen. Hach, wie gerne wäre ich wieder Student und würde in den Vorlesungen Gedichte schreiben, während die eifrigen vor und neben mir alles von der Tafel abschrieben und die Überschriften fein säuberlich mit Lineal unterstrichen. Ich war sowas von cool. Keine Ahnung, wann das anfing. Das Universum ist 13,82 Milliarden Jahre alt. So lange kann es also nicht her sein. Was hätte aus mir alles werden können...

Aber nun zurück zu was ganz Profanem. Die Hessen wählen. Auch hier geht`s letztlich um Mathematik. Wir dürfen gespannt sein, was bei dieser Wahl ausgerechnet wird. Oder? Natürlich wissen wir es im Großen und Ganzen schon. Wir warten nur noch auf den Beweis. Und dann hoffen wir auf den Unterhaltungswert des Gelaberes drumherum – wie sich die Politiker fetzen und mal wieder die schlechten Ergebnisse schönreden. Grusel pur, diesmal zeitnah zu Halloween. Ich hoffe, die hessischen Politiker sind nicht so langweilig wie Seehofer & Co vor zwei Wochen. Als Aufmunterung empfehle ich den Hit „Erbarme, die Hesse komme“ von den Rodgau Monotones. Der Song ist von 1984, also quasi vor dem Urknall. Verdammt lang her! Das waren noch Zeiten.

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