Sonntag, 9. Dezember 2012

TV-Tipp:

"No Country For Old Men", 22 Uhr 35, ProSieben

Young Man Blues




interessante Version

2. Advent


Ein Wetterchen ist das! Feine Schneeflocken wirbeln im Wind wild durcheinander. Kalte, weiße Wolken weht es von den Dächern. In der Luft ein wüster Schneeschleier. Mich friert beim Rausschauen. Fasziniert von dem Naturschauspiel kann ich den Blick kaum abwenden. Der grieß-graue Himmel verwischt sich mit den Baumwipfeln. Nur die braunen Blattreste, die bemoosten Stämme und das immergrüne Efeu heben sich farblich ab.
Als Kind wartete ich auf den ersten Schnee beinahe so aufgeregt wie auf meinen Geburtstag. Dann und wann keimt die Begeisterung für solch Schneespektakel wieder in mir auf. Auch erinnere ich mich an Spaziergänge im Schnee mit der (ersten, zweiten, dritten ...) Liebe. Unsere kalten, roten Bäckchen und Nasen rieben sich aneinander. Der Hauch unseres Atems kreuzte sich, verschmolz – hin zum sinnlichen Kuss.
Ich blicke hinunter zur Straße, wo die Autos schon langsamer werden. Ich bin gespannt darauf, wie lange es noch so runter macht.

Der Fernseher läuft nebenbei. Live vom SPD Parteitag. Peer Steinbrück soll heute offiziell zum Kanzlerkandidaten gewählt werden. Mal sehen, ob ich seiner Rede etwas abgewinnen kann. Auch der greise Altkanzler Schmidt wird einen kurzen Auftritt haben. Gerade spricht Hannelore Kraft. Ich höre nur mit einem Ohr zu. Obwohl – sie wäre in meinen Augen eine bessere SPD-Kanzlerkandidatin. Sie ist authentischer, weniger steif. Kraft gegen Merkel – das wäre doch interessant geworden, oder? Zickenkrieg? Nein, ich glaube, die sind beide keine Zicken.
(Egal.) „Glück auf!“ sagt Frau Kraft am Ende ihrer Rede.
Frau Manuela Schwesig, eine bemerkenswert hübsche Blondine, die neben dem seemannsbärtigen Kurt Beck auf dem Podium sitzt, übernimmt das Wort. Sie spricht das adventliche Schneegestöber an. Und dann geht es noch um die Tagesordnung. Mein Gott, ist die Frau hübsch!

Wieder wehen Schneewolken an meinem Fenster vorbei. Irre! Ich stelle den Ton vom TV ab und höre lieber Musik. Dazu zünde ich zwei Kerzen an. Nicht wegen des Advents – sondern wegen der Atmosphäre. Es ist düster aber erst Mittag.

ein literarisches Tagebuch

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