Mittwoch, 7. April 2010

"Ich führe Krieg"


Interessiert las ich das Interview im aktuellen Spiegel (Nr. 14/ 3.4.10) mit dem französischen Intellektuellen und Philosophen Bernard-Henri Lévy. Es ist jedes Mal ein freudiges Gefühl, wenn ich auf Denker und Literaten stoße, in deren Worten ich meine Geisteshaltung und Gedanken widergespiegelt finde.
Darum hier einige Zitate, mit welchen mir Bernard-Henri Lévy sozusagen aus dem Herzen sprach:


... Krieg empfinde ich als Schande der Menschheit. Aber im Denken ist Krieg das einzig wahre Mittel. Es gilt, die gegnerischen Gedanken zu stellen und zu bekämpfen. Das Ziel ist nicht nur das Finden der Wahrheit, sondern der Sieg ...

... Denken ist nicht gewalttätig, wohl aber unerbittlich. Entscheidend ist die Unnachgiebigkeit. Was ich in der Philosophie ablehne, ist der Kompromiss ...

... Ich führe Krieg um die Wahrheit ...

... Aber der Wille zur Wahrheit ist nicht alles. Ich philosophiere, weil ich mit allen meinen bescheidenen Mitteln dazu beitragen will, die Schäden, die Beleidigungen und Kränkungen wiedergutzumachen, die den Ärmsten unter den Armen zugefügt werden ...

... Schreckliche Mittel rechtfertigen sich nie durch den vermeintlich guten Zweck, im Gegenteil, sie vergiften ihn. Es gibt keine List der Vernunft, die über den Umweg des Unmenschlichen führt, nirgendwo ...

... Es gibt in der Philosophie Elemente, die sind nicht verhandelbar. Dazu gehört der Universalismus der Menschenrechte. Der Respekt vor der Andersartigkeit der Kulturen lässt deren Einschränkung auf keinen Fall zu. Eine Kultur bricht nicht wie eine Kathedrale zusammen, wenn man einen Baustein, zum Beispiel die Todesstrafe, herauszieht. Menschenrechte - und dazu gehört die Gleichheit von Mann und Frau, aber auch die Ächtung der Todesstrafe - können gerade für die Linke nicht relativiert werden. Sie sind schließlich kein Tarnmantel des Imperialismus, sondern der Wesenskern der Aufklärung ...

... Ich glaube, dass die europäische Tradition des engagierten Intellektuellen, der sich für das öffentliche Geschick einsetzt, der Verantwortung für den Lauf der Welt in sich verspürt, nicht am Ende ist ...

... Mein Ehrgeiz richtete sich nie darauf, Schule zu machen. Ich wollte kein akademischer Philosoph werden ...

... Ich bin links, weil ich in Umkehrung eines Goethe-Worts, die Unordnung der Ungerechtigkeit vorziehe ...

... Das Böse verschwindet nicht aus der Welt, nie. Man muss es akzeptieren und zugleich bekämpfen ...

... Die Renegaten sind doch das Salz der Erde, man muss ein Renegat sein! Sich in der Treue zu sich selbst einzumauern, wenn sie sich als Irrtum erwiesen hat, damit ist der Gipfel intellektueller Verdorbenheit erreicht. Man muss sich selbst untreu werden, wenn Treue das Verharren im Falschen bedeutet ...


(Bernard-Henri Lévy)

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